"Ich glaub es geht schon wieder los, das darf doch wohl nicht wahr sein?!"
HSV selbst schuld an Transferpanne?
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Frei nach dem Schlager von Roland Kaiser gibt es beim Hamburger SV aktuell wieder Diskussionen abseits des Platzes.
Anlass: Am letzten Tag der Transferperiode sollte neben den Angreifgern Josip Drmic und Nabil Bahoui eigentlich in Sekou Sanogo noch ein defensiver Mittelfeld-Mann verpflichtet werden.
Dumm nur: Die Mail mit den erforderlichen Papieren des Profis von Young Boys Bern traf laut HSV-Sportdirektor Peter Knäbel vier Minuten zu spät in Hamburg ein.
HSV weist Schuld von sich
Der 49-Jährige weist dabei jegliche Schuld von sich. "Alle Beteiligten waren sich am Nachmittag über das Leihgeschäft einig. Allerdings wurden die für den Transfer erforderlichen Dokumente in Bern zu spät versendet und erreichten uns nach 18 Uhr."
Das sieht man in Bern allerdings anders: Laut YB-Sportchef Fredy Bickel seien die nötigen Unterlagen am Montag um 17.51 Uhr und um 17.54 Uhr zweimal rechtzeitig per E-Mail zu den Hanseaten geschickt worden.
Schwere Anschuldigung aus Bern
Dann der Hammer-Vorwurf: HSV-Sportdirektor Peter Knäbel habe die Schweizer gebeten "die Vereinbarung aufzusetzen, er komme nicht mehr dazu", sagte Bickel der Zeitung Blick.
Die Diskussionen um die Transfer-Panne dürften nach diesen Aussagen jedenfalls nicht weniger werden. Knäbel hatte erst Ende letzten Jahres die "Rucksack-Affäre" zu bewältigen.
Sportliche Talfahrt nach der Winterpause
Als wäre das alles noch nicht genug, läuft es nach der für HSV-Verhältnisse ruhigen Vorrunde (Platz 10) und der Vertragsverlängerung von Bruno Labbadia bis 2017 nach der Niederlage gegen den VfB Stuttgart (1:2) auch sportlich nicht rund.
SPORT1-Experte und HSV-Urgestein Stefan Schnoor zeigte sich in der Telekom Spieltaganalyse regelrecht schockiert:
"Das war eine katastrophale Leistung, von der ersten bis zur 90. Minute. Sie haben keine Einstellung gehabt und komplett alles vermissen lassen, was sie in den Wochen vorher stark gemacht. So kannst du in der Bundesliga nicht auftreten. Wenn sie das nicht ganz ganz schnell ablegen, wird es wieder eine enge Saison."
Labbadia "nicht überrascht"
In der Tat zeigt die Formkurve steil nach unten: Seit November konnte kein Spiel mehr gewonnen werden. Lediglich drei Punkte trennen den Bundesliga-Dino mittlerweile noch vom Relegations-Rang 16, auf dem bereits die letzten beiden Spielzeiten beendet wurden.
"Die Situation ist nicht überraschend", meint Labbadia demonstrativ gelassen. "Wichtig ist, sie richtig einzuschätzen. Wir sind auf der Hut und wissen, was auf uns zukommt."