Vom FC Bayern berichten Mathias Frohnapfel, Marc Rademacher und Stefan Schnürle
Bayern scherzen - Bremer leiden
Pep Guardiola hatte seine Leichenbittermiene aufgesetzt.
Staatstragend sagte der Trainer des FC Bayern dann: "Ich bin enttäuscht von Philipp, ich hätte mir einen Hattrick erwartet." Mal sehen, ob sein Kapitän das nächste Mal überhaupt spielen werde, meinte Guardiola.
Ein gelungener Scherz nach dem 6:0 (4:0) über Werder Bremen (Bericht). Schließlich hatte Lahm den ersten Doppelpack seiner Karriere erzielt, die Münchner nach der Länderspielpause federleicht wieder zu ihrem Stil gefunden.
Daneben saß Werders Coach Robin Dutt, der Guardiolas Gag über sich ergehen lassen musste.
Bremen gedemütigt
Der Tabellenletzte aus Bremen war in München gedemütigt und phasenweise vorgeführt worden. Kein Torschuss, miserable Zweikämpfe.
Einst war der Nord-Süd-Schlager ein Gipfeltreffen, jetzt ist er nur noch ein weiteres Zeichen dafür, wie tief Werder gesunken ist.
Dutt analysierte, dass die Bayern "in Normalform" gewesen seien. Sein Team war allerdings davon weit entfernt.
Eichin entschuldigt sich bei Fans
Und Manager Thomas Eichin (So., ab 11 Uhr zu Gast im Volkswagen Doppelpass LIVE im TV auf SPORT1) sagte nach der desolaten Partie gar "Sorry" beim eigenen Anhang. "Ich wäre als Bremer Fan heute enttäuscht und sauer", erklärte er auf SPORT1-Nachfrage. "Ich muss mich bei den Fans entschuldigen."
Zweigeteilter als nach diesem Spiel war die Stimmung selten nach Duellen zwischen den einst großen Rivalen aus Nord und Süd.
Zu allem Überfluss halfen die Bremer in mehreren Szenen den Bayern tatkräftig beim Toreschießen.
Müller verwirrt, Alonso vollendet
Von einer allzuleichten Versuchsanordnung vor dem Champions-League-Spiel bei AS Rom wollte Bayerns Angreifer Thomas Müller dennoch nichts wissen. "Das war kein Testlauf für uns", sagte Müller, der mit Witz das Freistoß-Tor von Xabi Alonso vorbereitet hatte.
"Ich wollte ein bisschen Verwirrung stiften", meinte er über seinen wilden Lauf um den Ball. Die Bremer sprangen tatsächlich durcheinander, sodass Alonso den Ball unter der Mauer ins Tor schießen konnte.
Mit der Innenseite übrigens.
Mit Grüßen an den Papst
Trotz zig prominenter Verletzter wie Bastian Schweinsteiger, Thiago und Holger Badstuber erledigten die Roten ihre Liga-Pflichtaufgabe souverän, nebenbei schwächte sich Erzrivale Borussia Dortmund durch das 1:2 in Köln erneut selbst.
Hilfe von oben scheint da aktuell nicht nötig.
Dabei geht es ja am Mittwoch nach dem Rom-Spiel in den Vatikan zum Papst. "Mein Fokus liegt nicht auf dem Papstbesuch. Ich hoffe, er ist nicht beleidigt", sandte Müller noch gleich Grüße an das katholische Kirchenoberhaupt.
Ribery wohl noch nicht fit für Startelf
Auch der bekennende Moslem Franck Ribery wird mit nach Rom reisen. Nach seiner Patellasehnenreizung machte er nach gut einem Monat wieder sein erstes Spiel für die Münchner, absolvierte gegen Werder 30 ansehnliche Minuten.
"Ich habe die ganze letzte Woche mit der Mannschaft trainiert. Ich freue mich, wieder dabei zu sein", ließ der Franzose wissen. Ansprüche auf einen Startelf-Einsatz in Rom erhob er keine, sagte stattdessen ehrlich: "Es ist immer noch schwierig."
Götze springt für Lewandowski ein
Guardiola wird diese Worte genau einordnen, zumal er sich gegen Werder den Luxus erlaubte, seinen Dauerknipser Robert Lewandowski auf der Bank zu lassen.
So erledigte eben Mario Götze die Aufgabe. Der Filigrantechniker traf doppelt, ist derzeit mit sechs Toren bester Bayern-Torschütze.
Götze plauderte nach der Partie ziemlich entspannt mit den Reportern, während die Bremer mit eingezogenen Köpfen durch die Mixed Zone schlichen.
Eichin: Dutt auch gegen Köln auf der Bank
Auch Kapitän Clemens Fritz war der Schreck dieser Sechserpackung anzusehen.
"Wir haben bei allen Toren Fehler gemacht. Da ist es klar, du gegen die Bayern hier hoch verlierst", sagte er bei "Sky". Gegen Aufsteiger 1. FC Köln müsse Werder am Freitag zwingend anders auftreten, forderte Geschäftsführer Eichin.
Trainer Dutt, bestätigte er, werde gegen Köln auf der Bank sitzen.