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Die Verletzungen des Arjen Robben

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Die Verletzungen des Arjen Robben

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Die Krankenakte des Arjen Robben

Schock für den FC Bayern: Mittelfeld-Star Arjen Robben fällt wegen einer Adduktorenverletzung lange aus - schon wieder. SPORT1 blickt auf die lange Liste seiner Verletzungen.
Arjen Robben
Arjen Robben
© Getty Images

Nächster Verletzungsschock für Arjen Robben. Der Flügelflitzer des FC Bayern musste in der EM-Qualifikation gegen Island schon nach einer halben Stunde verletzt ausgewechselt werden und begab sich daraufhin direkt zur Untersuchung nach München.

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Dort folgte am Freitagnachmittag die bittere Nachricht: Muskelverletzung im Adduktorenbereich - mindestens ein Monat Pause. Damit fehlt Robben den Bayern schon wieder - nicht nur zum Auftakt der Champions League, auch für den Kracher gegen Borussia Dortmund Anfang Oktober ist er fraglich. Robben und die Verletzungen - eine Leidensgeschichte, die sich ständig wiederholt. SPORT1 blickt zurück auf Robbens Verletzungshistorie.

Robbens Krankenakte wird schon in jungen Jahren gut gefüllt. Nachdem er der PSV Eindhoven Anfang 2004 bereits einen Monat fehlt, feiert er am 10. April gegen seinen Ex-Klub FC Groningen sein Comeback - und verletzt sich sofort wieder. In der 53. Minute eingewechselt, verlässt Robben den Platz in der 70. Minute mit Oberschenkelproblemen schon wieder.

Gerade rechtzeitig wird Robben für die EM in Portugal fit, anschließend wechselt er zum FC Chelsea. Das Verletzungspech bleibt ihm treu: Bei einem Testspiel in den USA gegen den AS Rom bricht sich Robben im Juli bereits in der Vorbereitung den rechten Mittelfuß.

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Erst im Oktober feiert Robben sein Pflichtspieldebüt für die Blues und glänzt fortan als konstanter Torschütze und Vorlagengeber. So auch am 2. Februar 2005, als er in der 5. Minute den Siegtreffer bei den Blackburn Rovers erzielt. Bitter: Nur sechs Minuten später ist wieder Feierabend. Diesmal bricht sich Robben den linken Mittelfuß.

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Mitte März kommt der Niederländer zu seinem Comeback und verabschiedet sich anschließend direkt zum Nationalteam - wo er sich erneut verletzt. Gegen Rumänien ist nach 24 Minuten wegen einer Wadenverletzung Schluss.

In der Saison 2006/07 reicht es für Robben monatelang nur zum Teilzeitarbeiter, erst einen Tag vor Weihnachten 2006 gelingt dem Linksfuß der Befreiungsschlag: Einem Tor und zwei Vorlagen gegen Wigan folgen allerdings wieder drei Spiele Pause wegen einer Oberschenkelverletzung.

Am 13. Januar 2007 ist Robben erneut gegen Wigan zurück im Kreise von Frank Lampard, Didier Drogba und Co. und glänzt erneut mit einem Treffer und einem Assist. Im nächsten Spiel in Liverpool folgt prompt der erneute Rückschlag: Nach 21 Minuten wird Robben wegen Achillessehnenproblemen ausgewechselt - und Jose Mourinho ist stocksauer.

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Merklich genervt von den ständigen Verletzungen seines Flügelflitzers erklärt "The Special One" zur voraussichtlichen Ausfalldauer nur: "Keine Ahnung, wie lange Robben ausfällt. Aber bei ihm dauert es normalerweise sehr lange".

Was sich in diesem Fall nicht unbedingt bestätigt: Schon Mitte Februar steht Robben wieder auf dem Platz. Das Problem: Mitte März steht er vorerst schon wieder zum letzten Mal auf dem Platz. Eine Knie-Operation setzt den Niederländer langfristig außer Gefecht.

Bei Chelsea hat man daraufhin genug und verkauft Robben gerne für rund 36 Millionen Euro an Real Madrid - das ebenfalls schon bald Bekanntschaft mit dessen Verletzungsanfälligkeit macht. Nur zwei Monate nach seinem Wechsel setzt ihn ein Muskelfaserriss im linken Oberschenkel außer Gefecht.

Zum Ende seiner ersten Saison bei den Königlichen läuft es für Robben besser, der Niederländer tritt mehrfach als Torschütze in Erscheinung. Auch die Saison 2008/09 lässt sich ganz gut an - ehe Robben im Herbst zunächst eine Achillessehnenreizung und anschließend ein Muskelfaserriss ausbremsen.

In Richtung Saisonfinale mausert sich Robben zum Stammspieler, kassiert in den letzten fünf Liga-Partien mit Real allerdings fünf Pleiten, darunter das legendäre 2:6 gegen den FC Barcelona im heimischen Bernabeu. Es ist einer von Robbens letzten Auftritten im königlichen Dress. Im Sommer zieht es ihn zum FC Bayern in die Bundesliga.

Nach zwei Toren in seinem ersten Bundesliga-Spiel gegen Wolfsburg suchen Robben die Verletzungssorgen bald auch in Deutschland heim. Im Herbst 2009 zwingen ihn anhaltende Knieprobleme nach einer Verletzung aus dem Champions-League-Duell mit Juventus gleich mehrfach zu mehrwöchigen Pausen.

Ansonsten scheinen die Bayern mit Robben aber einen guten Deal gemacht zu haben: 16 Tore in 24 Bundesliga-Spielen stehen am Saisonende für den Neuzugang zu Buche, ehe er sich zur - wie sich herausstellen soll folgenschweren - WM 2010 in Südafrika verabschiedet.

In der Vorbereitung auf das Turnier plagt sich Robben mit anhaltenden Oberschenkelproblemen herum, verpasst infolgedessen auch die ersten beiden Gruppenspiele gegen Dänemark und Japan.

Ab den K.o.-Spielen steht der Tempodribbler aber in der Startelf, erzielt im Achtelfinale gegen die Slowakei und im Halbfinale gegen Uruguay jeweils einen Treffer. Hauchdünn schrammt Robben schließlich mit den Niederländern im Finale gegen Spanien am Titel vorbei.

Was folgt, ist der große Kater: Nicht nur wegen der verpassten Krönung, sondern vor allem wegen einer echten Horrorverletzung. Bei Robben wird ein Muskelriss festgestellt, verbunden mit einem fünf Zentimeter großen Loch im Oberschenkelmuskel.

Eine Leidenszeit von 151 Tagen nimmt ihren Lauf. Der Niederländer ist die gesamte Bundesliga-Hinrunde über zum Zuschauen verurteilt, gibt erst zum Rückrundenauftakt sein Comeback. Die Verantwortlichen des FC Bayern sind stinksauer und machen dem niederländischen Verband schwere Vorwürfe. Nach einem langen Zwist kommt es schließlich zu einem ungewöhnlichen Versöhnungsfreundschaftsspiel.

2011/12 soll endlich alles besser werden, doch Robbens Verletzungsmisere reißt nicht ab. Kapselriss in der Saisonvorbereitung beim Audi-Cup - 9 Tage Pause. Comeback. Dann gleich im ersten Ligaspiel:  Schambeinentzündung - wieder ein ganzer Monat außer Gefecht. Bayerns Arzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfarth hat Schwerstarbeit zu leisten mit seinem Patienten.

Kaum zurück aus dem Verletztenlazarett gibt es die nächste Hiobsbotschaft für Bayerns Niederländer: Leistenbruch - erneut 40 Tage Pause.

Im Spätherbst 2012 wird Robbens Geduld wieder auf eine harte Probe gestellt: Erst setzen ihn anhaltende muskuläre Probleme vier Wochen außer Gefecht, dann zieht er sich direkt im Anschluss einen Muskelfaseriss zu. Beide Male verpasst er fünf Pflichtspiele der Bayern.

Muskeln und Fasern sind gerade wieder hergestellt, da zwickt Robbens Rücken. Der vierwöchige Ausfall ist schon der dritte in den vergangenen drei Monaten. Eine Verletzungsstatistik, die außer dem Holländer wohl nur wenig andere Profis vorweisen können.

Immerhin: Abgesehen von kleinen Wehwehchen bleibt Robben dann für längere Zeit von Verletzungen verschont. Dann, auf den Tag genau ein Jahr nach seiner letzten Blessur, erwischt es ihn wieder: Am 4. Dezember 2013 beim DFB-Pokal in Augsburg. Dabei fängt alles so gut an: Schon nach drei Minuten überwindet Robben Augsburgs Keeper Marvin Hitz zum 0:1.

Minuten später räumt Hitz den Bayern-Spieler im Strafraum ab. Ein rotwürdiges Foul, das nur mit Gelb bestraft wird. Viel schlimmer für Robben aber ist: Er ist schon wieder ernsthaft verletzt. Die klaffende Fleischwunde, die er davon trägt, reicht bis zum Kniegelenk.

Bitter, da sich Bayerns Flügelflitzer nach überstandenen Leistenproblemen schon wieder in bestechender Form ist. Trainer Pep Guardiola ist bedient: "Es ist nicht gut, er hat unglaublich gespielt in der letzten Zeit."

Noch schwerwiegender ist Robbens Aus im Saisonendspurt 2015:  Ende März muss er im Bundesligaspiel gegen Gladbach schon nach 24 Minuten raus. Einen Tag später ist klar: Robben hat einen Bauchmuskelriss erlitten. 35 Tage fällt er deswegen aus.

Trainer Guardiola zockt bei der Rückkehr seines Schlüsselspielers und bringt Robben in der Schlussphase des DFB-Pokal-Halbfinals gegen Dortmund als Joker. Und das, obwohl der Niederländer gerade erst von seiner Bauchmuskel-Verletzung genesen ist. Der Poker scheitert auf dramatische Weise.

Schon eine Viertelstunde nach seiner Einwechslung muss Robben wieder runter. Die bittere Diagnose: Muskelbündelriss. Robbens Abgang ist das Letzte, was man von ihm in dieser Saison auf dem Rasen sieht. Ohne seinen Dribbelkünstler geht Bayern die Luft aus. Im Elfmeterschießen gegen den BVB verpasst der Rekordmeister das Pokalfinale. Wenige Tage später müssen die Münchner auch ihre Hoffnungen auf den Champions-League-Titel begraben. Barcelona ist im Halbfinale eine Nummer zu groß.

Der bisher letzte Eintrag in Robbens Krankenakte ist das Länderspiel gegen Island. Nach einer halben Stunde geht Oranjes neuer Kapitän runter, klagt zunächst über Rückenschmerzen , die in die Leiste ausstrahlen. Die Untersuchung in München ergibt eine Muskelverletzung im Bereich der linken Adduktoren. Als Zwangspause sind vier Wochen veranschlagt. Robben verpasst dadurch die ersten Spiele der Champions League und wohl auch den Liga-Kracher gegen Dortmund Anfang Oktober.