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Lahms goldener Herbst reißt Wunde auf

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Lahms goldener Herbst reißt Wunde auf

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Lahms goldener Herbst reißt Wunde auf

Vom FC Bayern berichtet Mathias Frohnapfel

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München - Für Philipp Lahm war es eine perfekte Woche.

Von Bayerns Sozialministerin Emilia Müller bekam der Bayern-Kapitän am Donnerstag die Bayerische Staatsmedaille - für seine Stiftungsarbeit zugunsten benachteiligter Kinder. Und beim 6:0-Sieg über Werder Bremen traf er zweimal.

Ein Doppelpack. Das ist Lahm in seiner ebenso langen wie ruhmreichen Karriere noch nicht geglückt. Es wäre also nur eine leichte Übertreibung vom besten Lahm aller Zeit zu sprechen, so selbstbewusst, takt- und ballsicher tritt der 30-Jährige derzeit auf.

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Beim DFB schmerzlich vermisst

Allein: Die Nationalelf profitiert nicht mehr von diesem begnadeten Spieler. Adieu und alles Gute weiterhin, sagte Lahm nach dem WM-Titel im Sommer.

Doch das DFB-Team könnte Lahm weiterhin nur zu gut gebrauchen. Als ordnende Hand im Spiel, als Führungspersönlichkeit.

Ohne ihn gab es für Joachim Löws Mannen aus zwei Spielen nur einen Punkt. Und das gegen Polen und Irland.

Lahm nutzte derweil die Länderspiel-Pause, holte sich Kraft - körperlich und mental. Auch etwas Abstand vom Fußball an den trainingsfreien Tagen kann die Batterien ja in Windeseile aufladen.

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Regeneration "als großer Vorteil"

Beim Match gegen Werder verdiente er sich nun die SPORT1-Note "sehr gut", zog an der Seite von Xabi Alonso perfekt die Fäden im FCB-Mittelfeld. Nebenbei bemerkt: Auch der Spanier trat ja im Sommer aus Spaniens Nationalteam zurück. Beide wirkten ausgeruht wie selten.

Schon im September hatte Lahm im Gespräch mit SPORT1 auf den unschätzbaren Wert einer guten Regeneration verwiesen.

"Ich bin schon 30", sagte der Weltmeister damals: "Ich habe es nicht unüberlegt gemacht, ich finde, das ist ein großer Vorteil."

"Wer das getippt hat, ist jetzt reich"

Gegen Werder machte sich Lahm als Torjäger verdient und staunte nach vollbrachter Arbeit im Bauch der Münchner Arena selbst am meisten über diesen zweifachen Streich.

"Wer getippt hat, dass ich heute zwei Tore mache, der ist reich", kommentierte er schmunzelnd.

"Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass ich ein Tor mache, ist schon sehr gering. Ein Doppelpack ist mir noch nie passiert! Ich weiß auch nicht, ob das nochmal passieren wird", fügte er hinzu.

Pep Guardiola witzelte auch erstmal über die Glanzleistung seines Musterschülers. Na ja, ein Hattrick hätte es schon sein dürfen, scherzte der Trainer am Samstagabend.

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Lahm als Guardiolas Stütze

Dann berichtete er doch im ernsten Ton, welche immense Rolle Lahm für das Team habe.

"Er ist einer der fünf besten Spieler in der Geschichte von Bayern München", sagte Guardiola und ließ mit Blick auf seinen eigenen Start 2013 beim FCB wissen: "Er hat mir sehr geholfen."

Lahm als Diplomat. Und Lahm als Vermittler zwischen der spanischen und deutschen Kultur, an die sich Guardiola immer noch anpasst.

Guardiola erkannte damals rasch Lahms verborgenes Potenzial als Mittelfeldspieler. Es war die spektakulärste Umschulung eines Bayern-Spielers, seit Louis van Gaal Bastian Schweinsteiger vom Außenlinienrenner zum defensiven Mittelfeldmann formte.

Der Nachfolger als Zuschauer

Offiziell ist der jetzt Lahms Nachfolger im Nationalteam. De facto übernahm Keeper Manuel Neuer seit der WM die prestigeträchtige Rolle. Schweinsteiger schaute verletzt zu, auch bei den vergeigten Partien gegen Polen und Irland, als Chancen en masse ausgelassen wurden.

Und vor allem, als in den Schlussminuten gegen Irland plötzlich die Statik kippte.

Wäre das mit Lahm auch passiert? Oder nicht? Müßige Fragen. Und ein Rücktritt als Weltmeister mit 30 Jahren ist ja nicht ehrenrührig, doch das Nationalteam leidet - ohne Lahm.

Denn sein goldener Herbst kollidiert gerade ziemlich beeindruckend mit den grauen Vorstellungen der ehemaligen Nationalteamkollegen.

Lahm wird vermisst - strategisch als Führungspersönlichkeit und ganz elementar als Alternative im defensiven Mittelfeld und in der Abwehrkette. Seine Nachfolger sind längst noch nicht in diese Rolle gewachsen.