Die vom 1. FC Köln ausgeschlossene Fangruppe "Boyz" hat den Verein wegen der aus ihrer Sicht ungerechtfertigten "Kollektivstrafe" kritisiert.
Kölner Ultras beklagen Sippenhaft
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"Die Hälfte der Mitglieder unserer Gruppe war in Mönchengladbach nachweislich überhaupt nicht im Stadion", heißt es in einem Statement auf der Homepage der Gruppe: "Weiterhin stellt sich uns die Frage nach welchen Kriterien der Verein eine Person der Gruppe Boyz Köln zuordnet. Eine aktuelle Mitgliederliste liegt dem Verein nicht vor."
Der 1. FC Köln hatte den "Boyz" nach den Ausschreitungen im Derby bei Borussia Mönchengladbach den Status des Fanklubs entzogen sowie Stadionverbote gegen alle Mitglieder verhängt.
"Nach dem Eintreffen der Stadionverbote zeigte sich, dass der Verein seine Zuordnung höchstwahrscheinlich auf der Grundlage einer circa fünf Jahre alten Mitgliederliste getroffen hat", entgegnen die Bestraften. "So sind mehrere Personen von einem Stadionverbot betroffen, die unserer Gruppe seit mehreren Jahren nicht mehr angehören und sich auch nicht mehr in unserem Umfeld bewegen."
Die Maßnahmen betreffen rund 40 Personen. "Der FC begründet diese drastischen Maßnahmen mit dem wiederholten vorsätzlich vereinsschädigenden Verhalten aus den Reihen der Boyz", teilte der Verein mit. "Führende Mitglieder der Gruppierung waren beim Derby in Mönchengladbach sowohl am massiven, erkennbar verabredeten Einsatz von illegaler Pyrotechnik als auch am Platzsturm nach Spielende beteiligt."
Durch den Ausschluss der gesamten Fangruppe führe Kölns Präsident seine eigene Aussage "ad absurdum", wonach er gegen Kollektivstrafen sei.
Spinner selbst sieht eine Beteiligung der Gruppierung an den Randalen, "die über Einzeltäter hinausgeht", als erwiesen an: "Wenn der Kopf des Fanklubs mit als Erster auf den Platz stürmt und andere auffordert, hinterherzukommen, dann stimmt in dem Fanklub etwas nicht."