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Früherer FCB-Nachwuchstrainer Marc Kienle bei SPORT1 im Interview

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Früherer FCB-Nachwuchstrainer Marc Kienle bei SPORT1 im Interview

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Abteilung Attacke mit Jungstars

Mit Joshua Kimmich poliert der FC Bayern seinen Nachwuchs weiter auf. Marc Kienle beleuchtet bei SPORT1 den Transfer.
Marc Kienle beleuchtet den Transfer des FC Bayern von Joshua Kimmich
Marc Kienle beleuchtet den Transfer des FC Bayern von Joshua Kimmich
© SPORT1
Reinhard Franke
Reinhard Franke

In Joshua Kimmich hat sich der FC Bayern für den Sommer ein Riesentalent geangelt. Sieben Millionen Euro überweisen die Münchner angeblich an den VfB Stuttgart, der den 20-Jährigen derzeit an Zweitligist RB Leipzig ausgeliehen hat.

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Der Coup wirft aber auch Fragen auf. Denn in den vergangenen Jahren schafften es wenige Talente aus Bayerns Unterbau in den Profikader. David Alaba war der letzte Spieler, dem der Sprung gelang.

Während die Stars fleißig Titel sammeln, lief beim Nachwuchs in den vergangenen Jahren längst nicht alles rund. Die A-Junioren waren zuletzt 2004 Deutscher Meister, die B-Junioren 2007. Bayerns zweite Mannschaft verpasste 2014 den Aufstieg in die 3. Liga. Es ist kein geringes Problem, das damit einhergeht. Der Sprung für Talente in die Bundesliga ist groß.

Weiser, Kurt, Kimmich

Inzwischen steuern die Münchner gegen. Vor dieser Saison wurde in Sinan Kurt ein neues Talent von Borussia Mönchengladbach verpflichtet. Schon 2012 nahmen die Bosse in Mitchell Weiser vom 1. FC Köln einen jungen Spieler unter Vertrag. Nun wird sich Kimmich dazu gesellen. 

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Ein echter Transferkracher sieht zwar anders aus - ein Versprechen für die Zukunft ist die Verpflichtung von Joshua Kimmich durch den FC Bayern aber allemal. Der derzeit vom VfB Stuttgart an Zweitligist RB Leipzig ausgeliehene Mittelfeldspieler wechselt im Sommer 2015 nach München und erhält einen langfristigen Vertrag bis 2020
Der U-19-Europameister soll angeblich etwa sieben Millionen Euro Ablöse kosten und gilt als Wunschspieler von Trainer Pep Guardiola und Sportvorstand Matthias Sammer. Eine Garantie für eine glorreiche Zukunft? Abwarten. SPORT1 blickt zurück auf vielversprechende Bayern-Talente der vergangenen Jahre - und darauf, was aus ihnen wurde
SINAN KURT: Von vielen Nebengeräuschen begleitet, bekommt der 18-Jährige im Sommer seinen Willen und verlässt Gladbach in Richtung München. Am letzten Vorrunden-Spieltag erstmals im Bundesliga-Kader, aber ohne Einsatz. Sonst meist für die U 19 aktiv, dort immerhin schon mit sechs Saisontoren
FC BAYERN MÜNCHEN: Pierre-Emile Hojbjerg ist mit seiner Reservistenrolle beim Rekordmeister offensichtlich unzufrieden. Der Däne liebäugelt deshalb mit einer Ausleihe. Nach einem Bericht der "Augsburger Allgemeinen" soll sich der FC Augsburg für den 19-Jährigen interessieren
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Toptalente des FC Bayern - und was aus ihnen wurde

Einer, der die Jugendarbeit beim FCB kennt, ist Marc Kienle, Trainer von Drittligist Wehen Wiesbaden. Der 42-Jährige trainierte in der Saison 2012/2013 die U 19 der Bayern. Von 2007 bis 2011 war er Jugendtrainer beim VfB und 2011/2012 Jugendleiter bei den Schwaben.

"Es ist so, dass die Qualität bei Bayerns erster Mannschaft herausragend ist. Der Klub ist momentan auf allen Positionen top aufgestellt und da wird es für die Nachwuchstalente immer schwieriger, nach oben zu kommen", sagt Kienle im Gespräch mit SPORT1. "Auch sind Spieler wie Philipp Lahm, Thomas Müller oder Bastian Schweinsteiger schon lange dabei. Der letzte, der hoch kam, war David Alaba. Zuletzt kam ein Gianluca Gaudino dazu, der sich jetzt seine ersten Sporen verdient."

Vorsichtig mit Prognosen

Alaba sei noch "ein junger Spieler, der seit zwei, drei Jahren top Leistungen bringt", sagt Kienle und fügt hinzu: "Die Nächsten warten sicher auch, und wenn da so einer wie Alaba nachstößt, dann ist Bayern auf einem richtigen Weg. Die Zeit wird zeigen, ob sie in die Fußstapfen der Großen treten können."

Kienle ist vorsichtig mit Prognosen, wie schnell ein neues Juwel nachkommt. Weil der Kader einfach "bestens besetzt" sei.

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"Einen Lewandowski zu verdrängen, ist natürlich nicht einfach, aber es wird immer wieder Phasen geben, wo es ein junger Spieler schaffen kann", erklärt Kienle.

Auch Guardiola ein Förderer

Er erinnert an die Zeit unter Louis van Gaal. "Müller und Badstuber waren die Spieler von van Gaal, er hat sie aus dem Nichts geholt und ihnen Vertrauen geschenkt, Pep Guardiola hat jetzt Kimmich gewollt."

Van Gaal sei "immer ein Verfechter des Nachwuchses"? gewesen, das sei Guardiola auch, das merke man jetzt an der Verpflichtung von Kimmich.

"Er passt super in das Anforderungsprofil des Trainers", glaubt Kienle.

"Kimmich und Bayern passt"

Kienle schwärmt geradezu von Kimmich, den er aus seiner Zeit beim VfB kennt. "Jo ist von seiner Handlungsschnelligkeit und von seiner Auffassungsgabe ein unheimlich interessanter Spieler. Er ist einer, der immer jeden Ball haben will. Von seiner Ballfertigkeit ist Jo sehr weit und hat eine große Spielfreude. Das hebt ihn hervor", zählt er Kimmichs fußballerische Vorzüge auf.

Die Bayern hätten Kimmich "bewusst ausgeguckt, weil er sehr gut in das Anforderungsprofil reinpasst."

Und weiter: "Auch vom Charakter ist er ein Spieler, der es bei Bayern schaffen kann. Kimmich und Bayern, das passt gut zusammen, weil das Bayern-Spiel geprägt ist von einer großen Dominanz mit Ball."

Den letzten Schritt zu schaffen sei natürlich "auch abhängig vom Trainer", fügt Kienle hinzu. Da kann Kimmich sehr zuversichtlich sein, schließlich ist er der Wunschspieler von Guardiola - und auch von Bayerns Sportvorstand Matthias Sammer.

"Impuls" durch Hoeneß

Wie erfolgreich aber war die Jugendarbeit des FC Bayern in der Vergangenheit?

Das kann auch Kienle nicht genau sagen. "Misst man Erfolg im Jugendbereich an Titeln oder an der Durchlässigkeit nach oben? In jüngster Zeit war es etwas weniger bei Bayern, aber ich mache mir da weniger Sorgen, dass da keiner mehr nachkommt."

Einen Schub könnte auch das neue Engagement von Uli Hoeneß geben. So sieht es jedenfalls Kienle: "Eine Persönlichkeit wie Hoeneß wird da sicher nochmal einen Impuls geben. Das, was er in der Vergangenheit anpackte, hatte immer Hand und Fuß. In der Position, die er dann bekleiden wird, wird er seine Erfahrung mit einbringen."