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WM-Affäre: Niersbach, Zwanziger und Schmidt fordern Abweisung der Klage

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WM-Affäre: Niersbach, Zwanziger und Schmidt fordern Abweisung der Klage

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Ex-DFB-Bosse kämpfen gegen Klage

Drei in der WM-Affäre 2006 belastete Ex-DFB-Funktionäre wollen erwirken, dass die Anklage gegen sie wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung nicht zugelassen wird.
Wolfgang Niersbach war von 2012 bis 2015 Präsident des DFB
Wolfgang Niersbach war von 2012 bis 2015 Präsident des DFB
© Getty Images

Drei ehemalige Spitzenfunktionäre des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), die Ex-Präsidenten Wolfgang Niersbach (67) und Theo Zwanziger (73) sowie der langjährige Generalsekretär Horst R. Schmidt (76), fordern eine Abweisung der Klage im Zusammenhang mit der Affäre um die Vergabe der WM 2006 an Deutschland.

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Auch der ehemalige Generalsekretär des Weltverbandes FIFA, der Schweizer Urs Linsi, beteuert seine Unschuld.

Quartett beantragt Nichtzulassung der Anklage

Das Quartett hat über seine Rechtsanwälte bei der II. Großen Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Frankfurt/Main beantragt, die Anklage der Staatsanwaltschaft nicht zur Hauptverhandlung zuzulassen. Dies berichtet die Welt am Sonntag und beruft sich auf Stellungnahmen der betreffenden juristischen Vertreter, die der WamS ebenso vorliegen wie die 144 Seiten umfassende Anklageschrift vom 17. Mai 2018 sowie Teile der Ermittlungsakte.

Die Staatsanwaltschaft wirft Zwanziger, Niersbach und Schmidt schwere Steuerhinterziehung vor. Die drei besaßen führende Posten im Organisationskomitee der WM 2006. Der Schweizer Linsi wird bezichtigt, als FIFA-Generalsekretär Beihilfe zu der Straftat geleistet zu haben. Insgesamt sollen die Beschuldigten rund 13,7 Millionen Euro an Steuern hinterzogen haben.

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Zahlung über 6,7 Millionen Euro falsch ausgewiesen?

Die Ermittler kamen zum Ergebnis, dass die drei ehemaligen DFB-Funktionäre gemeinschaftlich handelnd eine Zahlung in Höhe von 6,7 Millionen Euro in der Steuererklärung des DFB für das Jahr 2006 zu Unrecht als Betriebsausgabe deklariert und damit gewinnmindernd geltend gemacht hätten.

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Das ist das Ergebnis von knapp dreijährigen Ermittlungen, deren Auslöser ein Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel im Oktober 2015 über dubiose Geldflüsse war.

Der Verband hatte die 6,7 Millionen 2005 als Kostenbeitrag zu einer WM-Gala verbucht, die aber nie stattgefunden hat. Das Geld diente mutmaßlich zur Rückzahlung eines Darlehens an den früheren adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus.

Exakt diese Summe war drei Jahre zuvor offenkundig in Form von Vorleistungen von Franz Beckenbauer und Louis-Dreyfus an den früheren FIFA-Skandalfunktionär Mohamed bin Hammam nach Katar geflossen. Gegen diese Version wehren sich die Beschuldigten.

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DFB beharrt auf Darstellung

Das Finanzamt Frankfurt/Main hatte bereits Ende Oktober 2017 entschieden, dass die 6,7 Millionen vom DFB an Louis-Dreyfus steuerlich "unzutreffend" behandelt worden seien - und verhängte eine Strafzahlung in Höhe von 19,2 Millionen Euro.

Der DFB, der seine Führungsspitze inzwischen komplett ausgetauscht hat, beharrt weiterhin darauf, die Zahlung sei betrieblich veranlasst gewesen.