Weltmeister Toni Kroos hat sich zusammen mit seinem Bruder Felix im gemeinsamen Podcast "Einfach mal Luppen" zum Urteil im Fall von Christoph Metzelder geäußert.
Kroos kritisiert Metzelder-Urteil
Beide Profis sind sich einig, dass es bei diesem Thema keine zwei Meinungen geben dürfe, egal ob man selbst Kinder habe oder nicht.
"Viele haben sich geäußert und sind zurecht der gleichen Meinung, dass es widerlich ist, sowas zu machen. Es gibt da kaum Wörter dafür, die man hier sagen darf. Das macht einen sauer so ein Urteil, dass sowas überhaupt möglich ist", stellte Felix Kroos klar.
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Bruder Toni stimmte ihm zu und sprach über die Gesetzeslage in solchen Fällen: "Ich habe eine Aussage von Max Kruse gelesen, der gesagt hat, 'jemand der Steuern hinterzieht, kriegt eine deutlich höhere Strafe' – das sagt ja alles." Natürlich sei auch die Steuerhinterziehung nicht zu tolerieren, "aber sowas ist ja ungeheuerlich", ergänzte der Nationalspieler.
Kroos: "Urteil null abschreckend"
Metzelder habe Inhalte weitergeleitet, bei denen klar zu erkennen gewesen sei, dass "das Leben von Kindern zerstört wird", stellte Toni erschüttert fest. "Und er geht irgendwie als freier Mann aus dem Gericht raus, Bewährungsstrafe hin oder her, und das ist halt ein Ding was nicht geht."
Auch für weitere potenzielle Täter sei das Urteil "null abschreckend". "Dafür fehlt mir jegliches Verständnis", so der Real-Profi.
Verständnis für Quarantäne-Trainingslager
Die Kroos-Brüder thematisierten zudem das von der DFL angeordnete Quarantäne-Trainingslager für die deutschen Profiklubs. Vom 12. Mai bis 22. Mai (Bundesliga) bzw. 23. Mai (2. Liga) müssen sich die Teams in Hotels abschotten. (Spielplan und Ergebnisse der Bundesliga)
Felix, als Spieler von Eintracht Braunschweig selbst von der Maßnahme betroffen, äußerte dazu seine klare Meinung: "Ich freue mich da überhaupt nicht drauf. Trainingslager an sich sind schon nicht das Highlight der Karriere." Grundsätzlich brachte der Mittelfeldspieler zwar Verständnis für das coronabedingte Handeln der DFL auf.
Dennoch könne er es sich nicht vorstellen, "dass es jemanden gibt, der es gut findet, dass man zum Ende der Saison für elf Tage, in einer Situation, in der du privat schon gewissermaßen eingeschränkt bist, in ein Hotel gesperrt wirst." Man sei dauerhaft im Zimmer und könne noch weniger machen als sonst. Auch der Aspekt, dass man von der Familie weg sei, spiele für einige Profis eine Rolle.
Lieber im Hotel? "Der hat zu Hause irgendwas falsch gemacht"
Ähnlich schätzte Bruder Toni die Situation ein. "Der, der lieber in einem Hotel ist als zuhause, der hat zu Hause irgendwas falsch gemacht", sagte der Weltmeister von 2014. (Tabelle der 2. Bundesliga)
"Was macht Würzburg, oder was macht Bayern, sie werden jetzt am Wochenende wahrscheinlich Meister. Dann spielst du um gar nix mehr und musst trotzdem zehn Tage in ein Trainingslager, wo du denkst, was machen wir hier eigentlich. Das ist ja noch viel schwieriger, finde ich", gab Toni Kroos zu bedenken.
Sein Bruder habe immerhin mit dem Klassenerhalt noch ein Ziel für die letzten Spieltage. Diesem wäre es allerdings lieber, "am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt zu schaffen. Dann kann man sich eine Woche nochmal an die Hotelbar hocken und das Beste daraus machen", scherzte Felix.