Gut gelaunt und im sommerlichen Kurzarmshirt betrat Dirk Schuster seine neue Bühne.
Schuster: Keine Spieler aus Darmstadt
© Getty Images
Ein gewinnendes Lächeln, für's offizielle Foto ein kurzer Handshake mit Manager Stefan Reuter - die neue Aufgabe und das Erbe von Markus Weinzierl packt der künftige Trainer des FC Augsburg mit viel Elan und positiver Energie an.
Der 48-Jährige bringt nach dem unerwarteten Klassenverbleib mit Darmstadt 98 aber auch seine klaren Grundsätze nach Schwaben mit.
Schuster setzt auf Disziplin
"Ich will eine Mannschaft, die von der ersten bis zur letzten Minute alles gibt. Das wird die Hauptaufgabe sein!", sagte Schuster, der einen Vertrag über drei Jahre unterschrieben hat. Er machte deutlich: "Ich werde sehr viel Disziplin verlangen."
Der Aufbruch in eine neue Trainer-Ära geht beim FCA aber keineswegs mit einer Abkehr von der seit Jahren beharrlich gepflegten Bescheidenheit einher - trotz der zurückliegenden Europa-League-Teilnahme. Schuster will auch nach Weinzierls Abgang zu Schalke 04 den bewährten Weg fortführen. "Es wäre der falsche Ansatz, größere Ziele als den Klassenerhalt zu stecken", sagte er.
Auch Reuter wollte von höheren Zielen nichts wissen. "Es ist ein Riesenerfolg, wenn wir in der ersten Liga bleiben - solange wir nicht ein Budget haben, das in der ersten Hälfte liegt", sagte der Weltmeister von 1990 vor etwa zehn TV-Kameras im überaus gut gefüllten Presseraum der Augsburger Arena.
Auch wenn das Spielfeld im Stadion gerade noch einer Steppenlandschaft gleicht - ein Hybrid-Rasen wird dort in Kürze verlegt - der Kader scheint keine größere Baustelle zu sein.
"Kleinerer Umbruch" in Augsburg
Reuter und Schuster ("Es wird ein kleiner Umbruch") setzen überwiegend auf Bewährtes. "Der Großteil steht, sodass wir - wenn überhaupt - punktuell Qualität dazuholen", sagte Reuter, der sich zum angeblich bevorstehenden Kauf des Japaners Takashi Usami (24/Gamba Usaka) nicht konkret äußern wollte.
Der bisher ausgeliehene Isländer Alfred Finnbogason ist fest verpflichtet worden, dazu kamen ablösefrei Torhüter Andreas Luthe (VfL Bochum) und Außenverteidiger Georg Teigl (RB Leipzig) - ansonsten ist noch nicht viel passiert.
Kein Darmstadt-Spieler wird kommen
Und aus Darmstadt werden keinesfalls Spieler ihrem Trainer folgen.
"Wir haben ein Agreement geschlossen", sagte Schuster, der mit dem FCA einen ähnlichen Stil plant wie bei den Lilien. "Wir müssen defensiv stabil arbeiten und wollen dann schnell umschalten und nach vorne spielen. Ich werde sehr viel Wert auf eine defensive Absicherung legen", kündigte der gebürtige Chemnitzer an.
Am 20. Juni beginnt er, mit der Mannschaft an seiner "großen Herausforderung" zu arbeiten. So früh wie kein anderer Bundesligist.