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DFB-Präsident Fritz Keller zum Holocaust-Gedenken über Mitschuld des Fußballs

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DFB-Präsident Fritz Keller zum Holocaust-Gedenken über Mitschuld des Fußballs

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Keller appelliert an Verantwortung

Anlässlich des Gedenkens an den Holocaust fordert DFB-Präsident Fritz Keller einen angemessenen Umgang. Und erinnert an "Mitschuld" des eigenen Verbandes.
DFB-Präsident Fritz Keller appelliert an die gesellschaftliche Verantwortung des Fußballs
DFB-Präsident Fritz Keller appelliert an die gesellschaftliche Verantwortung des Fußballs
© Getty Images
von Sportinformationsdienst

DFB-Präsident Fritz Keller hat zum Holocaust-Gedenken mit eindringlichen Worten an die gesellschaftliche Verantwortung des Fußballs erinnert.

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"Dieses unfassbare Grauen, dieses beispiellose Leid, das den Menschen angetan wurde, schmerzt umso mehr, weil der Fußball, der heute für Verständigung und Vielfalt einsteht und gegen Rassismus und Diskriminierung, sich damals nicht widersetzt hat", sagte Keller. "Im Gegenteil: Er hat sich mitschuldig gemacht."

Daraus leitete Keller die besondere Pflicht ab, "dafür zu sorgen, dass diese Verbrechen niemals in Vergessenheit geraten. Gerade heute, da sich nicht mehr jeder in Deutschland daran erinnern will." Dies sei man "nicht nur den Millionen Opfern schuldig, sondern auch den kommenden Generationen".

Keller erinnerte daran, dass der frühere DFB-Präsident Felix Linnemann aktiv an der Deportation von Sinti und Roma nach Auschwitz beteiligt gewesen ist. "Wir spüren eine besondere Verantwortung", sagte er. Die Rolle des Deutschen Fußball-Bundes im Nationalsozialismus hatte der Verband 2005 in einer wissenschaftlichen Studie ("Fußball unterm Hakenkreuz") untersuchen lassen.

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Am Montag wird der 75. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz begangen. Der deutsche Fußball richtet aus diesem Anlass zum 16. Mal den "Erinnerungstag" mit zahlreichen Aktionen aus. Unter anderem rufen die Nationalspieler in einem Videoclip zum Eintreten für Menschlichkeit, Respekt und Vielfalt auf.

Keller lobte die Vorbildfunktion von Eintracht Frankfurt in der Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit. Die Hessen erwägen, ihrem Ex-Präsidenten Rudolf Gramlich posthum die Ehrenpräsidentschaft zu entziehen. Der frühere Nationalmannschaftskapitän war Teil der Waffen-SS und Profiteur von Enteignungen. Auch der DFB will prüfen, ob frühere Ehrungen wie die Goldene Ehrennadel und die DFB-Ehrenmitgliedschaft widerrufen werden können.