Home>Fußball>

Schalke 04: Gerald Asamoah über Clemens Tönnies und Rassismus

Fußball>

Schalke 04: Gerald Asamoah über Clemens Tönnies und Rassismus

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Asamoah: War wütend auf Tönnies

Gerald Asamoah ist einst Schalker Angreifer und Publikumsliebling - und erlebt auch rassistische Anfeindungen. Zu einer Äußerung von Clemens Tönnies hat er klare Worte.
Rund um die Arena in Gelsenkirchen bilden an die 1500 Schalke-Anhänger eine Menschenkette. Sie demonstrieren gegen Clemens Tönnies und den Vorstand.
SPORT1
SPORT1
von SPORT1

Der 43-malige deutsche Nationalspieler Gerald Asamoah hat sich im Podcast Gute Deutsche mit Fernsehmoderatorin Linda Zervakis (hörbar über Spotify) über seine Erfahrungen mit Rassismus und damit einhergehende persönliche Anfeindungen geäußert. 

{ "placeholderType": "MREC" }

Noch in Diensten von Hannover 96 musste der frühere Stürmer 1997 in der Aufstiegsrelegation gegen Energie Cottbus hässliche Beleidigungen und Szenen über sich ergehen lassen.

Mit-Leidtragender dabei  war der ebenfalls dunkelhäutige Otto Addo, heute Nachwuchstrainer bei Dortmund: "Er war auch noch dabei, und in der Cottbuser Mannschaft gab es auch einen Schwarzen. Der war fertig. Als du nach Hause zurückkamst, wusstest du nicht, was du machen solltest", sagte Asamoah.

Baltimore Ravens v Jacksonville Jaguars
Justine Skye kniete sich bei der Hymne am Ende hin
Roc Nation Summer Classic Charity Basketball Tournament
LA Clippers v Los Angeles Lakers
+38
So protestiert die Sport-Welt gegen Trump und Rassismus

Addo und Asamoah mit Bananen beworfen

Asamoah, der mittlerweile als U23-Manager beim FC Schalke 04 arbeitet, wurde wie auch Addo unter anderem mit Bananen beworfen. "Ich war 18. Das hat mein Leben schon sehr geprägt. So viel Hass entgegengebracht zu bekommen, das war hart", erinnert sich der ehemalige Angreifer.

{ "placeholderType": "MREC" }

DAZN gratis testen und die Bundesliga auf Abruf erleben | ANZEIGE 

Lesen Sie auch

Zu allem Übel verloren die Niedersachsen das Spiel und verpassten am Ende den Aufstieg in die 2. Bundesliga. "Dadurch gab es ein anderes Problem, um dass sich gekümmert wurde", so Asamoah. Die Folge: Der Rassismus geriet fast zur Randnotiz.

"Du musstest damit klarkommen. Es gab viel Wut. Es war hart. Ich habe mit meinen Freunden darüber gesprochen", so Asamoah.

Manuel Akanji: Mit Fans über Rassismus reden
00:35
Akanji: Mit Fans über Rassismus reden

Tönnies-Eklat: "Hat mich sehr wütend gemacht"

Es sollte nicht sein letztes Erlebnis mit Rassismus bleiben: Bei Schalke sorgte Aufsichtsratsboss Clemens Tönnies im Sommer vergangenen Jahres ebenfalls für einen Eklat.

{ "placeholderType": "MREC" }

Über Entwicklungshilfe in Afrika hatte der 64-Jährige gesagt, man solle lieber jährlich 20 Kraftwerke in Afrika finanzieren anstatt die Abgaben zu erhöhen: "Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn's dunkel ist, Kinder zu produzieren." 

"Das hat mich sehr, sehr überrascht und sehr wütend gemacht, weil ich den Clemens sehr, sehr lange kenne und wir sehr viel zusammen erlebt haben", erklärte Asamoah. Er sei nach dieser Äußerung offen auf Tönnies zugegangen: "Ich habe ihm klar gesagt, was ich davon halte. Ich war wütend. Wie kann man sowas raushauen?"

Tönnies, der als Fleischunternehmer aktuell wegen eines Corona-Ausbruchs in seinem Schlachtbetrieb im Landkreis Gütersloh gewaltig unter Druck steht, habe sich dann indes einsichtig gezeigt. "Er sollte merken, dass er was Falsches getan hat", sagte Asamoah. "Das hat er mir dann bestätigt."

Nach den jüngsten rassistischen Ereignissen auch in Deutschland zeichnet der 41-Jährige insgesamt ein düsteres Bild für die Gesellschaft: "Wenn wir 2020 noch hier sitzen und über Rassismus reden, merkt man, dass wir zurückgeblieben sind und nichts verstanden haben."