Der Vorsitzende der DFB-Schiedsrichter-Kommission Herbert Fandel hat den Umgang mit den Referees in jüngster Zeit kritisiert, gibt aber den Schiedsrichtern auch eine Mitschuld.
Fandel: Stimmung deutlich aggressiver
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"Die Stimmung ist in der Tat deutlich aggressiver und emotionaler geworden. Allerdings müssen wir hier auch selbstkritisch festhalten, dass gerade der unberechtigte Elfmeter in München gegen Augsburg und auch das Handtor in Köln diese Stimmung negativ beeinflusst haben", sagte Fandel dem kicker.
Er ging zudem hart mit Kölns Sportchef Jörg Schmadtke ins Gericht, der beim 1:1 gegen Werder Bremen auf die Tribüne geschickt worden war, weil er Schiedsrichter Guido Winkmann "Eierkopp" genannt hatte.
"Diese Aussage Jörg Schmadtkes und vor allem anschließend der sehr laxe Umgang damit findet natürlich Nachahmer, gerade in unteren Spielklassen", so Fandel: "Das ist nicht gut für den Fußball, vor allem aber auch nicht gut für die Schiedsrichter bis hinunter in die Kreisklassen."
Der 51-Jährige mahnte auch die vielen Schwalben im Strafraum an: "In dieser Hinsicht hat sich einiges zum Negativen verändert. Spieler werfen sich im Strafraum ohne nennenswerte Gründe hin, um sich unrechtmäßig einen Vorteil zu verschaffen. Hier müssen wir Einhalt gebieten. Da sind wir alle im Fußball gefragt, auch unsere Schiedsrichter."