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Sänger Mark Forster spricht über FC Bayern, Borussia Dortmund und Co.

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Sänger Mark Forster spricht über FC Bayern, Borussia Dortmund und Co.

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Mark Forster: "Müller hat leicht reden"

Vor dem Bundesligastart spricht Sänger Mark Forster im SPORT1-Interview über den FC Bayern, Borussia Dortmund, Schalke 04 - und übt leichte Kritik an Thomas Müller.
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Reinhard Franke
Reinhard Franke

Mit seinem Song "Wir sind groß" landete Mark Forster nicht nur einen Riesenhit, sondern lieferte auch den offiziellen ZDF-Song zur diesjährigen EM.

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Für den Sänger war das eine Riesensache, schließlich ist er auch leidenschaftlicher Fußball-Fan.

Sein Herz schlägt für Zweitligist 1. FC Kaiserslautern. Doch natürlich hat Forster auch die Erste Liga fest im Blick. 

Vor dem Ligastart am Freitag spricht der 32-Jährige im SPORT1-Interview über den FC Bayern, Borussia Dortmund, Schalke 04 - und fehlende Romantik im Fußball.

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SPORT1: Herr Forster, die EM war eher enttäuschend, jetzt steht die neue Bundesliga-Saison an. Sind die Bayern wieder das Maß aller Dinge?

Mark Forster: Ich denke, dass sich die Bayern wieder so stark ergänzt haben, dass sie fast unschlagbar sind. Es gibt einige andere Vereine wie Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen oder Schalke 04, die gerade etwas aufbauen. Ich habe den Eindruck, dass die Bayern voll im Saft stehen und die Konkurrenz Übergangsjahre hat.

SPORT1: Sie wurden durch Ihre Fußballsongs berühmt. Wann wussten Sie, dass Fußball so wichtig ist für Sie?

Forster: Ich komme aus Winnweiler, einem kleinen Dorf in der Nähe von Kaiserslautern. Dort gibt es nette Leute, viel Platz, viele Bäume und den FCK. Da wird man als Kind automatisch Fußball-Fan. Und das bin ich bis heute geblieben. Ich bin froh, dass ich, obwohl ich Musiker geworden bin, hier und da in die Fußballwelt reinschnuppern darf. Das macht mir immer wieder großen Spaß und darüber freue ich mich sehr.

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SPORT1: War Fußballprofi kein Traum für Sie?

Forster: Ich habe früher beim ASV Winnweiler bis zur B-Jugend gekickt, da war ich im Sturm das Tor-Krokodil. Ich habe mich damals als Linksfuß bezeichnet, aber nur, weil ich mit rechts noch schlechter schießen konnte (lacht). Ich war extrem unbegabt, war mehr ein guter Fan. Als Teenager habe ich extrem viel Fußball-Manager am Computer gespielt, ich war schon damals mehr der Strippenzieher hinter den Kulissen.

SPORT1: "Wir sind groß" erzählt von einem großen Sommer, auf den man gerne zurückblickt. Auf was möchten Sie am Ende der neuen Saison zurückblicken?

Forster: Ich habe nicht unbedingt etwas gegen die Bayern. Die meisten unserer Nationalspieler spielen da und deshalb finde ich die automatisch sympathisch. Ich würde mich trotzdem darüber freuen, wenn ein anderes Team um die Meisterschale mitspielen könnte und auch Meister werden würde. Da Lautern in der Zweiten Liga spielt, ist es mir egal, wer das dann ist. Aber es muss endlich einen Klub geben, der es schafft, die Meisterserie der Münchner zu durchbrechen.

SPORT1: Schaffen es die Dortmunder?

Forster: Ich bin ein großer Fan von BVB-Coach Thomas Tuchel, halte ihn für einen ziemlich guten Trainer. Das hat er auch in der vergangenen Saison, seinem ersten Jahr, bewiesen, als der BVB der beste Vizemeister aller Zeiten wurde. Jetzt konnte er die Mannschaft noch mehr nach seinen Vorstellungen umbauen, doch das neue Team muss sich erst mal finden. Ich glaube aber, dass die Dortmunder eine gute Mannschaft haben und den Bayern Konkurrenz machen können. Ob es in der neuen Saison schon klappen kann, weiß ich nicht.

SPORT1: Wie sehen Sie die Entwicklung im deutschen Fußball? Thomas Müller meinte zuletzt, es ginge die Romantik flöten.

Forster: Da hat er nicht Unrecht. Und er ist ein Spieler, der das vorlebt. Er spielt immer noch bei dem Verein, bei dem er in der Jugend war. Müller hat aber auch leicht reden, weil sein Klub der FC Bayern ist, der erfolgreichste Verein in Deutschland. Eine Profikarriere währt nicht ewig und da muss ein Spieler gucken, wo er bleibt als Profi. Es ist nicht möglich, nebenher zehn Studiengänge zu besuchen. Man muss seine Schäfchen ins Trockene bringen und das hat Müller. Menschlich ist seine Meinung also nachvollziehbar. Früher gab es diese Romantik noch, als die Overaths und Briegels lange für ihren Verein gespielt haben. Das gibt es heute leider nicht mehr und das finde ich schade.

SPORT1: Die Dortmunder haben es im Supercup versucht. Wer kann denn die Bayern schlagen?

Forster: Die Leverkusener machen einen guten Eindruck, mit den Gladbachern muss man immer rechnen und auf Schalke beginnt gerade ein spannendes Projekt. Mit dem neuen Sportvorstand Christian Heidel ist da ein sehr guter Mann am Werk. Aber richtig gefährlich werden können den Bayern nur Leverkusen und Dortmund.

SPORT1: Die Schalker haben mal wieder Großes vor. Wie sehen Sie das neue S04?

Forster: Das bleibt spannend. Es gab auf Schalke in der Vergangenheit immer wieder Bemühungen, einen Titel zu holen. Ich denke, dass ihnen über mehrere Jahre einfach die Kontinuität gefehlt hat. Mit Heidel wurde ein Mann geholt, der dies verkörpert und zudem gezeigt hat, dass er erfolgreiche Arbeit leistet. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es klappt.

SPORT1: Der BVB wird mit seinem runderneuerten Team bei vielen als Wagnis gesehen. Zu recht?

Forster: Ich glaube nicht, dass das ein Wagnis ist. Im Supercup-Finale gegen die Bayern hat sogar der 18 Jahre alte Felix Passlack gespielt. Heutzutage sind Spieler schon mit 20, 21 sehr weit. Bei den Nationalmannschaften sieht man, dass diese Jungs tolle Turniere spielen, wie auch Renato Sanches bei der EM gezeigt hat. Er war bei Portugal ganz wichtig, ähnlich wie bei Deutschland Joshua Kimmich.

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SPORT1: Wer könnte für Sie noch eine Überraschung werden?

Forster: Es gibt in der Bundesliga ein ziemlich großes Mittelfeld mit Mannschaften, die nach oben hin etwas reißen können. Da ich in Berlin wohne, würde ich Hertha BSC den Erfolg gönnen. Mit Wolfsburg muss man immer rechnen, auch wenn sie einige gute Spieler verloren haben. Sie haben weiterhin eine extrem hohe Qualität. Auch Mainz 05 darf man nicht vergessen. Sie verbessern sich seit Jahren kontinuierlich. Wenn so ein Team einen Lauf kriegt, warum sollten sie nicht mal oben anklopfen, wie es vor einigen Jahren bei Borussia Mönchengladbach klappte?

SPORT1: Was für einen Traum haben Sie noch?

Forster: Mein Auftritt beim Stadionfest des FCK war schon sehr weit vorne. Es war mein großer Traum, ein Mal auf dem Betzenberg im Stadion zu spielen. Meine Oma war seit den 70er Jahren zum ersten Mal wieder da, das letzte Mal saß sie noch auf Sandstein. Ich habe sie danach zum Essen eingeladen und war stolz wie Oskar. Das war ein toller Moment und jetzt muss ich über einen neuen Traum nachdenken.