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Ex-Minister Otto Schily widerspricht im Fall Beckenbauer dem DFB

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Ex-Minister Otto Schily widerspricht im Fall Beckenbauer dem DFB

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Ex-Minister Schily widerspricht DFB

Ex-Minister Otto Schily widerspricht dem DFB. Er erklärt, er könne sich an keinen Beschluss des WM-Ok's erinnern, der Zahlungen an Franz Beckenbauer beinhalte.
Otto Schily und Franz Beckenbauer waren beide Mitglieder im WM-OK für die WM 2006
Otto Schily und Franz Beckenbauer waren beide Mitglieder im WM-OK für die WM 2006
© Getty Images

Nach Bekanntwerden der Zahlungen von insgesamt 5,5 Millionen Euro an Franz Beckenbauer während seiner Zeit als Organisationschef der Fußball-WM 2006 hat Otto Schily einer Darstellung des DFB widersprochen.

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"Nach meiner Erinnerung hat der Aufsichtsrat des OK der Fußball-WM 2006 keine Beschlüsse über Zahlungen an Franz Beckenbauer gefasst", teilte der ehemalige Bundesinnenminister dem SID am Mittwoch schriftlich mit.

Dies hatte der DFB tags zuvor in einer Erklärung jedoch verbreitet. "Beraten und beschlossen worden war die Angelegenheit im Präsidialausschuss des OK-Aufsichtsrats im Juli 2003", hieß es dort. Bei der "Angelegenheit" handelt es sich um einen Vertrag zwischen dem Deutschen Lotto- und Totoblock, der die Sportwette Oddset betreut, und dem WM-OK. 

DFB ändert Darstellung nicht

Am Mittwoch beharrte der DFB auf seiner Darstellung und nannte die Namen aller beteiligten Personen, die am 9. Juli 2003 an der Sitzung des Aufsichtsrats-Präsidialausschusses anwesend waren: "Otto Schily, Thomas Bach, Werner Hackmann, Franz Beckenbauer, Horst R. Schmidt und Theo Zwanziger sowie als Gast Göttrik Werner."

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Aufgeführt wurden "zwei Bereiche, in denen ein unentgeltliches Tätigwerden von Franz Beckenbauer nicht erwartet werden kann."

Der Präsidialausschuss habe bezüglich Oddset keine Bedenken, wenn "für werbliches Auftreten von Franz Beckenbauer marktübliche Vergütungen an seine Rechteagentur (SKK) durch den Lottoblock gezahlt werden".

Beckenbauer habe zudem entscheidend mitgewirkt, zwei Nationale Förderer zu gewinnen (EnBW und die Postbank), so das Gremium.

Beckenbauer in neuem Licht

"Gegen eine branchenübliche Provision an SKK bestehen grundsätzlich keine Bedenken. Nach Auffassung von Bundesinnenminister Schily muss diese Vergütung allerdings den Förderern selbst offengelegt sein oder werden", heißt es in der DFB-Mitteilung weiter.

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Oddset hatte bei seiner Vereinbarung Wert darauf gelegt, Beckenbauer in seine Werbemaßnahmen einzubinden.

Der "Kaiser" erhielt zwischen Februar 2005 und Oktober 2006 in fünf Raten 5,5 Millionen Euro als Anteil an den Erlösen aus seinem Vertrag mit dem DFB, der eine erfolgsabhängige Beteiligung beinhaltete.

Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel hatte die Informationen am Mittwoch publiziert. Damit entstand ein neues Bild von Franz Beckenbauer, von dem es bislang stets geheißen hatte, er habe ehrenamtlich für die WM gearbeitet.