Die FIFA-Präsidentenwahl ist eine Wahl, bei der 207 Länder zusammenkommen, um sich auf einen neuen Boss des Weltfußballs zu einigen - und am Ende gewinnt immer ein Schweizer.
Die kuriose Dorf-Connection der FIFA
© Imago/Google Maps
Nach fünf Wahlsiegen von Joseph Blatter und einem für seinen Nachfolger Gianni Infantino kann man diesen Trend durchaus ausmachen - wobei er sogar noch kurioser ist.
Infantino und Blatter stammen nicht nur aus demselben Land, sondern auch beide aus dem Kanton Wallis - aus zwei Dörfern, die nur ein paar Kilometer voneinander entfernt sind.
Blatter stammt aus dem 7500-Seelen-Ort Visp am Ende des Vispertals, Infantino aus Brig-Glis, einer 13.000-Einwohner-Gemeinde im Bezirk Brig, ihres Zeichens Alpenstadt des Jahres 2008.
Sieben Minuten mit dem Zug
Neun Kilometer liegen zwischen Brig und Visp, zirka 12 Autominuten, mit der günstigsten Zugverbindung brauchen Blatter und Infantino gar nur sechs Minuten, um sich zu besuchen, alternativ 35 Minuten mit dem Rad oder zwei Stunden Fußmarsch. Ob sie ihn füreinander auf sich nehmen: fraglich.
Das Verhältnis von Blatter und dem langjährigen UEFA-Generalsekretärs seines Erzfeinds Michel Platini gilt nicht als das Beste - trotz des öffentlichen Lobs für den "würdigen Nachfolger".
Infantino ist seiner Heimatgemeinde übrigens noch sehr verbunden, glaubt man einem Bericht der Blick aus Brig vor wenigen Tagen.
"Unser Gianni ist vertrauenswürdig"
"In der Bäckerei Imboden kauft Infantino noch heute sein Roggenbrot ein, wenn er die Mamma besucht, um ihre Lasagne zu genießen", hieß es da.
Neben Mutter Maria und Stadtpräsident Louis Ursprung fieberte folglich auch Bäcker Philibert Imboden mit dem berühmtesten Sohn des Ortes. "Am liebsten mag er das Brot mit Früchten drin", berichtete er: "Wenn er gewählt wird, dann kreire ich für ihn ein Gianni-Brot."
Nicht die einzige Abwechslung, die Infantinos Wahl bringen wird, glaubt man dem örtlichen Schlosswart Arthur Huber: "Nur er kann diesen Sumpf trockenlegen! Sonst geht die Korruption genau so weiter, und dann kann man den Fussball beerdigen. Unser Gianni ist hingegen vertrauenswürdig."