Ein schneller Antritt. Ein, zwei Übersteiger. Ein satter Abschluss mit dem vermeintlich schwächeren Linken. In den Winkel.
Neu-Wolfsburger Mayoral: Zidanes Liebling
Aktionen wie sein Traum-Solo im Viertelfinale der UEFA Youth League gegen Manchester City waren von Borja Mayoral in den vergangenen Jahren keine Seltenheit.
Nicht von ungefähr schaffte er in der Hinrunde der abgelaufenen Saison unter Zinedine Zidane problemlos den Sprung von der A-Jugend in die Reserve von Real Madrid. Nicht von ungefähr beförderte ihn der Star-Coach in der Rückrunde zum zweiten Stürmer der Profis.
Nicht von ungefähr bemühte sich der VfL Wolfsburg wochenlang um seine Dienste - mit Erfolg.
Seinem Alter voraus
"Ich bin schon richtig heiß auf das erste Training und das erste Spiel", kündigte Mayoral nach seiner Ankunft im Wolfsburger Trainingslager in der Schweiz strahlend an. Schon am Sonntag gegen Benfica Lissabon kam er erstmals für den VfL zum Einsatz.
Selbstbewusst schob er nach, seinen neuen Arbeitgeber zurück in die Champions League führen zu wollen: "Ich bin sicher, dass wir die nötige Qualität dafür haben."
Mayoral spricht, wie er spielt: zielstrebig. Seine Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor, gepaart mit seiner technischen Raffinesse, lassen keineswegs den Eindruck erwecken, dass es sich beim Wolfsburger Neuzugang um einen 19-Jährigen handelt.
Torgarant, Antreiber, Vorzeigetalent
"Borja hat eine große Persönlichkeit, viel Selbstvertrauen und arbeitet hart. Das ist für sein Alter erstaunlich", lobte Zidane seinen Lieblingsschüler im April, als dieser zwischenzeitlich den verletzten Franzosen Karim Benzema vertrat.
Nicht etwa einer der vier Söhne des früheren Ballkünstlers oder das norwegische Juwel Martin Odegaard, sondern Mayoral gilt zurzeit als das größte Aushängeschild der Real-Talentschmiede "la Fabrica". Er ist ein Torgarant, ein Antreiber, "ein mitspielender Stürmer", wie er selbst über sich sagt.
Der 1,81 Meter große Teenager kam im Alter von zehn Jahren zu Real und ragte aus jeder Altersklasse hervor. Allein in der Saison 2014/15 erzielte er 56 Tore in 57 Spielen für diverse Jugendteams sowie für den spanischen Nachwuchs. 2015 führte er die U19 der Iberer als Torschützenkönig zum Europameistertitel.
Auf den Spuren von Carvajal
In Spanien wird er schon mit Raul Gonzalez verglichen. Doch bis er in die Fußstapfen der großen Real-Legende treten kann, ist es noch ein weiter Weg. "Es ist kein Lebewohl, sondern ein bis später", schrieb der Jungspund den Fans des Champions-League-Siegers in einem Abschiedsbrief.
Sein Auftrag ist klar: Er will in Wolfsburg regelmäßig auf hohem Niveau spielen und reifen, um bald wieder das weiße Trikot überzustreifen. Die Wölfe erhielten bei Mayoral trotz unzähliger Interessenten aus Spanien den Zuschlag. Kein Wunder, denn Real hat mit dem Modell Bundesliga zuletzt eine sehr gute Erfahrung gemacht.
In der Saison 2012/13 lief mit Dani Carvajal ein Eigengewächs der Königlichen auf Leihbasis für Bayer Leverkusen auf. Nach glänzenden Leistungen für die Werkself holte Real den Rechtsverteidiger zurück.
Heute ist Carvajal in Madrid Stammspieler und Publikumsliebling. Genau davon träumt auch Borja Mayoral.