Einen besseren Moment für sein erstes Saisontor hätte sich Sebastiaan Bornauw kaum aussuchen können.
Bornauws dramatische Geschichte
Seinen entscheidenden Kopfballtreffer zum 1:0 für den 1. FC Köln gegen den FC Schalke 04 bezeichnete Bornauw hinterher als das wichtigste Tor seiner Karriere. (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
"Ich bin sehr glücklich, dass ich das Tor gemacht habe. Das ist wichtig für den Verein, für uns alle, aber ich glaube, wir haben heute alle zusammen ein gutes Spiel gemacht", sagte der 22-jährige Belgier bei Sky.
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Bornauw fiel wegen Tumor monatelang aus
Dank des Treffers in der 86. Minute retteten sich die Kölner doch noch auf den Relegationsplatz und kämpfen nun am Mittwoch (18.30 Uhr) und am Samstag (18 Uhr) gegen den Tabellendritten der 2. Bundesliga um den Klassenerhalt in der Bundesliga. (Service: Ergebnisse und Spielplan)
Dass Bornauw am Samstag zum Matchwinner wurde, war vor gut drei Monaten noch nicht abzusehen.
Nach wochenlangen Rückenproblemen ließ sich der Belgier im Februar schließlich einer Operation unterziehen. Dabei wurde ein gutartiger Knochentumor an der Wirbelsäule als Ursache seiner Probleme ausgemacht. Doch bei der folgenden Operation kam es zu Komplikationen.
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Komplikationen bei OP: "Vor 20 Jahren wäre ich zu 90 Prozent gestorben"
Wegen einer allergischen Reaktion auf das Narkosemittel, musste der Eingriff abgebrochen werden. Die Situation war offenbar viel kritischer als zunächst bekannt war.
"Die Ärzte mussten mich für 24 Stunden in ein künstliches Koma versetzen. Vor 20 Jahren wäre ich zu 90 Prozent gestorben", berichtete Bornauw in der vereinseigenen Dokumentation FC 24/7 im März. "Die Ärzte sagten mir, meine Körpertemperatur stieg um ein Grad pro Minute. Wenn man nicht innerhalb von wenigen Minuten reagiert hätte, wäre ich explodiert."
Die Operation konnte später ohne Komplikationen nachgeholt werden. "Das hätte viel schlimmer ausgehen können. Die Ärzte haben toll reagiert und einen guten Job gemacht. Jetzt fühle ich mich gut", stellte Bornauw klar.
Bornauw geht fokussiert in die Relegation
Am 28. Spieltag feierte der Innenverteidiger nach fast dreimonatiger Pause mit einem Kurzeinsatz beim dramatischen 2:3 gegen den FSV Mainz 05 - dem letzten Spiel unter Trainer Markus Gisdol - sein Comeback. (Service: Tabelle der Bundesliga)
Seither verpasste Bornauw keine Minute, verlieh der Kölner Defensive wieder mehr Stabilität - und bewies gegen Schalke mit seinem wichtigen Kopfballtreffer auch noch Torjägerqualitäten.
"Es war ein sehr guter Ball von Jan (Thielmann, Anm.d.Red.)", sagte Bornauw, "dann war es eigentlich nicht mehr so schwer, den zu machen."
Und für die Relegation hat Bornauw einen klaren Plan: "Wir müssen sehr fokussiert sein. Wir müssen alles versuchen, um zwei Mal zu gewinnen."