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Bundesliga: Professor Ingo Froböse rät zu vier Wochen Training

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Bundesliga: Professor Ingo Froböse rät zu vier Wochen Training

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Professor warnt vor frühem Neustart

Das Verletzungsrisiko für die Fußballprofis im Falle einer raschen Wiederaufnahme des Spielbetriebs ist nicht von der Hand zu weisen. Professor Ingo Froböse sieht einen Vorlauf von vier Wochen als notwendig an.
Ingo Froböse ist Professor an der Deutschen Sporthochschule in Köln
Ingo Froböse ist Professor an der Deutschen Sporthochschule in Köln
© Imago
von Sportinformationsdienst

Vor den Profis der Bundesliga liegt ein langer Weg zurück zur Normalität - selbst wenn der Spielbetrieb schon bald wieder aufgenommen wird. Denn das Verletzungsrisiko für die Spieler aufgrund der langen Pause und fehlender Wettkampfpraxis muss in den Planungen für einen Neustart berücksichtigt werden.

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"Ich würde mir mindestens drei bis vier Wochen Training als Vorlaufzeit wünschen. Mir fehlt neben dem Training außerdem die wettkampfspezifische Vorbereitung, also Testspiele", stellte Professor Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule in Köln im SID-Interview klar: "Die gesamte Wahrnehmungssituation eines Fußballspiels kann ich im Training kaum simulieren."

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Ohne Testspiele würde ein Belastungsdefizit zwischen Training und Wettkampf "von mindestens 25 Prozent" entstehen.

Froböse rät zu erhöhter Rotation

Als Gegenmaßnahme ist für Froböse eine erhöhte Rotation innerhalb einer Mannschaft denkbar: "Ich muss meinen Spielern Regeneration ermöglichen. Ich glaube, dass das ganz viel Sinn ergibt."

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Auch beim Weltverband FIFA scheint diese Überlegung Anklang zu finden. Die Verantwortlichen diskutieren derzeit, die Anzahl der Auswechslungen pro Spiel von drei auf fünf Spieler zu erhöhen. Die Entscheidung über eine Änderung müssen allerdings die Regelhüter des International Football Association Board (IFAB) treffen.

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Im Augenblick ist der 9. Mai in Deutschland ein möglicher Termin für den Wiederbeginn, wenn die Politik grünes Licht geben sollte. Doch nun mehren sich auch kritische Stimmen bezüglich einer schnellen Wiederaufnahme des Spielbetriebs. Es wird vor Verletzungen und Überbelastung gewarnt.

Beierlorzer für zwei Wochen Mannschafts-Training

Trainer Achim Beierlorzer vom Erstligisten FSV Mainz 05 verlangte bei SPORT1 "mindestens zwei Wochen" Mannschaftstraining vor dem Liga-Neustart. "Die Mannschaft ist jetzt knapp sieben Wochen draußen, dann da eine Woche später ein Bundesligaspiel zu bestreiten, wäre verantwortungslos", sagte Chefcoach Jens Keller vom Zweitligisten 1. FC Nürnberg am Sonntag.

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Froböse würde sich wünschen, dass die Klubs die coronabedingte Zwangspause nutzen, "um Grundlagentraining zu betreiben, damit man eine höhere Basis hat und Spielsituationen besser tolerieren kann".

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Der 63-Jährige geht allerdings davon aus, dass nur wenige Mannschaften diesen Ratschlag beherzigt haben und deshalb das sportliche Niveau bei einer Wiederaufnahme des Spielbetriebs "nicht mehr so hoch ist wie noch vor zwei Monaten".

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Die Belastung für die Spieler werde bei einer Wiederaufnahme der Saison sehr hoch sein. "Ohne Freundschaftsspiele direkt in eine maximale Wettkampfsituation, zum Beispiel Dortmund gegen Schalke, zu starten, halte ich für hoch problematisch". Die Spieler bräuchten angesichts der künftigen Belastung erst recht eine sehr gute Vorbereitung, um Überlastung und Verletzungen vorzubeugen. 

Generell müssten sich die Zuschauer daran gewöhnen, dass der Fußball nach der Coronakrise ein anderer sein werde. Froböse: "Wir werden gerade in der Schlussphase eines Spiels nicht die Dynamik haben, wie wir sie uns eigentlich wünschen würden."

Für die Spieler werde es schwierig werden, die bisher gewünschten taktischen Anweisungen bis zum Schluss in vollem Umfang zu erfüllen. Ältere Anhänger werden laut Froböse womöglich ein ungewohntes Deja-vu erleben: "Vielleicht gehen wir in die Spiele der 1980er-Jahre zurück."