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Die Kolumne von SPORT1-Experte Fredi Bobic zum 19. Spieltag der Bundesliga

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Die Kolumne von SPORT1-Experte Fredi Bobic zum 19. Spieltag der Bundesliga

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In der Hektik werden viele Fehler gemacht

SPORT1-Kolumnist Fredi Bobic spricht über den Endspurt auf dem Transfermarkt, äußert seine Meinung zum Videobeweis und legt sich im Abstiegskampf fest..
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© SPORT1-Montage: Marc Tirl / Getty Images

Hallo Fußball-Freunde,

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"Machen wir noch etwas oder nicht?“ Diese Frage stellen sich heute viele Verantwortliche der Bundesligaklubs. Die Winter-Transferliste schließt. Und in der aufkommenden Hektik werden leider viele Fehler gemacht. Ich habe im Winter-Fenster meist nur ein Mal zugegriffen, um neue Reizpunkte zu setzen. Denn es ist keine Zeit, ein neues Team aufzubauen.

In München wird der Vorstand auf Vorschläge des Transferexperten Michael Reschke warten. Nur wenn der ein Ass aus dem Ärmel zieht, werden sie zuschlagen. Ich hatte das schon letzte Woche empfohlen. Nun noch die Martinez-Verletzung…

Aber wo spielt ein Hochkaräter, der diese Saison keinen Champions League Einsatz hatte, schnell integrierbar ist und von seinem Klub abgegeben wird? Am Geld wird’s nicht mangeln. Der FC Bayern wird sich seinen Traum vom Champions League Sieg nicht mit einer defensiven Geldpolitik zerstören.

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Letzte Woche hatte Felix Magath ja Mats Hummels empfohlen. Er könnte auch in der Champions League zum Einsatz kommen und wäre mit der Form vom Spiel in Mönchengladbach auch eine Verstärkung. Gegen Ingolstadt hat er leider aber wieder sein zweites Gesicht gezeigt.

Das Ergebnis: nur durch Fehlentscheidungen der Unparteiischen (insbesondere des Linienrichters) ist er erst um einen Elfmeter und eine rote Karte gekommen und dann um den Titel "Tor des Jahres", der ihm durch das regel(ge)rechte Eigentor sicher gewesen wäre.

Lamin Jallow, US Salernitana
Lamin Jallow, US Salernitana
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Pierre-Michel Lasogga, Hamburger SV
+26
Die kuriosesten Pannen auf dem Transfermarkt

Der dritte Lapsus der Schiris, das Abseitstor, brachte dann das Fass für Ingolstadt zum Überlaufen. Großartig, wie fair sie dennoch in ihrer Beurteilung blieben. Nun wird natürlich allerorten wieder der Ruf nach dem Videobeweis laut. Ich bleibe hier Traditionalist: die Attraktivität des Fußballs lebt von den Fehlern. Wie viele Diskussionen hätte es am Samstag nicht gegeben, wenn alles clean per Technik geklärt wäre…

Auch ohne Video war schon vor der Saison klar, dass die Bayern wieder Meister wird. Nun, nach dem 19. Spieltag wage ich auch die Prognose, dass die beiden Absteiger feststehen.

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In Hannover hat man voller Aktionismus im Winter ein halbes Dutzend neue Spieler und einen neuen Trainer geholt. Wie soll das gehen? In Hoffenheim hat Huub Stevens bislang überraschend wenig ausgelöst. Nun sind es 5 Punkte bis zur Relegation und schon sieben Zähler bis zum rettenden 15. Platz. Das kann kaum noch gutgehen.

Da auch Platz 2 sicher an Dortmund vergeben ist, wird es zwischen Platz 3 und Platz 16 aber noch ein heftiges Ausscheidungsrennen. Jeder kann noch etwas erreichen oder abstürzen. Ich traue auch einer Mannschaft, die derzeit noch verstärkt nach unten schaut, zu, plötzlich um den letzten Euro League Platz mit zu kämpfen. In dieser Hinsicht sehe ich am kommenden Wochenende das Spiel zwischen Eintracht Frankfurt und dem VfB Stuttgart mit großem Interesse: zwei Teams, die beide gut in die Rückrunde gestartet sind. Da könnte eine in einen Lauf geraten…

Ach ja, dann gibt es ja noch so ein Stammtisch- und Boulevardthema: die vermeintliche Unruhe beim FC Bayern rund um Themen zu und von Pep Guardiola und wie sehr diese Einfluss auf die Leistungen der Spieler haben. Nichts davon, rein gar nichts, kommt bei den Spielern wirklich an.

Die sind fokussiert und geben maximal ein Statement ohne sich wirklich dafür zu interessieren. Sie interessiert nur eins: der Erfolg auf dem Platz und nicht das Geschwätz drum herum.

Fredi Bobic gewann 1996 den EM-Titel mit der Nationalmannschaft, nachdem er in der Saison 1995/96 Bundesliga-Torschützenkönig geworden war. 1997 holte er mit dem VfB Stuttgart als Teil des "Magischen Dreiecks" den DFB-Pokal. 2006 wurde er  zum Abschluss seiner Spielerkarriere mit NK Rijeka kroatischer Pokalsieger. Internationale Erfahrung sammelte er auch als Spieler in England bei den Bolton Wanderers und als Geschäftsführer Sport und Marketing beim bulgarischen Klub Tschernomoretz Burgas. Von 2010 bis 2014 war der 43-Jährige beim VfB Stuttgart zunächst als Sportdirektor und ab 2013 als Vorstand Sport tätig. Darüber hinaus war Fredi Bobic bereits als Experte für SPORT1 bzw. das damalige DSF und den früheren Bundesliga-Sender LIGA total! aktiv.