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UEFA schafft Auswärtstor-Regel ab! Wird jetzt wirklich alles fairer?

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UEFA schafft Auswärtstor-Regel ab! Wird jetzt wirklich alles fairer?

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UEFA-Hammer: Wird jetzt alles fairer?

Die Auswärtstor-Regel ist abgeschafft. Warum? Wie kommt das an? Welche Folgen hat es? SPORT1 beantwortet die wichtigsten Fragen zum UEFA-Hammer.
Die UEFA hat die Auswärtstor-Regel im Europacup abgeschafft. Das gab der Verband am Donnerstag bei Twitter bekannt.
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von SPORT1

Am Donnerstag sorgte die UEFA für eine kleine Revolution, indem eine 56 Jahre alte Regel abgeschafft wurde.

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SPORT1 klärt auf, was dahinter steckt und wie die Reaktionen ausfallen.

Was ist passiert?

Seit 1965 galt sie - aber jetzt hat die UEFA die Auswärtstor-Regel im Europacup abgeschafft! (BERICHT: UEFA-Hammer! Aus für Uralt-Regel)

Bei Torgleichheit nach dem Hin- und Rückspiel geht es künftig in die Verlängerung und, wenn nötig, ins Elfmeterschießen - und zwar schon in der kommenden Saison.

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War die Entscheidung einstimmig?

Nein. UEFA-Präsident Aleksander Ceferin verriet, dass die Abschaffung schon seit Jahren immer wieder bei verschiedenen Sitzungen diskutiert wurde - ohne hundertprozentige Zustimmung. Nun ist sie trotzdem Geschichte.

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Warum schafft die UEFA die Auswärtstor-Regel ab?

"Obwohl es keine Einigkeit in den Ansichten gab, haben viele Trainer, Fans und andere Fußballakteure ihre Fairness infrage gestellt und sich für eine Abschaffung der Regel ausgesprochen", begründete der Ceferin das Aus der Auswärtstor-Regel.

Wie die UEFA in ihrer Erklärung aufzeigt, hat der Heimvorteil seit den 1970er Jahren deutlich abgenommen: Sowohl die Verhältnisse von Heim- zu Auswärtssiegen (von 61 Prozent Heimsiege und 19 Prozent Auswärtssiege auf 47 Prozent und 30 Prozent) als auch von Heim- zu Auswärtstoren (von 2,02 zu 0,95 auf 1,58 zu 1,15) näherten sich immer mehr an. "Es lässt sich durchaus sagen, dass der Heimvorteil heutzutage nicht mehr so entscheidend ist wie früher", erklärt Ceferin.

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Außerdem mache die alte Regel das Spiel unattraktiver, erklärt der UEFA-Boss. "Die Auswirkungen dieser Regel widersprechen mittlerweile ihrem ursprünglichen Zweck, da sie die Heimmannschaften – vor allem bei Hinspielen – mittlerweile davon abhält, anzugreifen - aus Angst, ein Gegentor zu kassieren, das der gegnerischen Mannschaft einen entscheidenden Vorteil verschafft. Auch die Fairness wird in Frage gestellt, vor allem in der Verlängerung, da die Heimmannschaft zwei Treffer erzielen muss, wenn das Auswärtsteam einmal getroffen hat."

Wo gilt die Auswärtstor-Regel nun nicht mehr?

Bei allen Klubwettbewerben der UEFA, also der Champions League, Europa League und der neuen Conference League.

In der Qualifikation zu UEFA-Turnieren wird die Regel ebenfalls abgeschafft, wenn zwei oder mehr Mannschaften in der Gruppenphase punktgleich sind. Sie bleibt allerdings bestehen, wenn weitergehend zusätzliche Kriterien ins Spiel kommen müssen, die auf alle Gruppenspiele angewendet werden (größere Anzahl erzielter Auswärtstore aus allen Gruppenspielen). So soll eine maximale Anzahl von sportlichen Kriterien beibehalten werden.

Wie fallen die Reaktionen auf die Entscheidung aus?

Zu einem sehr großen Teil positiv. So freut sich beispielsweise Sami Khedira über die Entscheidung. Für den deutschen Weltmeister von 2014 ist es "ein großer Schritt hin zu größerer Fairness und noch spannenderen Spielen".

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Auch die SPORT1-User freuen sich über die Abschaffung. Im aktuellen Voting begrüßen 81 Prozent der Befragten den neuen Modus. Nur 19 Prozent halten das Aus der Auswärtstor-Regel für falsch.

In den Sozialen Medien zeigt sich ein geteilteres Bild. Neben deutlicher Zustimmung gibt es auch User, die der alten Regel nachtrauern.

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Welche krasse Auswärtstor-Entscheidung hätte es nie gegeben?

Vergangene Saison besiegelte die Auswärtstor-Regel in der Champions League das Aus für Titelverteidiger FC Bayern (Viertelfinale) und Italien-Gigant Juve mit Cristiano Ronaldo (Achtelfinale).

Der FCB verlor daheim 2:3 und gewann in Paris 1:0 - ohne geschlagen zu sein, musste der deutsche Rekordmeister die Segel streichen, ebenso wie Turin, das nach 2:1 auswärts im eigenen Stadion noch 2:3 verlor - in der Verlängerung!

In der Geschichte des Europacups gab es aber noch weit spektakulärere Entscheidungen durch die Auswärtstor-Regel - und vor allem eine komplett absurde.

2003 spielten Inter Mailand und der AC Mailand im Halbfinale der Champions League 0:0 und 1:1, beide Male im Giuseppe-Meazza-Stadion, Heimstätte beider Teams. Weil aber Andrej Schewtschenko für Milan im offiziellen "Auswärtsspiel" traf, kamen die Rossoneri weiter - und wurden sogar Champions-League-Sieger ...

Ist die neue Regelung fairer?

Jein. Natürlich zeigt gerade das Beispiel AC gegen Inter Mailand, wie absurd und gefühlt unfair die Auswärtstor-Regel sein kann. Durch diverse Spiel-Verlegungen nach Budapest oder Sevilla in der vergangenen Saison wäre es zudem möglich gewesen, dass ein Team ausscheidet, weil es bei zwei Spielen in fremden Stadien zu wenige "Auswärtstore" geschossen hat.

Zudem ist es auf dem Papier deutlich fairer, wenn die Mannschaft weiterkommt, die ihren Gegner auch wirklich in der Endabrechnung geschlagen hat, also insgesamt mehr Tore erzielt.

Allerdings gibt es auch gute Gegenargumente: Der Heimvorteil im entscheidenden Rückspiel wird durch die neue Regel noch größer. Gerade mit den eigenen Fans im Rücken hat der Gastgeber mehr Aufwind - und durch die UEFA-Setzlisten liegt das Heimrecht zumindest in einem Teil der Partien automatisch ohnehin beim "stärkeren" Team. Und selbst die neuen Zahlen der UEFA zeigen: Das Verhältnis von Heim- zu Auswärtssiegen mag sich angenähert haben - 17 Prozent Unterschied zeigen aber deutlich: Weg ist der Heimvorteil noch lange nicht.

Ein anderer Nebeneffekt der neuen Regel: Die Zahl der Verlängerungen und Elfmeterschießen wird steigen. Damit zwar zum einen das publikumswirksame Spektakel für Fans im Stadion und am TV - aber auch die Belastung für die Spieler in einem ohnehin schon eng getakteten Terminkalender für absolute Top-Teams, die sich regelmäßig in K.o.-Spielen messen.

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