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1860 München vor Aufstieg? Löwen-Legende Grosser warnt: "Nicht durchdrehen!"

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1860 München vor Aufstieg? Löwen-Legende Grosser warnt: "Nicht durchdrehen!"

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1860-Ikone warnt: "Nicht durchdrehen"

Unter Trainer Michael Köllner hat sich 1860 München zu einem Aufstiegskandidaten für die 2. Liga entwickelt. Eine Klubikone adelt bei SPORT1 den Löwen-Coach.
Der TSV 1860 München ringt dank einer fulminanten Aufholjagd Spitzenreiter MSV Duisburg nieder. Die Löwen verteidigen ihre starke Serie und springen auf Platz drei.
Reinhard Franke
Reinhard Franke

Beim Blick auf die Drittliga-Tabelle reibt sich so mancher Fan von 1860 München verwundert die Augen. Vor dem Spiel am Mittwochabend beim 1. FC Kaiserslautern (3. Liga: 1. FC Kaiserslautern - 1860 München ab 20.30 Uhr im LIVETICKER) sind die Löwen Fünfter - mit nur zwei Punkten Rückstand auf Tabellenführer MSV Duisburg. 

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Vor Spieltagsbeginn waren die Sechziger Dritter, dank Unterhachings Niederlage in Ingolstadt am Dienstagabend winkt nun sogar Platz zwei. So gut stand der Verein seit dem Aufstieg in die 3. Liga im Sommer 2018 nicht mehr da. Und schon ist der blaue Teil von München bis in die Haarspitzen euphorisiert.

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Unter Trainer Michael Köllner, der am 9. November des vergangenen Jahres als Nachfolger von Klub-Ikone Daniel Bierofka präsentiert wurde, hat 1860 seit 15 Spielen nicht mehr verloren. Am vergangenen Sonntag gelang im Heimspiel gegen die Duisburger nach 0:2-Pausenrückstand ein furioser 3:2-Heimsieg.

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Kann diese Mannschaft den Löwen-Fans sogar den Traum vom Aufstieg erfüllen? Eine echte Klub-Legende glaubt daran. (Tabelle der 3. Liga)

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"Ich würde sagen ja, wenn man die Leistung am Wochenende gesehen hat. 15 Spiele ungeschlagen - das ist ja unglaublich. Aber es sind noch zehn Partien", sagt Peter Grosser, der 1966 mit den Blauen Deutscher Meister wurde, im Gespräch mit SPORT1.

Mit den Meisterlöwen zum Essen

Der 81-Jährige warnt aber vor zu viel Euphorie: "So eine verrückte Liga habe ich noch nicht erlebt, es können zehn Vereine noch aufsteigen. Das macht das ganze Unterfangen natürlich sehr schwierig. Wenn du zwei Spiele in Folge verlierst, bist du fast weg vom Fenster. Wenn du zwei gewinnst, bist du plötzlich wieder vorne dabei."

Für Grosser ist Köllner der Vater des Erfolgs. "Er ist ein Glücksfall für Sechzig. Das, was er macht, ist phänomenal", schwärmt die Löwen-Ikone: "Ein super Typ mit einer tollen Ausstrahlung, der mit allen gut kann. Er passt einfach in das Umfeld von Sechzig."

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Peter Grosser (r.) mit SPORT1-Reporter Reinhard Franke
Peter Grosser (r.) mit SPORT1-Reporter Reinhard Franke

Als Köllner kam, machte er sich gleich beliebt, indem er die Meisterlöwen zum Essen ins Löwenstüberl einlud. "Da hat er gezeigt, dass er alle im Blick hat", lobt Grosser.

Der Erfolg hat aber auch einen anderen Namen. Denn in Stürmer Sascha Mölders habe Köllner auch einen "ganz großen Gehilfen", findet Grosser: "Wenn du so einen im Team hast, der so antreibt und so positiv denkt, dann ist das für einen Trainer eine große Unterstützung."

Nach dem Dreier gegen Duisburg kündigte Mölders mit Blick auf die Aufstiegsplätze sogar vollmundig an, die Löwen werde "jetzt niemand mehr verdrängen".

Diese Parole sei "sehr gefährlich", meint Grosser, "vor allem bei den verrückten Anhängern, die sofort vom Aufstieg träumen. Davon darf sich das Team nicht anstecken lassen. Bloß jetzt nicht durchdrehen!"

Rüffel für Mölders: "Sehr gefährlich"

Dabei war für viele Löwen-Fans im November eine Welt zusammengebrochen, als Bierofka von sich aus ging. Letztlich eine glückliche Fügung? "Im Nachhinein muss man sagen: ja. Unter Bierofka stand man im unteren Tabellendrittel und die Aussichten waren nicht so rosig", erinnert Grosser: "Köllner kam und hat die Truppe von Anfang an im Griff gehabt."

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Das Erfolgsgeheimnis der Löwen liege vor allem im Kollektiv. "Die Mannschaft hält ausnahmslos zusammen", erklärt der Meisterlöwe. Was ihn wundert, sei die Tatsache, dass nach drei Monaten - teilweise mit Einzeltraining - die Mannschaft "in so guter Verfassung ist, dass sie den Tabellenführer nach einem 0:2-Rückstand noch in die Knie zwingen. Hut ab, wer das schafft."

Geschäftsführer Günther Gorenzel, der nach dem Abschied von Bierofka ebenfalls in die Kritik geraten war, präsentierte Köllner Anfang November wie aus dem Nichts. Den 50-Jährigen hatte keiner auf der Rechnung.

Inzwischen hat Köllner im 1860-Umfeld alle überzeugt, neben seinen Stärken im zwischenmenschlichen Umgang zählt Grosser auch das taktische Know-how zu den Stärken des Trainers: "In der zweiten Halbzeit, als man gegen Duisburg zurück lag, wechselte Köllner zwei Leute ein und dabei mit Angreifer Prince Osei Owusu den Matchwinner."

Extra-Lob für Owusu

Der 23-Jährige bekommt von der Löwen-Legende ein Extra-Lob. "Das ist ein ganz hervorragender Fußballer mit allen Voraussetzungen. Er ist schnell, groß, kopfballstark und technisch gut. Ich hoffe, dass nach der langen Pause bei ihm der Knoten geplatzt ist und dass der Verein ihn jetzt langfristig bindet", sagt Grosser.

Dies gelte auch für Spielmacher Efkan Bekiroglu, der wie auch Dennis Dressel und andere junge Spieler sein Potenzial noch gar nicht komplett ausgeschöpft habe.

Man dürfe jetzt nicht den Fehler machen, solche Talente wieder ziehen zu lassen, fordert Grosser - und denkt dabei unter anderem an einen Shootingstar von Borussia Mönchengladbach. "Bei 1860 hat man Florian Neuhaus überhaupt nicht ernst genommen", hadert Grosser, "und jetzt ist er ein Leistungsträger in Gladbach".

Investor Hasan Ismaik hält sich in den zurückliegenden Monaten weitestgehend zurück, was Grosser nicht verwundert. "Wenn es positiv läuft, ist es auch im Sinne von Ismaik und dann sagt er nicht viel. Er will auch den Erfolg und kann einen Teil seines Geldes nur wiedersehen, wenn der Aufstieg in die 2. Liga gelingt. In der 3. Liga ist das nur ein Zuschuss-Geschäft."

Dass der Aufstieg zu früh käme, glaubt Grosser nicht: "In keinster Weise. Das ist eine geschlossene Mannschaft. Man müsste sich nur noch mit dem einen oder anderen Spieler verstärken."

Wenn es nach der Löwen-Legende geht, soll auch Mölders das Team in der nächsten Saison weiter verstärken. Und das, obwohl der 35-Jährige in der Winterpause schon sein Karriereende verkündete.

Doch Grosser macht den Fans Hoffnung: "Der hört nicht auf! Alleine die Situation jetzt zeigt, dass man so einen Mann im Team braucht. Das spielt eine ganz wichtige Rolle. Ich habe die Hoffnung, dass er doch bleibt."