Mit teils spektakulärem Vollgas-Fußball hat Fortuna Düsseldorf die Tabellenführung in der 2. Bundesliga zurückerobert.
Furiose Fortuna stürmt an Spitze
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Die Rheinländer setzten sich in einem hochklassigen Westderby gegen den MSV Duisburg mit 3:1 (2:0) durch und blieben damit in dieser Saison vor eigenem Publikum ungeschlagen. (Ergebnisse und Spielplan)
"Im Moment läuft es wie am Schnürchen", sagte Torschütze Rouwen Hennings bei RTL Nitro. "Wir besinnen uns auf unsere Stärken. Wir machen nicht irgendwas Verrücktes. Wir schauen von Spiel zu Spiel und fangen nicht an zu träumen."
Funkel: Bundesliga "noch sehr weit weg"
Auch Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel war zufrieden. "Ich freue mich über das Spiel, zu dem der MSV ganz viel beigetragen hat. Unterm Strich ist der Sieg verdient, auch wenn er sehr schwer erkämpft wurde", sagte Funkel, der von einer möglichen Bundesliga-Rückkehr noch nichts wissen wollte: "Die ist noch sehr weit weg. Wir haben gerade einmal neun Spieltage gespielt. Die Mannschaft präsentiert sich momentan klasse."
Der MSV, der seit 36 Jahren nicht in Düsseldorf gewonnen hat, bleibt nach seinem vierten Spiel in Folge ohne Sieg tief im Tabellenkeller. (Die Tabelle der 2. Bundesliga)
"Ich höre in den letzten Wochen immer wieder, dass wir eine tolle Leistung gezeigt haben. Aber das nervt langsam, weil wir in jedem Spiel gute Leistungen abgeliefert haben. Wenn man sieht, was wir heute wieder für Chancen hatten", sagte MSV-Trainer Ilia Gruev.
Zwei Tore in vier Minuten
Hennings (2.) und Jean Zimmer (6.), dessen Schuss allerdings noch leicht von Fortuna-Kapitän Oliver Fink abgefälscht wurde, sorgten für einen Traumstart der Hausherren.
Nach dem 3:0 durch Benito Raman (55.) konnte Moritz Stoppelkamp (57.) nur noch verkürzen. Der frühere Düsseldorfer war in der 12. Minute per Foulelfmeter am überragenden Fortuna-Schlussmann Raphael Wolf gescheitert. Der Keeper hatte gegen Kingsley Onuegbu selbst den Elfmeter verursacht. (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
Raman glänzt mit Tor und Vorlage
Düsseldorf übernahm vor 41.764 Zuschauern direkt das Kommando. Nach starker Vorarbeit von Raman kam Hennings zu seinem vierten Saisontreffer. Kurz darauf bereitete der Fortuna-Torjäger den zweiten Treffer von Zimmer vor.
Die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel, der die Zebras 1996 in die Bundesliga geführt hatte und bis 2000 an der Wedau unter Vertrag stand, verlor nach zehn Minuten den Faden. In der zehnten Minute verhinderte Wolf gegen den früheren Düsseldorfer Dustin Bomheuer den Anschlusstreffer der Meidericher.
Auch nach der Pause hielten die Duisburger gut mit, letztlich fehlte es im Angriff aber an der nötigen Konsequenz.
Viermal Pfosten in drei Sekunden
Sinnbildlich dafür stand eine kuriose Szene in der 53. Minute, als der MSV binnen drei Sekunden viermal (!) den Pfosten traf. Der eingewechselte Enis Hajri schlug eine scharfe Hereingabe zunächst an den linken Innenpfosten. Von dort kullerte der Ball die Linie entlang und landete am rechten Pfosten. Dort setzte Stanislav Iljutcenko den Ball im Getümmel noch zweimal ans Aluminium.
Eine Minute später sorgte der überragende Raman nach einem Steilpass von Hennings für die vermeintliche Entscheidung.
20-Jähriger muss für verletzten Wolf ins Tor
Nach Stoppelkamps Treffer wurde es noch einmal turbulent, zumal bei Düsseldorf in der letzten halben Stunde der unerfahrene Tim Wiesner den angeschlagenen Wolf ersetzen musste.
Wolf prallte bereits im ersten Durchgang bei einer Parade mit dem Kopf an den Pfosten und musste anschließend behandelt werden. In der 62. Minute ging es dann aber nicht weiter für ihn. Da auch Stammkeeper Michael Rensing wegen Rückenproblemen fehlte, feierte der erst 20-jährige Wiesner sein Profidebüt zwischen den Pfosten der Fortuna.