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Hamburger SV im Bundesliga-Derby gegen Werder Bremen

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Hamburger SV im Bundesliga-Derby gegen Werder Bremen

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Nordderby als Überlebenskampf

Einst duellierten sich der Hamburger SV und Werder Bremen auf höchster Ebene. Aktuell geht es im Nordderby nur um die Existenz.

Früher hat bloß sein Erscheinen ausgereicht, damit das Pfeifkonzert zu einem Orkan anschwoll, der durch den gesamten Volkspark zu hallen schien: Tim Wiese war das erklärte Feindbild im Nordderby zwischen dem Hamburger SV und Werder Bremen.

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Eine brisante Auseinandersetzung, die am Sonntag (ab 15.15 Uhr LIVE auf SPORT1.fm und im LIVE-TICKER) ohne einen Typen wie Wiese stattfindet.

Der 32-jährige Ex-Nationaltorhüter sagte nun der "Bild"-Zeitung: "Unglaublich, wo beide Klubs heute stehen. Das Nordderby als Abstiegsduell ? das ist verdammt traurig."

Die beiden einstigen Aushängeschilder stecken mitten im Überlebenskampf.

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Abstiegskampf statt Europapokal

Wo es 2009 in vier aufeinanderfolgenden Begegnungen noch um den Finaleinzug im DFB-Pokal, den Endspieleinzug im UEFA-Cup und um die Champions-League-Ränge in der Bundesliga ging, ist diesmal Abstiegskampf angesagt.

Vorletzter erwartet Drittletzten. Wiese Die Ursachen sind vielschichtig.

An der Elbe ging die Hochrisikopolitik unter Klubchef Bernd Hoffmann nur so lange auf, wie sich sportlicher Erfolg einstellte. Sein Credo vom Betrieb im Profifußball: "Größtmöglicher Erfolg bei gleichzeitiger Vermeidung der Insolvenz."

Doch eben wegen den drei Pleiten im April und Mai 2009 gegen Werder verfehlte der HSV seine Ziele - und stellte sich hernach mit Misswirtschaft, Grabenkämpfen und Klüngelei selbst ein Bein.

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Abstieg auf Raten beim HSV

Trainer und Sportchefs wechselten schneller als Ebbe und Flut. Und die Struktur als eingetragener Verein, in dem ein geschwätziger Aufsichtsrat jedes seriöse Arbeiten unmöglich machte, entpuppte sich als Rohrkrepierer.

Ergo erfolgte ein Abstieg auf Raten. Das Geschäftsjahr 2009/10 schloss der HSV noch mit einem Gewinn von 280.000 Euro ab, danach verbuchte er Verluste von 4,9 Millionen, von 6,6 Millionen und in der vergangenen Spielzeit von 9,8 Millionen Euro.

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Die Gesamtverbindlichkeiten betragen knapp 100 Millionen Euro.

Jetzt sollte unter Dietmar Beiersdorfer als neuem starken Mann alles besser werden, aber noch immer wirken die Sünden der Vergangenheit nach.

Zinnbauer gibt den Einpeitscher

Und trotz weiterer Investitionen hat sich der Klub schon wieder einem historischen Tiefstwert einverleibt: Nur vier Tore nach den ersten elf Bundesligaspielen sind Negativrekord der Bundesliga-Geschichte.

Entsprechend groß ist der Druck. Der von den Amateuren beförderte Trainer Joe Zinnbauer versucht sich als Einpeitscher und fordert die HSV-Fans sogar auf, den Rivalen auszupfeifen.

"Ich erwarte ein sehr großes Engagement, Leidenschaft, Wille und Emotionen von unserer Mannschaft", sagt auch Profifußball-Direktor Peter Knäbel.

Skripnik noch ungeschlagen

An der Weser ist die Lage ebenso bedrohlich ? auch hier ist bereits ein Trainerwechsel vollzogen. Mit Viktor Skripnik wurde der erfolgreich arbeitende Coach der U 23 zu den Profis befördert.

"Mit ihm haben wir die optimale Lösung gefunden. Er steht für unser neues Werder", versichert Geschäftsführer Thomas Eichin.

Immerhin hat der Ukrainer die ersten drei Pflichtspiele gewonnen und will diese Serie am Sonntag ausbauen.

Ansonsten hat Bremen eine fast ähnliche Talfahrt wie Hamburg erlebt, nachdem Werder letztmals 2010 in der Champions League vertreten war.

Durch die regelmäßige Teilnahme an der Geldvermehrungsmaschinerie Königsklasse war das grün-weiße Gebilde sportlich größer geworden als es wirtschaftlich sein konnte.

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Bremen auf alternativlosen Weg

Und nach Transferflops wie Carlos Alberto und Wesley, Marko Arnautovic oder Mehmet Ekici ging es bergab.

Nachfolger Eichin musste sich der Konsolidierung verschreiben ? und er spricht oft von einem "alternativlosen Weg".

Eichin staunt bisweilen noch heute, was Topstars wie Tim Wiese, Naldo, Torsten Frings, oder Claudio Pizarro verdienten.

Weit über 50 Millionen Euro betrug der Personaletat, auf bis zu 120 Millionen Euro wuchs der Umsatz.

Obwohl die Gehaltskosten auf rund 29 Millionen Euro gesunken sind, arbeitet Werder immer noch nicht kostendeckend. Am Montag auf der Mitgliederversammlung wird Vorstandschef Klaus Filbry zum dritten Mal rote Zahlen verkünden.

Nach 13,9 Millionen Miese in 2011/2012 und 7,9 Millionen Euro für 2012/2013 wird für die Spielzeit 2013/2014 ein ähnliches Minus erwartet.

Werder sucht alternative Finanzierungsmodelle

Der SV Werder wird sein Eigenkapital dann abgeschmolzen haben. Deshalb wird nach alternativen Finanzierungsmodellen gesucht ? und sogar erwogen, Schulden zu machen, um den Sturz in die zweite Liga abzuwenden.

Geschäftsführer Eichin freut sich allerdings auf das Nordderby: "Es elektrisiert die Vereine, die Städte, die Region. Für unser Team wird es wichtig sein, dass es eine kontrollierte Aggressivität zeigt. Beide Klubs gehen ja mit ähnlichen Voraussetzungen in das Spiel, die Erwartungshaltung ist groß."

Auch wenn nur noch Abstiegskampf ansteht.