Nach seinem missglückten Debüt als Bundesliga-Trainer erhielt Jürgen Kramny Trost und Zuspruch von seinem alten Weggefährten Thomas Tuchel.
Kramny bekommt Trost von Tuchel
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Der Trainer von Borussia Dortmund nahm seinen Kollegen vom VfB Stuttgart nach dem 4:1 (2:1)-Sieg des BVB in den Arm und entlockte ihm sogar ein Lächeln, anschließend warb Tuchel für den Interimscoach des VfB.
"Jürgen hat in Mainz gute Arbeit geleistet, er hat die 2. Mannschaft des VfB über Jahre in der 3. Liga gehalten, was keine Selbstverständlichkeit ist. Ab jetzt kann er es gerne packen", sagte der BVB-Coach über Kramny bei Sky.
2008 hatte Tuchel Kramny als U19-Trainer beim FSV Mainz 05 abgelöst und dem zum Co-Trainer der Profis beförderten Kollegen ein Jahr lang zugearbeitet.
Ein paar gute Phasen reichen nicht
Tuchels warme Worte waren aber fast das einzig Positive am Sonntag für den 44 Jahre alten Kramny, der fünf Tage zuvor interimsmäßig Nachfolger des entlassenen Alexander Zorniger geworden war.
Denn auch unter ihm kassierte der VfB vier Gegentore, schon zum dritten Mal in Folge.
"Das ist natürlich eindeutig zu viel. Ich hätte mir einen besseren Start gewünscht, aber es ist ein kein Wunschkonzert", sagte Kramny: "Aber ich denke schon, dass wir ein paar gute Phasen hatten." Mit nur zehn Punkten bleibt der VfB auf Rang 16 der Tabelle.
Zum Symbol des unglücklichen Tages wurde Georg Niedermeier, der unter Zorniger keine Minute gespielt hatte und von Kramny in die Startelf beordert wurde, "weil uns Georg als Typ gefehlt hat", wie Kramny später erklärte.
Doch in der 65. Minute fabrizierte ausgerechnet der Innenverteidiger das bereits vierte Eigentor der Schwaben in dieser Saison zum vorentscheidenden 3:1.
Die weiteren BVB-Tore erzielten der starke Gonzalo Castro (3.) und zweimal Pierre-Emerick Aubameyang (19./90.), der nach 14 Spieltagen nun bereits 17 Treffer auf dem Konto hat. Das hatte zuletzt "Bomber" Gerd Müller vor 39 Jahren geschafft.
Nur Konzentration auf Dortmund
Wie es für Kramny weiter geht, weiß der Stuttgarter Interimstrainer selbst nicht.
"Man hat mich gefragt, ob ich übernehmen möchte", sagte Kramny: "Danach habe ich mich hauptsächlich auf das Spiel in Dormtund konzentriert. Um nichts anderes ging es. Man hat mir kein zeitliches Limit gesetzt. Was daraus wird, wird die Zeit zeigen."
Die Mannschaft scheint immerhin von Kramny angetan. "Wir waren gut eingestellt, konnten die Gegentore leider trotzdem nicht verhindern", sagte Abwehrspieler Daniel Schwaab.