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Franck Riberys zehnter Sommer beim FC Bayern soll nicht der letzte sein

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Franck Riberys zehnter Sommer beim FC Bayern soll nicht der letzte sein

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Der Zirkus Ribery ist zurück

Franck Ribery spielt um seine Vertragsverlängerung. Die Voraussetzungen sind gut: Mit Carlo Ancelotti hat der FC Bayern wieder einen Trainer ganz nach seinem Geschmack.
Franck Ribery vom FC Bayern kommt aus dem Spielertunnel
Franck Ribery vom FC Bayern kommt aus dem Spielertunnel
© Getty Images

Dass dieser junge Franzose Nestwärme brauchte, spürten Ottmar Hitzfeld und Uli Hoeneß damals sofort. 23 Jahre war Franck Ribery alt, als er im Sommer 2007 von Olympique Marseille zum FC Bayern wechselte.

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23 Jahre, verheiratet, ein Kind, die Frau schwanger mit dem zweiten. Eine Vergangenheit als hochveranlagter Fußballer, der wegen Schulproblemen aus der Akademie des OSC Lille geflogen war, sich anschließend mit seinem Vater als Bauarbeiter verdingt und in sieben Jahren in sechs Vereinen gespielt hatte. Aber eben auch: ein genialer Flügeldribbler, Instinktfußballer, Stimmungskanone.

Die Attraktion der Liga

Der damalige Bayern-Trainer und der Manager nahmen Ribery, wie er genommen werden musste. Sie gaben ihm das Gefühl, wichtig zu sein, ließen ihn auf dem Platz machen, standen abseits des Platzes mit Rat und Tat zur Seite - und wenn es sein musste, nahm ihn Uli Hoeneß auch mal in den Arm. Ribery wurde zur Attraktion der Bundesliga, der Zirkus Ribery tourte durchs Land.

Neun Sommer sind seitdem vergangen, Hitzfeld ist im Ruhestand, Hoeneß wird in den nächsten Tagen ankündigen, gerne wieder zum Präsident gewählt werden zu wollen. Ribery ist noch immer da.

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Noch immer schnell, noch immer verletzungsanfällig, aber noch immer genial. Wenn er den Ball am linken Fuß zum Sprint ansetzt, geht ein Raunen durch die Allianz Arena. Oooh, Franck Riberyyy.

München längst Heimat

Die Nummer sieben geht in ihren zehnten Sommer beim FC Bayern, der zu mehr als nur zu seinem Klub geworden ist. Bayern, München, Grünwald, das ist die Heimat der Riberys. Vater, Mutter, vier Kinder, Brüder, meistens auch Cousins, Großeltern.

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Es soll ein besonderer Sommer werden für ihn. Er will beweisen, dass noch lange nicht Herbst ist, dass für ihn noch viele Frühlinge und Sommer folgen können bei Bayern. Ein Austragsstüberl in Katar oder China? Mais non. Lieber: für immer Bayern. Im Juni 2017 läuft sein Vertrag aus, Ribery möchte verlängern. Mais oui.  

Dafür muss er aber wieder richtig durchstarten. Möglichst mehr als 13 Spiele in der Bundesliga, sieben in der Champions League und zwei im Pokal machen, die es verletzungsbedingt in der letzten Saison nur waren. Wieder einfach nur Spaß haben.

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Hofiert in den USA

Die Voraussetzungen sind gut. Während der aktuellen USA-Reise gehört er zu den wenigen richtigen Stars der Münchner, er wird hofiert, sein Konterfei prangt auf der Lufthansa-Sondermaschine, mit der die Bayern durch die USA touren.

Und dann wäre da dieser Trainer, dieser Mister Feelgood, dieser italienische Lebensbejaher Carlo Ancelotti.

Ein Mensch, ganz nach Riberys Geschmack. Und ein Fan des Dribblers: "Ribery ist ein fantastischer Spieler. Ich mag seinen Stil, mag es, wie er fokussiert ist. Er kann noch sehr wichtig werden für uns. Er hat große Qualität und Erfahrung", sagte Ancelotti.

Auf Oui folgte Non

Seit Ribery in München ist, folgte auf einen Ribery-Trainer immer einer, mit dem er nicht ganz so gut klarkam. Auf Hitzfeld (Oui!) folgte Klinsmann (Non!) folgte Jupp Heynckes (Oui!), folgte Louis van Gaal (Non!), folgte Heynckes (Oui!) folgte Pep Guardiola.

Der war nicht komplett Non, die beiden hatten keine wirklichen Probleme miteinander. Aber so richtig warm wurden der Taktikfanatiker und der Instinktfußballer nie miteinander. Eine Spur zu distanziert, zu missionarisch empfand Ribery den Katalanen. "Man muss mir das Fußballspielen nicht mehr beibringen. Es kommt auf Dinge wie Vertrauen, Respekt und Nähe an“, sagte Ribery.

Seitenhiebe gegen den Ex

Dinge, die er beim Neuen sofort gespürt hat. "Ich spüre endlich wieder Vertrauen", sagte er dem kicker. Ein fein komponierter kleiner Seitenhieb gegen den Ex, eher Florett als Säbel, kein Nachtreten, aber doch bestimmt.

"Ancelotti ist sehr wichtig, ich fühle mich sehr gut mit ihm. Er redet viel mit mir und auch mit den anderen Spielern. Man sieht sofort, dass er ein großer Trainer ist. Wenn er mit dir redet, ist er immer ehrlich", sagte er zu SPORT1.

Er versprach, "Gras zu fressen für den Trainer". In den ersten Testspielen, freilich gegen unterklassige Gegner, drehte Ribery schon einmal auf. Der Zirkus ist zurück.

Ancelotti ist ein Fan

2009 wollte Ancelotti den Franzosen schon zum FC Chelsea holen, damals stimmte Uli Hoeneß Ribery um, lud ihn zu sich nach Hause ein, redete lange auf ihn ein. Ribery machte "funf Jahre mehr", wie er es am Rathausbalkon verkündete.

Die Fans jubelten, seitdem spricht Ribery in der Öffentlichkeit nur noch dieses lustige, optimistische Franck-Ribery-Deutsch, "kein Problem, kann passiert, das ist Fußball!"

Nun arbeiten Neu-Münchner Ancelotti und Gesinnungs-Münchner Ribery doch noch zusammen. Wenn es nach dem Franzosen geht, sehr lange.