Als Nicolai Müller kurz vor Schluss das Spielfeld verließ, erhoben sich die Zuschauer im Volksparkstadion und feierten den Matchwinner. Mit seinem Doppelpack hatte der 28-Jährige den Hamburger SV von fast allen Abstiegssorgen befreit. Auch Trainer Bruno Labbadia wusste nach dem 2:0 (0:0) gegen Hertha BSC, bei wem er sich zu bedanken hatte.
Doppelpacker Müller befreit den HSV
© Getty Images
Der HSV-Coach umarmte Müller besonders innig. Die zwei Tore des Mittelfeldspielers (58. und 75.) katapultierten den Bundesliga-Dino auf den zehnten Platz. (DATENCENTER: Tabelle)
"Das ist geil. Es fühlt sich richtig, richtig gut an", sagte der Held des Abends: "So kann es weitergehen." Es war Müllers erster Doppelpack für den HSV. Seine drei vorherigen waren ihm alle für Mainz 05 gelungen.
HSV in gesicherter Zone
Der Vorsprung auf den Relegationsrang wuchs derweil auf beruhigende sieben Punkte. (Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
"Es war wichtig, dass wir einfach mal wieder gewinnen", sagte Müller. "Wir haben in den letzten Wochen einige Punkte liegen gelassen. Wir schauen auf uns und versuchen, die Punkte möglichst schnell einzufahren. Ich denke, dass wir auf einem guten Weg sind.“
"Jetzt haben wir ein kleines Polster", stellte auch HSV-Spielmacher Aaron Hunt fest, warnte aber zugleich: "Durch sind wir noch lange nicht."
"Nach dem Spiel auf Schalke war das heute die passende Antwort", sagte Labbadia. "Wir wollten Hertha nicht ins Spiel kommen lassen und haben sofort Druck gemacht. Nach der ordentlichen ersten Hälfte haben wir sogar nochmal etwas draufgepackt. Das hat mir gut gefallen. Wir arbeiten weiter daran, dass wir stabiler werden."
Rückschlag für Hertha BSC
Die Berliner mussten indes im Kampf um die Champions-League-Plätze einen Rückschlag hinnehmen. (SERVICE: Die Statistiken zum Spiel)
"Wenn du so spielst, hast du oben nichts zu suchen", gab Trainer Pal Dardai bei Sky zu. Die Hertha investierte insgesamt zu wenig und kassierte die zweite Niederlage in diesem Jahr.
Müller zweimal zur Stelle
Nach dem Seitenwechsel hatte der HSV den Druck erhöht und sich sich konsequenter in den Aktionen gezeigt. Die Führung war folgerichtig. Müller traf von der Strafraumgrenze mit dem linken Fuß.
Der HSV zog sich nach dem 1:0 nicht wie zuletzt bei den Führungen gegen den FC Ingolstadt und in Gelsenkirchen zurück, sondern versuchte nachzulegen. Artjoms Rudnevs zog bei einer guten Möglichkeit aber links vorbei (65.).
Gerade als die Hertha deutlich aggressiver und mit mehr Zug zum Tor spielte, sorgte Müller mit seinem zweiten Tor für die Entscheidung. Wie schon beim Führungstreffer hatte Lewis Holtby die Vorarbeit geleistet.