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Fußball: Diskussion um eine Gehaltsobergrenze nach dem "Salary Cap"-Vorbild entbrannt

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Fußball: Diskussion um eine Gehaltsobergrenze nach dem "Salary Cap"-Vorbild entbrannt

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Bayern als Vorreiter bei Gehaltsobergrenze?

Der ausufernde Transfer-Irrsinn heizt die Debatte um eine Gehaltsobergrenze im europäischen Fußball an. Der UEFA-Präsident klopft bei der EU an, doch es gibt auch Gegenstimmen.
Bayerns Vorstandsboss pocht auf die konsequentere Durchsetzung des Financial Fair Play.

Die Umverteilungs-Idee von Julian Nagelsmann könnte fast aus dem Wahlprogramm der SPD stammen.

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"Am besten wäre eine Grenze von einer Million. Und die restlichen Millionen gehen an bedürftige Kinder, Behinderte oder Obdachlose", sagte der Trainer der TSG Hoffenheim, der dem Fußball am liebsten den Großteil der Irrsinns-Summen entziehen und einem sinnvolleren Zweck zuführen würde.

Financial Fairplay offenbar nicht ausreichend

Nagelsmann betrachtet seinen Vorschlag zwar selbst als utopisch ("Diese Umverteilung wird es wohl nie geben") - dennoch werden die Rufe nach einer Beschränkung der finanziellen Auswüchse immer lauter.

Da das Financial Fair Play der UEFA als Regulierungs-Mechanismus offenbar nicht ausreicht, wird nun wieder verstärkt über die Einführung einer Gehaltsobergrenze gesprochen - nach dem Vorbild des "Salary Cap" im nordamerikanischen Profisport.

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"Ich hatte schon Kontakt zum neuen UEFA-Präsidenten Aleksander Ceferin und habe den Eindruck, dass er einen neuen Versuch bei der EU-Kommission starten will", sagte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge vom deutschen Rekordmeister Bayern München zuletzt der FAZ.

"Klub-Fußball muss sich Verantwortung stellen"

Rummenigge rief im kicker zudem zu einem gemeinsamen Kraftakt des Weltverbandes FIFA, UEFA, ECA, der Spielervertretung FIFPro und der Politik auf. "Diese Gruppierungen müssen versuchen, sowohl untereinander als auch mit der Politik Lösungen zu finden. Es ist wichtig, dass sich der Klub-Fußball seiner Verantwortung stellt", betonte er.

Ceferin selbst bestätigte derweil, dass er zeitnah bei der Kommission vorstellig werden möchte. "Ich bin mir nicht sicher, ob das unmöglich ist. Wir machen bald einen neuen Vorstoß", sagte der Slowene dem kicker.

Watzke: "Ich halte nichts davon"

Wenn es nach der Mehrheit der Deutschen geht, ist eine Gehaltsobergrenze ohnehin längst fällig. In einer Forsa-Umfrage im Auftrag des Magazins stern sprachen sich 73 Prozent dafür aus.

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Es gibt allerdings auch prominente Skeptiker. "Man sieht es ja beim Financial Fair Play. Irgendwie umgeht man es. Mit Sponsoring oder privaten Verträgen", äußerte Weltmeister Sami Khedira: "Ich glaube, es ist nicht umsetzbar, das in den Griff zu kriegen."

Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke vom DFB-Pokalsieger Borussia Dortmund ist sogar explizit dagegen. "Ich halte nichts von solchen Regulierungsversuchen", sagte der 58-Jährige dem Wirtschaftsnachrichtenportal Business Insider.

Vorbild Nordamerika

In Nordamerika wird allerdings reguliert - auch wenn es dort aufgrund der anderen Struktur der Profiligen einfacher umzusetzen ist. Der "Salary Cap" legt fest, welche Gesamtsumme ein Klub pro Saison an Spielergehältern bezahlen darf. So liegt die Gehaltsobergrenze der Basketball-Liga NBA in der kommenden Spielzeit bei rund 89 Millionen Euro. Die Klubs der Eishockey-Liga NHL dürfen in der nächsten Saison 62,5 Millionen Euro für ihr Personal ausgeben.

Einen anderen Weg geht Mats Hummels. Der Weltmeister will künftig ein Prozent seines Gehalts für wohltätige Zwecke zur Verfügung stellen. "Ich habe das Gefühl, dass wir mehr machen können, um die steigenden Erträge im Fußball mit einem tieferen Sinn zu verbinden", sagte Hummels: "Dies ist eine Chance für den Fußball, die Welt zu verbessern, und ich möchte dabei sein."