Die Zeichen auf ein Adios von Pep Guardiola mehren sich. Und womöglich geht es jetzt auch ganz schnell: Nach Informationen mehrerer Zeitungen aus Spanien soll an diesem Donnerstag ein Gespräch des Bayern-Trainers mit Klubboss Karl-Heinz Rummenigge anstehen.
Guardiolas Abschied rückt näher
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Darin soll Guardiola dann Rummenigge seinen wohl schon gefassten Entschluss mitteilen: Er wird den FC Bayern am Ende dieser Saison verlassen, seinen Vertrag auslaufen lassen. Die spanische Zeitung Sport schätzt es als ziemlich unwahrscheinlich ein, dass Rummenigge noch einmal an der Entscheidung des Katalanen rütteln kann.
Der katalanische Journalist Isaac Lluch, der Guardiola seit dem Start seiner Zeit in München begleitet, berichtet von "zahlreichen Gesprächen" zwischen dem Startrainer und dem FCB-Vorstandsboss in den vergangenen Wochen.
Allem Anschein vermochten es die Münchner nicht, Guardiola zu überzeugen. Ein Knackpunkt aus Sicht des Trainers könnte gewesen sein, dass er bei den Transfers nicht die alleinige Entscheidungsgewalt bekam.
"Guardiola wird seinen Weg gehen"
Inzwischen scheint auch deshalb ein Abschied immer wahrscheinlicher. Die Sportbild berichtete ebenfalls, dass Guardiola schon vor einer Woche Rummenigge über seine Planung informiert habe.
"Pep Guardiola wird seinen Weg auch woanders gehen, da bin ich mir ganz sicher", sagte Bayern-Talent Kingsley Coman im Sky-Interview. "Ich wünsche ihm nur das Beste, aber das alles ist seine Entscheidung, nicht meine." Dann fügte er noch hinzu: "Ich hoff, dass er bleibt."
Guardiola selbst schweigt seit Wochen zum Thema, offiziell soll erst nach dem letzten Hinrundenspiel ein finales Gespräch mit Rummenigge stattfinden. Das könnte nun schon eher kommen.
Nach Informationen der spanischen Sportzeitung Marca und des englischen Blatts Daily Mail ist Guardiolas Weg in Müchen zu Ende.
Die spanische Sportzeitung titelt in ihrer Online-Ausgabe: "Guardiola verlangt die Rechnung."
Hoher Verschleiß bei Guardiola
Guardiola sei auf der Suche nach neuen Horizonten. Das sieht auch SPORT1-Experte Andreas Möller so. "Er sucht eine neue Herausforderung", ist der Weltmeister von 1990 überzeugt. Aus Spanien heißt es zudem, eine Verlängerung in München käme aufgrund Guardiolas enormen Verschleißes nicht in Frage.
Die Entscheidung habe keine sportlichen Gründe, Guardiola wolle nun noch versuchen, im dritten Anlauf mit Bayern die Champions League zu gewinnen.
Der Marca zufolge half auch ein Bayern-Angebot von 20 Millionen Euro Jahresgehalt nicht. Ähnliches hatten schon andere behauptet, doch die Madrilenen sind gewöhnlich gut informiert. Die Zeitung glaubt derweil, dass es Guardiola zu Manchester City zieht, wo sein ehemaliger Barca-Teamkollege Txiki Begiristain als Sportdirektor arbeitet.
Ancelotti hochgehandelt
In England heißt es derweil, die Bayern befänden sich bereits in "fortgeschrittenen Gesprächen" mit Carlo Ancelotti. Der Italiener solle möglichst zeitnah als Nachfolger präsentiert werden.
In München dürfte die Frage nach einem möglichen Nachfolger immer drägender werden. Als Nachfolge-Kandidaten gelten auch der Niederländer Guus Hiddink und Lucien Favre, mit dem Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge bei Servette Genf zusammen spielte.
Auch Löw ein Thema?
Der Münchner Merkur will derweil erfahren haben, dass die Münchner auch an Bundestraner Joachim Löw denken. Doch Löw hat noch einen Vertrag beim DFB bis 2018, ein Abschied nach der EM käme sehr überraschend - undenkbar ist es aber nicht.
Zum Kandidatenkreis der Münchner sollen angeblich auch Trainernovize Mark van Bommel und Mehmet Scholl zählen.