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SPORT1 trifft Tim Wiese

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SPORT1 trifft Tim Wiese

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Wiese: "Mit Fußball nichts mehr am Hut"

Tim Wiese spricht bei SPORT1 über Gerüchte um Real Madrid, seinen Absturz in Hoffenheim und eine mögliche Zukunft als Wrestler.

Von Fabian Greve

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Bremen - Tim Wiese war in Bremen ein Held. Spätestens seit 2009, als er in vier schon jetzt legendären Derbys gegen den Hamburger SV binnen 19 Tagen überragende Leistungen zeigte, ist sein Name an der Weser dauerhaft positiv besetzt.

Das ist im Rest der Republik nur selten so. Seit seinem Wechsel zu 1899 Hoffenheim im Sommer 2012 ging es steil bergab (INTERVIEW: "Ich würde ihm raten, aufzuhören").

Aus dem Nationaltorhüter wurde ein Auslaufmodell. Nach nur zehn Ligapartien wurde er aussortiert, Schlagzeilen abseits des Rasens taten ihr Übriges, um seinen Ruf zu ramponieren.

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Tim Wiese steht nach über einem Jahr wieder auf dem Fußballplatz. Beim Abschiedsspiel des einstigen Bremer Publikumslieblings Ailton kehrt der Keeper an seine alte Wirkunsstätte zurück und streift sich das Trikot der "Ailton-Allstars" über. Weil er kräftig an Muskelmasse zugelegt hat, bestellt er sich Größe XL
Denn zuletzt macht der Schlussmann hauptsächlich außerhalb des Fußballs Schlagzeilen. Nach seiner Vertragsauflösung in Hoffenheim nutzt Wiese seine Zeit, um im Fitnessstudio kräftig Muskeln aufzubauen. SPORT1 zeigt Bilder seiner Karriere
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Tim Wieses Karriere in Bildern

Mit SPORT1 spricht der 33-Jährige über seine Karriere, deren unglückliches Ende und eine mögliche Laufbahn als Wrestler. Wiese über...

...seine Rückkehr nach Bremen:

"Ich bin jetzt wieder zurückgezogen nach Bremen, von Hoffenheim hierhin. Hier habe ich natürlich viele Bekannte und Freunde. Hier fühle ich mich einfach wohl, habe die besten Jahre hier gehabt und deswegen haben wir gedacht, gehen wir wieder zurück."

...seinen Alltag:

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"Ich trainiere viel, für mich selber. Mit Fußball habe ich jetzt nichts mehr am Hut, obwohl ich ja noch angestellt bin, wie jeder weiß, in Hoffenheim bis 2016. Aber sonst mache ich viel, gehe laufen, mache Krafttraining."

....eine mögliche Fortsetzung seiner Fußballer-Karriere:

"Man muss ja immer realistisch sein und ich bin jetzt schon lange raus. Ich weiß gar nicht, wie lange das letzte Spiel jetzt her ist. Das war in Frankfurt und ist schon über eineinhalb Jahre her. Deswegen gehe ich davon aus, dass ich nicht mehr ins Tor zurückkomme. Klar habe ich mir das alles anders vorgestellt, aber es ist halt anders gekommen. Damit habe ich jetzt abgeschlossen, bin mit mir im Reinen und deswegen komme ich damit eigentlich ganz gut klar."

...ein Fazit seiner Profikarriere:

"Man denkt sich: Es war mehr drin. Meisterschaft haben wir nicht gepackt, Europapokalfinale verloren, nur einmal DFB-Pokalsieger geworden. Es ist halt so und ich bin eigentlich zufrieden damit. Nur mit dem Ende nicht. Aber wenn man 300 Bundesligaspiele gemacht hat, ist es ganz okay."

...eine mögliche Karriere als Profi-Wrestler:

"Es werden die nächsten Tage Gespräche geführt. Man muss sich anhören, was sie vorhaben. In Deutschland wird Wrestling ein bisschen belächelt. In Amerika gibt es einen richtigen Hype. Dort ist es Sportart Nummer drei oder vier. Es ist spannend und man verdient viel Geld. Und es ist Show. Schauen wir mal, was wird."

...Krafttraining und sein aktuelles Gewicht:

"Das pendelt immer von 117 bis 120 Kilo. Das ist gekommen in der Hoffenheimer Zeit, als ich aussortiert wurde, da musste ich ja etwas machen, musste mich ein bisschen abreagieren am Anfang. Dann habe ich gesehen, das tut dem Körper gut, er wächst, du wirst fitter, hast keine Probleme und Schmerzen mehr. Ich tu' das eigentlich nur für mich. Ich gehe zweimal die Woche laufen und fünfmal die Woche in den Kraftraum. Das macht süchtig, ist wie eine Droge. So habe ich mich da rein gesteigert. Und es ist doch schön, deshalb mache ich weiter. Mal gucken wo es hinführt."

...einen Vergleich mit dem aktuellen Nationaltorwart Manuel Neuer:

"Neuer spielt bei Bayern München, dem ist den ganzen Tag langweilig. Ich musste mich an Paraden hochreißen. Bremen war auch eine gute Mannschaft, aber nicht wie Bayern München. So hat man die Fans auf seine Seite bekommen."

Tim Wiese steht nach über einem Jahr wieder auf dem Fußballplatz. Beim Abschiedsspiel des einstigen Bremer Publikumslieblings Ailton kehrt der Keeper an seine alte Wirkunsstätte zurück und streift sich das Trikot der "Ailton-Allstars" über. Weil er kräftig an Muskelmasse zugelegt hat, bestellt er sich Größe XL
Denn zuletzt macht der Schlussmann hauptsächlich außerhalb des Fußballs Schlagzeilen. Nach seiner Vertragsauflösung in Hoffenheim nutzt Wiese seine Zeit, um im Fitnessstudio kräftig Muskeln aufzubauen. SPORT1 zeigt Bilder seiner Karriere
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Tim Wieses Karriere in Bildern

...seine Rolle als Feindbild gegnerischer Fans:

"Ich wusste gar nicht, warum das so war. Daran habe ich mich immer hochgepeitscht. Damit hatte ich keine Probleme. Vielleicht wurde ich in diese Rolle rein gepresst. Es war mir sowas von scheißegal. Ich habe meine Leistung gebracht auf dem Platz. Was andere erzählen, ist Humbug."

...die Unterschiede zwischen Werder Bremen damals und heute:

"Wir hatten Erfolg. Man war immer international vertreten. Es war alles Friede, Freude, Eierkuchen. Die jetzige Situation ist prekär für Werder. Früher lief alles super und deshalb war alles wunderbar hier. Aber: Wir hatten zweimal die große Chance auf die Meisterschaft, haben es verdaddelt. Es hat nicht sollen sein. Trotzdem war es eine super Zeit."

...die Rivalität und Nordderbys zwischen Werder Bremen und dem Hamburger SV:

"Das hat einen großen Stellenwert zwischen den Städten. Gerade 2009 diese vier Derbys hintereinander waren überragend, als ich meinen Mund aufgerissen habe vor den Spielen. Das gehört aber auch dazu, sonst wird Fußball langweilig. Zum Glück habe ich Recht behalten."

...seinen Absturz in Hoffenheim:

"Es hat sich alles auf mich fokussiert. In der Vorbereitung war alles wunderbar. Als ich bei der EM war, habe ich schon gemerkt, dass die Fans protestiert haben. Das Pokal-Aus in Runde eins war ein kleiner Untergang. Es wurde alles auf mich eingeschlagen, aber damit musste ich klar kommen."

...ein Angebot von Real Madrid:

"Ja, sicherlich gab es das. Iker Casillas ist eine Ikone in Madrid und ich wollte nicht auf der Bank verhungern. Es kann nur einer spielen im Tor. In Madrid hat damals einer in der Liga und einer in der Champions League gespielt. Damit hätte ich mich auch zufrieden gegeben. Es ist aber anders gekommen."

...Angebote nach seiner Ausbootung in Hoffenheim:

"Ich hätte noch woanders hingehen können ins Ausland, nach Russland. Das wollte ich aber nicht. Ich habe geglaubt, noch wieder Fuß zu fassen. Ich bin auch keinem böse da. Ich habe versucht weiter zu trainieren. Am Ende ging es nicht mehr, weil die Medien sich so auf mich eingeschossen haben. Da konnte ich den Verein auch verstehen."