Marwin Hitz kam mit Söhnchen Matteo auf dem Arm und einem breiten Grinsen im Gesicht in die Interview-Zone. Hitz junior musste sich dann lange gedulden, denn der Papa war nach dem 0:0 des FC Augsburg gegen Eintracht Frankfurt der gefragteste Gesprächspartner.
Lobeshymnen interessieren Hitz nicht
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Mit drei Super-Paraden hatte der 28 Jahre alte Schweizer den FCA vor einem Rückschlag im Abstiegskampf bewahrt - und die Eintracht zur Verzweiflung gebracht. Doch die Lobeshymnen von allen Seiten waren dem Nationalkeeper fast peinlich. (Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
"Als Torwart braucht man auch ein bisschen Glück", sagte Hitz bescheiden und fügte an: "Ein 1:0 ohne Parade wäre mir lieber gewesen."
Hitz rettet FCA das Unentschieden
So aber war es eine Nullnummer mit einem Wahnsinns-Hitz im FCA-Tor. "Weltklasse, sensationell", lobte sein Kollege Markus Feulner. "Danke Marwin. Er hat uns den Punkt gerettet", sagte Trainer Markus Weinzierl. (Die Statistiken zum Spiel)
Solche Reflexe, die der Schweizer in der zweiten Hälfte gegen Frankfurts Torjäger Alex Meier (60.), Stefan Aigner (68.) und schließlich Szabolcs Huszti (85.) gezeigt hatte, "sieht man nicht so oft", würdigte selbst Eintracht-Coach Armin Veh die bärenstarke Leistung des Augsburger Keepers.
Dies sei in der zweiten Hälfte ein Spiel "Frankfurt gegen Hitz" gewesen, ergänzte Frankfurts Marco Russ. Der FCA könne froh sein, "dass Hitz diese Weltklasseparaden gezeigt hat. Wir sind ein bisschen genervt." Auch Veh musste an alter Wirkungsstätte ernüchtert feststellen, "dass wir eigentlich als Sieger hätten vom Platz gehen müssen".
Sieben Spiele ohne Niederlage
Doch zumindest Torjäger Meier wollte nach seinem 250. Bundesligaspiel nicht allzu lange hadern, dass es mit dem dritten Erfolg in Serie und dem ersten Bundesligasieg in Augsburg nicht geklappt hatte: "Wir dürfen jetzt nicht größenwahnsinnig werden und müssen mit dem Punkt auch mal zufrieden sein."
Der FCA war dies allemal, zumal die Schwaben jetzt schon seit sieben Spielen ohne Niederlage sind. Was noch beachtlicher allerdings ist: Sechsmal blieben die Schwaben dabei ohne Gegentreffer. Nur Schalke hatte beim 1:2 am 21. November 2015 Hitz überwinden können.
Es sei klar, dass man so als Torhüter "mit einem besseren Gefühl ins Spiel geht. Für das Selbstvertrauen ist das nicht so schlecht", sagte Hitz, der im Kampf um einen Platz im Schweizer Kader für die EM in Frankreich zuletzt etliche Pluspunkte sammeln konnte.
Doch die Nati und die EM waren für den FCA-Keeper am Samstagabend erst einmal weit weg.