Home>Fußball>Bundesliga>

Einwurf von Martin van de Flierdt

Bundesliga>

Einwurf von Martin van de Flierdt

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Leidenschaft alleine reicht nicht

Die Ablösung von Werder Bremens Coach Robin Dutt ist konsequent, garantiert aber keine Besserung. Borussia Dortmund verrennt sich im Keller.

Für Robin Dutt war die Entbindung von seinen Aufgaben ganz offenbar eine Erlösung.

{ "placeholderType": "MREC" }

"An eine spielerische Lösung habe ich am Ende nicht mehr geglaubt", hatte der bisherige Trainer von Werder Bremen nach dem ernüchternden 0:1 der Hanseaten am Freitagabend gegen den 1.FC Köln eingeräumt.

Geschäftsführung und Aufsichtsrat inklusive dessen neuem Vorsitzenden Marco Bode ging es genauso, die Trennung von Dutt war daher die logische Konsequenz.

"Wir möchten uns für die Arbeit von Robin Dutt und seinem Team bedanken, er hat den SV Werder in den vergangenen Monaten mit großer Leidenschaft durch eine schwierige Phase manövriert", war auf der Bremer Website zu lesen.

{ "placeholderType": "MREC" }

Mangelnden Enthusiasmus lässt sich Dutt während dessen 16-monatiger Amtszeit an der Weser wahrlich nicht vorwerfen.

In der Vorsaison impfte er der Mannschaft einen enormen Kampfgeist ein, verlangte immer wieder gestenreich am Spielfeldrand eine breite Brust von den Spielern einer Mannschaft, deren Mittel über den bedingungslosen Einsatz hinaus arg limitiert sind. 

Letzteres eine Folge des Bremer Sparzwangs, den Dutt loyal bis zur Selbstverleugnung mitging. Genutzt hat es ihm am Ende wenig.

Nach neun sieglosen Spielen, dem schlechtesten Saisonstart Werders überhaupt in der Bundesliga, vermittelte Dutt nicht mehr den Eindruck, die Schießbude der Liga (23 Gegentore) schließen oder in der Offensive mehr als die blanke Hoffnung auf Geistesblitze von Franco di Santo vorweisen zu können.

{ "placeholderType": "MREC" }

"Die Mannschaft braucht einen neuen Impuls, um aus der gegenwärtigen Lage herauszukommen", formulierte Sportgeschäftsführer Thomas Eichin. Das ist nachvollziehbar, genau wie die "kleine Lösung" mit dem bisherigen U-23-Trainer Viktor Skripnik und seinem Team aus Florian Kohlfeldt, Torsten Frings und Christian Vander.

Für den Zeitpunkt spricht, dass schon am Dienstag in Chemnitz ein anderes Auftreten Grundlage ist, um nicht auch noch die dringend benötigte Zusatzeinnahmequelle DFB-Pokal versiegen zu lassen. Kurzfristigkeit und Kostenfaktor reden zudem der internen Lösung das Wort.

Skripnik, Frings und Co. kennen den Verein in- und auswendig, benötigen daher keine Einarbeitungszeit und sind als gestandene Bremer Typen aus Werders besseren Zeiten Identifikationsfiguren, die auch mal ungerührt das Gesicht in den Wind halten.

Sie werden einiges anders machen als Dutt. Ob sie aber in der Lage sind, mit dem vorhandenen Spielermaterial wesentlich höhere Sprünge zu machen, ist fraglich.

"Wir haben einen Werder-Weg eingeschlagen, den wir jetzt mit großer Leidenschaft umsetzen werden", sagt Skripnik. Zumindest in Sachen "großer Leidenschaft" bleibt – siehe oben – an der Weser also schon mal alles beim Alten.

Borussia Dortmund erkundet unterdessen immer mehr die Niederungen der Tabelle. Trotz einer erdrückenden Dominanz – ablesbar unter anderem an in dieser Saison ligaweit unerreichten 14 Eckbällen – kassierte der BVB gegen Hannover seine sechste Saisonpleite.

Vier Bundesliga-Niederlagen am Stück hatte Schwarz-Gelb zuletzt im Jahr 2000 unter Bernd Krauss eingesteckt. Nicht einmal der Psychotrick mit den Champions-League-Trikots brachte die gewünschte Wende zum Guten.

Die erneute Qualifikation für die Königsklasse sei "derzeit nicht realistisch", urteilte Sportdirektor Michael Zorc. Das belegt allein der Umstand, dass sogar Werder Bremen in dieser Spielzeit seltener als Verlierer vom Platz gegangen ist als der BVB.