Der 1. FC Union Berlin hat mit einem äußerst glücklichen Remis gegen den SV Darmstadt 98 vorerst den dritten Tabellenplatz in der 2. Bundesliga behauptet. In der vierten Minute der Nachspielzeit unterlief Darmstadts Jan Rosenthal ein Eigentor zum 3:3 (0:1)-Endstand. Union verhinderte damit die zweite Niederlage in Folge, die Lilien blieben zum neunten Mal in Folge ohne Sieg.
Union schockt Lilien in 94. Minute
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Während sich Darmstadt zunächst auf Platz elf verbesserte, könnte Union trotz des Punktgewinns am Wochenende sowohl vom 1. FC Nürnberg als auch vom FC Ingolstadt vom Relegationsplatz verdrängt werden. Beide brauchen dafür aber einen Sieg (Die Tabelle der 2. Bundesliga).
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Zwei Elfmeter - Eigentor bringt Entscheidung
Nach dem 3:2 durch Tobias Kempe (66.) per Foulelfmeter sah Darmstadt lange wie der sichere Sieger aus, ehe Rosenthal ins eigene Netz traf. Zuvor hatten Grischa Prömel (38.) und Sebastian Polter (58./Handelfmeter) Berlin zweimal in Führung gebracht, Terrence Boyd (51., 61.) jeweils für die Gäste ausgeglichen (Das Spiel zum Nachlesen im TICKER).
Eine Woche nach der Pleite in Heidenheim taten sich die Gastgeber vor 21.108 Zuschauern in der Alten Försterei von Beginn an schwer.
Erst ein schlimmer Patzer von Zweitliga-Debütant Florian Stritzel zwischen den Pfosten der Darmstädter ermöglichte den Hausherren die Führung. Der 23-Jährige ließ den Ball nach einem harmlosen Schuss von Prömel durch die Finger gleiten.
Auch nach der Pause fanden die Berliner trotz ihrer Führung selten ein geeignetes Mittel, die gut organisierte Defensive der Gäste zu knacken. Nach dem Ausgleich durch Boyd nutzte Polter einen umstrittenen Handelelfmeter, den Darmstadts Kapitän Aytac Sulu verursacht hatte, zu seinem neunten Saisontreffer.
"Das war nicht der Plan"
Erneut Boyd und Kempe vom Punkt drehten dann zunächst die Partie. Christopher Trimmel hatte mit einem Foul an Marvin Mehlem den Strafstoß verursacht. Nach dem späten Eigentor war sofort Schluss (Ergebnisse und Spielplan der 2. Bundesliga).
Darmstadt-Trainer Torsten Frings war nach dem nervenaufreibenden Spiel sichtlich geknickt. "Mit dieser geilen Leistung hätten wir heute den Sieg verdient gehabt", sagte Frings auf der anschließenden Pressekonferenz.
Nach nun mehr neun Spielen ohne Sieg wird die Luft in Darmstadt langsam dünn für den Ex-Nationalspieler. Berlins Trainer Jens Keller hatte dafür Galgenhumor: "Drei Gegentore in 15 Minuten waren natürlich nicht der Plan."