Sie wird im heutigen Fußball oft ganz schnell geschrieben, die Geschichte vom großen Wiedersehen.
Mkhitaryan ist Götzes Mutmacher
© SPORT1-Grafik: Philipp Heinemann/Getty Images
Erst Anfang Juli hat Henrikh MkhitaryanBorussia Dortmund verlassen, um den nächsten Schritt hinaus in die weite Fußballwelt zu ziehen. Keine drei Wochen später trifft der Spielmacher mit Manchester United in einem entlegenen Winkel der weiten Fußballwelt auf: Borussia Dortmund.
Der International Champions Cup ist der Anlass für die in Schanghai ausgetragene Begegnung (Fr., ab 14 Uhr LIVE im TV auf SPORT1), die Mehrung des Ruhms beider Teams auf dem globalen Markt ihr vorrangiges Ziel, das Treffen Mkhitaryans auf seine alten Gefährten dabei eigentlich nur eine nette Nebengeschichte.
Andererseits: Nebengeschichten können ja auch einiges in Bewegung setzen. Der Mkhitaryan-Transfer zeigt es anschaulich. Der Wechsel war angeblich ja auch nur das Unterkapitel eines größeren Handlungsstrangs.
Mkhitaryan als Nebenfigur im Poker
Mkhitaryan ist Schützling von Berater-Pate Mino Raiola, der auch die Superstars Zlatan Ibrahimovic und Paul Pogba vertritt. Beide, Ibrahimovic bereits sicher, sollen demnächst noch zum United-Kader stoßen.
Der Armenier soll eine Art Dreingabe zu diesem XXL-Transferdeal mit dem neuen Klub von Jose Mourinho gewesen sein. Auf den Kopf gestellt hat diese Dreingabe aber jetzt schon einiges.
Auf Seiten des BVB war sie entscheidender Anstoß für eine gewaltige Kader-Rochade: Neben Mkhitaryan gingen auch Ilkay Gündogan und Mats Hummels - nach eigenen Angaben beeinflusst von Mkhitaryans Abwanderungsgedanken. Die teuren Verkäufe gaben dem BVB aber auch Gelegenheit, hochkarätigen Ersatz zu verpflichten.
Die Rückkehr von Mario Götze ist vorläufiger Höhepunkt der Einkaufstour, Andre Schürrle soll heute folgen.
Starkes Debüt für Manchester United
Götze und Schürrle werden in Schanghai noch nicht im Dortmunder Trikot zu sehen sein, Mkhitaryan dagegen kann die Bühne nutzen, sich weiter für einen Stammplatz unter Mourinho zu empfehlen.
Für sein Debüt beim 2:0-Sieg gegen Wigan Athletic hat er schon einmal gute Kritiken bekommen, Englands Presse lobte ihn als "raffiniert", "schnell", als "echten Knaller".
Knüpft er daran an, könnte sich manch hämischer Kommentar zu seinem Wechsel als verfrüht herausstellen - so in Richtung: Viel Spaß, Herr Mourinho, Mkhitaryan wird ja wieder zwei Jahre brauchen, bis er mal durchstartet.
Götze und Schürrle können Mut schöpfen
Erst unter Thomas Tuchel wurde das frühere Sorgenkind zum Leistungsträger und besten Vorlagengeber Europas - eine Entwicklung, die auch seinen Nachfolgern Mut machen kann.
Ihr neuer Coach besitzt offensichtlich die Gabe, Blockaden zu lösen und sensible Begabungen auf den richtigen Weg zu bringen. Genau das, was Mario Götze und Andre Schürrle jetzt brauchen können.
Klappt das, kann sich der vom BVB zunächst verfluchte Abgang Mkhitaryans noch als Gewinn für beide Seiten entpuppen.