Ein halbes Jahr lang standen Kevin de Bruyne und Andre Schürrle zusammen im Kader des FC Chelsea - in der Hinrunde der Saison 2013/14.
Traumduo soll Europa aufmischen
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Dass sie in dieser Zeit tatsächlich zusammen für die Blues gespielt hätten, wäre aber übertrieben.
Ihre Wege kreuzten sich nur ein einziges Mal in der Premier League - als Schürrle gleich am ersten Spieltag gegen Hull City für De Bruyne eingewechselt wurde.
Schürrle harmoniert mit De Bruyne
Ihr beinahe perfektes Zusammenspiel bei Schürrles Debüt für den VfL Wolfsburg am Samstag gegen 1899 Hoffenheim lässt sich mit ihrer gemeinsamen Zeit an der Stamford Bridge also nur unzulänglich erklären.
Und dennoch verließen beide gereift und gestärkt den Westen Londons, um bei den "Wölfen" neu durchzustarten.
Großen Anteil daran, das ließ zumindest Schürrle durchblicken, hat Chelseas Trainer Jose Mourinho.
"Man wird unter ihm zum Mann, weil er das Bewusstsein schafft, sich im Fußball nur ums Gewinnen zu kümmern", sagte der 24-Jährige jüngst im kicker.
Ein Bruchweg-Boy wird erwachsen
Der "Bruchweg-Boy" aus Mainzer Zeiten ist also erwachsen geworden, was er gleich bei seinem ersten Spiel für seinen neuen Verein unter Beweis stellte (Mehr zum Thema ab 18.30 Uhr in Bundesliga Aktuell).
Nur wenige Tage nach seinem Wechsel von der Weltstadt London in die niedersächsische Provinz wirbelte Schürrle im offensiven Mittelfeld, als ob er schon ewig dort spielen würde (DATENCENTER: Die Tabelle).
Er war nicht nur an den ersten beiden Treffern beteiligt, sondern leitete mit einem Ballgewinn auch das dritte Tor ein. Er war an fünf der neun Wolfsburger Torschüssen beteiligt und schloss drei Mal selbst ab (KOMMENTAR: Schürrle ist sein Geld wert).
Er sei sofort drin gewesen in der Mannschaft, begründet der Weltmeister seine starke Leistung: "So kann man sich direkt wohlfühlen, auch auf dem Platz. Das tut unglaublich gut nach Wochen, in denen man wenig oder fast gar nicht gespielt hat."
De Bruyne profitiert von Schürrle
Mit De Bruyne habe er sich sofort verstanden, betont Schürrle. Und der belgische Nationalspieler scheint an der Seite seines neuen Mitspielers noch besser zu werden als er in dieser Saison ohnehin schon ist.
Er wechselte schon ein Jahr früher von der Themse nach Wolfsburg, wo er sich zu einem der wertvollsten Spieler der Bundesliga entwickelt hat.
Acht Saisontore stehen mittlerweile auf dem Konto des 23-Jährigen De Bruyne. Beeindruckend, mit welcher Entschlossenheit der beidfüßige Offensivspieler in Richtung Tor zieht und abschließt - ob mit einem strammen Rechtsschuss, wie gegen Hoffenheim, oder mit links nach einem Dribbling gegen Bayerns Verteidiger Dante.
Das Ziel heißt Champions League
"Wir können bei jedem Angriff mit hohem Tempo Gefahr ausüben", freut sich Trainer Dieter Hecking über sein neues Wirbel-Duo und sieht sich im Bemühen um Schürrle bestätigt.
Der Zugang vom FC Chelsea sei "ein Signal an unsere Mannschaft, dass der Weg in die Champions League führt", hatte Hecking noch kurz vor der offiziellen Bestätigung des Transfers im Volkswagen Doppelpass bei SPORT1 gesagt.
Bei sieben Punkten Vorsprung auf Platz vier ist die direkte Qualifikation für die Königsklasse schon in dieser Saison wahrscheinlich.
"Wir wollen langfristig in Europa mitmischen", gab VfL-Aufsichtsratschef Francisco Javier Garcia Sanz in der Sport-Bild als Ziel für die nächsten Jahre aus.
Und auch in der Bundesliga dürfte sich der von Volkswagen üppig alimentierte Klub bald nicht mehr mit Platz zwei zufriedengeben.
Vertrag bis 2019
Die Bayern haben die Signale aus dem Norden bereits vernommen - und sollen an einer Verpflichtung von Kevin de Bruyne interessiert sein. Der Belgier hat - wie Schürrle - beim VfL noch einen Vertrag bis 2019. Und den werde er auch erfüllen, deutete Garcia Sanz an.
"Ich sehe nicht den Bedarf, Spieler zu verkaufen", sagte der Spanier und bezog sich damit vor allem auf De Bruyne.
Es war in der Rückrunde nach dem 4:1-Sieg zum Auftakt schon die zweite Kampfansage an die Bayern.
Mit dem rund 60 Millionen Euro teuren Duo Schürrle/De Bruyne bekommt dies auch das entscheidende Gewicht.