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Chemnitzer FC: Neustart in 3. Liga nach Nazi-Skandal und Pleite

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Chemnitzer FC: Neustart in 3. Liga nach Nazi-Skandal und Pleite

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Wie Chemnitz den Neuanfang wagt

Insolvenz, Nazi-Skandal - dann der Aufstieg: Der Chemnitzer FC hat ein bewegtes Jahr hinter sich. In der 3. Liga soll nun alles besser werden.
Chemnitzer FC v SC Fortuna Koeln - 3. Liga
Chemnitzer FC v SC Fortuna Koeln - 3. Liga
© Getty Images
von Sportinformationsdienst

Der Abgrund, in den der Chemnitzer FC blickte, hätte tiefer und dunkler kaum sein können.

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Ohnehin schon von der Insolvenz in die Regionalliga vertrieben, drohte der sächsische Traditionsklub im vergangenen März im braunen Sumpf zu versinken. Doch er versank nicht. Geschlossen stemmte sich der gesamte Verein gegen die Bedrohung durch Neonazis - und schaffte am Ende der Saison den direkten Wiederaufstieg in die 3. Liga. Dort soll nun alles anders werden.

"Wenn die vergangene Saison uns eines gebracht hat, dann ist es Erfahrung mit schwerer See. Uns wird nichts so schnell aus der Ruhe bringen", sagte Geschäftsführer Thomas Sobotzik der Freien Presse vor dem ersten Saisonspiel am Sonntag (3. Liga: Chemnitzer FC - Waldhof Mannheim ab 13 Uhr im LIVETICKER) gegen Mit-Aufsteiger Waldhof Mannheim: "Wir sind mittlerweile nicht nur in der Mannschaft, sondern auch in den Führungsstrukturen ein verschworener Haufen."

Insolvenz und Nazi-Skandal beuteln Chemnitz

Dass es so kam, wie es gekommen ist, war im Frühjahr ganz und gar nicht sicher.

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Die finanzielle Pleite aus dem Frühling 2018, die im Abstieg endete, schmerzte. Aber Insolvenzverwalter Klaus Siemon hatte die Geschicke im Zusammenspiel mit dem Verein ganz gut im Griff. Resolut sanierte er, gliederte die Profiabteilung aus und hielt den Verein finanziell am Leben.  

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Doch der Zwischenfall beim Heimspiel am 9. März gegen VSG Altglienicke erschütterte die Sachsen, die sich in der Viertklassigkeit sportlich einwandfrei geschlagen hatten. "In diesen Wochen stand hier alles auf der Kippe, auch der Aufstieg", sagte Trainer David Bergner.

Fan-Gedenken für mutmaßlichen Rechtsradikalen

Denn bei diesem Spiel hatten Anhänger auf der Südtribüne des Chemnitzer Stadions dem verstorbenen Fan Thomas H., einem mutmaßlich Rechtsradikalen, unter anderem durch eine Schweigeminute und eine spezielle Choreografie gedacht. Das Medienecho war in den Tagen darauf verheerend gewesen, vom Nordostdeutschen Fußballverband (NOFV) gab es später eine Sperre der Tribüne für ein Heimspiel.

"Es war eine harte Zeit, die ich so nicht noch einmal erleben möchte", sagte Bergner. Erst der Aufstieg am 4. Mai schaffte so etwas wie Befreiung im Verein. Vergessen sind die verstörenden Szenen aus der Vorsaison aber nicht. "Diesen Schaden zu beheben, wird eine langwierige, kraftzehrende Aufgabe", sagte Sobotzik.

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Gute Ergebnisse als Ausweg

Die einfachste Möglichkeit dazu wären gute sportliche Schlagzeilen, das sieht auch Bergner so: "Die 3. Liga ist ein Geschenk für Chemnitz, das wir bewahren wollen." Im Klartext heißt das: Saisonziel ist der Klassenerhalt. Mit der SG Sonnenhof Großaspach und den Mit-Aufsteigern Mannheim, Viktoria Köln und Bayern München II gibt es harte Konkurrenz.

Sobotzik will sich nicht auf eine "konkrete Platzierung" festlegen. "Fakt ist, dass wir uns in dieser Liga nicht abschlachten lassen wollen. Wir sind überzeugt davon, dass wir gut mithalten können", sagte er. Das wäre wichtig um den Lichtstrahl, der mit dem Aufstieg durch die dunklen Wolken gebrochen ist, zu erhalten.