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Das neue Hoffenheim entzückt

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Das neue Hoffenheim entzückt

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Das neue Hoffenheim entzückt

Still und leise hat sich die TSG Hoffenheim wieder fast auf Augenhöhe mit dem FC Bayern eingefunden.

Von Frank Hellmann

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Wer Markus Gisdol ärgern will, braucht eigentlich nur eines zu tun. Den Trainer der TSG 1899 Hoffenheim auf den aktuellen Tabellenplatz ansprechen. Und daraus am besten noch irgendwelche Ambitionen ableiten.

Wer dann noch den Begriff des Bayern-Jägers platziert, kann im Grunde das Gespräch abbrechen.

Oder sich gleich mit einem schlechten Scherz entschuldigen. Alles nicht so gemeint. Fakt ist, dass der 43 Jahre alte Übungsleiter dann fuchsteufelswild wird.

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Unrealistische Erwartungshaltungen sind im Kraichgau schon so viele geschürt worden, da mag Gisdol nicht die nächsten Luftschlösser bauen.

Sportchef Alexander Rosen übrigens auch nicht. "Die TSG nach dem siebten Spieltag als Spitzenteam auszurufen, wäre grob fahrlässig, illusorisch und erübrigt sich eigentlich von selbst", sagt Rosen.

Erster Verfolger des FC Bayern

Trotzdem: Die Tabelle weist die TSG als Zweiten und damit als ersten Verfolger des FC Bayern aus. 13 Punkte, 11:6 Tore, keine Niederlage. 

Ein schlechter Start geht anders. Und er stärkt das Selbstvertrauen vor dem Auswärtsspiel beim Hamburger SV.

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"Auf die Tabelle schauen wir schon", gibt Pirmin Schwegler zu, "unter den ersten Drei zu sein, ist jedenfalls schöner, als unten zu stehen." Der Schweizer Nationalspieler sagt, das größte Plus sei die Ausgeglichenheit im Kader, "jeder fängt den anderen auf." 

Tatsächlich ist das Team in der Breite bestens besetzt, hat überdies keine Belastung aus dem Europapokal zu tragen.

Neuzugänge überzeugen schnell

Dazu haben - anders als in der Vergangenheit - die für insgesamt rund 18 Millionen Euro verpflichteten Neueinkäufe eingeschlagen. Mit Torwart Oliver Baumann hat es endlich den Rückhalt, den es bei der offensiven Spielweise braucht.

"Es läuft gerade gut für uns", sagt der 24-Jährige, "aber wir müssen auf dem Boden bleiben." Baumann hat viel zum Höhenflug beigetragen: er spielt oft im Stile eines Manuel Neuer mit.

Der Ex-Freiburger fühlt sich an neuer Wirkungsstätte wohl ? wie so viele Mitspieler wohnt er nicht auf dem Land, sondern in der Studentenstadt Heidelberg.

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Offensive ist variabler geworden

Und da ist neben dem von Eintracht Frankfurt gekommenen Schwegler natürlich noch Stürmer Adam Szalai, der die Varianten im Angriff bereichert.

Gegen seinen Ex-Klub Schalke schoss er seinen zweiten Saisontreffer und scheint immer besser integriert. "Es macht viel Spaß, wir haben eine super Mannschaft."

Tatsächlich sind Individualisten wie der Brasilianer Roberto Firmino, der lange sogar von der WM-Teilnahme träumte, gut genug, um in jeder Spitzenmannschaft mitzuhalten.

Und förmlich aufgeblüht ist der Norweger Tarik Elyounoussi, der enorm lauf- und spielstark auftrumpft. Mit vier Treffern ist der quirlige Mittelfeldspieler sogar derzeit bester Torschütze.

Dabei stehen ja auch Torjäger Anthony Modeste oder Kevin Volland parat.

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Rangnick lobt seinen Nachfolger

Ralf Rangnick verfolgt den Werdegang seines Ex-Klubs immer noch genau. "Die TSG Hoffenheim spielt richtig guten Fußball, die muss man erst mal schlagen", sagte der Sportdirektor des in Leipzig und Salzburg ansässigen Red-Bull-Gebildes kürzlich, "mich würde nicht überraschen, wenn die unter den ersten Fünf landen."

Ein besonderes Kompliment machte Rangnick nicht umsonst seinem Nachfolger Gisdol, schließlich war Gisdol vor zehn Jahren noch Hospitant bei ihm in Hannover. Danach ging Gisdol als Co-Trainer mit Rangnick zum FC Schalke 04.

Sein Ensemble lässt sich nicht auf ein Spielsystem festlegen. Mal kommt ein 4-4-2 mit Raute, dann das obligatorische 4-2-3-1, aber auch ein kompaktes 4-3-1-2 zur Anwendung.

Speziell auswärts lässt Gisdol das Team tiefer stehen und überfällt den Gegner ? wie den VfB Stuttgart am vierten Spieltag ? aus einer sicheren Abwehr.

Das sieht zwar nicht mehr so spektakulär aus, ist aber ungemein effektiv.

Schwarzer Peter bei RB Leipzig

Auch das Geschäftsmodell mit Mäzen Dietmar Hopp führt kaum noch zu einem Aufschrei der Entrüstung.

"Ich möchte nicht abstreiten, dass das Auftauchen von RB Leipzig einen Effekt auf uns haben könnte. Vielleicht gibt man zurzeit eher mal denen einen mit als uns", erklärt Rosen.

Schlingerkurs verhindert Identifikation

Unterdessen werden in Hoffenheim Tagträume wie 2008, als der Aufsteiger unter Rangnicks Regie sogar Herbstmeister war, nicht befeuert. Denn der von Hopp nach wie vor massiv unterstützte Dorfverein hat noch ein Problem: die mangelnde Unterstützung.

In der Zuschauertabelle steht die TSG Hoffenheim nämlich auf dem Relegationsplatz. Nur der SC Paderborn und SC Freiburg haben bislang weniger Besucher begrüßt als die Hoffenheimer (Schnitt 24.435).

Nur gegen Schalke war die Sinsheimer Arena an der A6 ausverkauft.

Die Gründe: Zum einen waren die ersten Heimgegner mit Augsburg, Wolfsburg und Freiburg nicht sonderlich attraktiv, zum anderen hat der Verein aber auch in den vergangenen Jahren viel Vertrauen verspielt.

Der Schlingerkurs hat es schwierig gemacht, eine Identifikation herzustellen.

Am besten setzt die TSG 1899 Hoffenheim einfach fort, was sie bislang gemacht: erfolgreich spielen und nicht zu viel drüber reden.