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Mainz-Boss Harald Strutz sieht Klage auf Löschung des FC Bayern kritisch

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Mainz-Boss Harald Strutz sieht Klage auf Löschung des FC Bayern kritisch

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Strutz sieht Bayern-Klage kritisch

Ein Jura-Professor will, dass der FC Bayern aus dem Vereinsregister gelöscht wird. Mainz-Boss Harald Strutz äußert sich bei SPORT1 kritisch zu der Klage.
Harald Strutz ist Präsident von Mainz 05, Jurist und Experte im Vereinsrecht
Harald Strutz ist Präsident von Mainz 05, Jurist und Experte im Vereinsrecht
© Imago
Sebastian Mittag
Sebastian Mittag
von Sebastian Mittag

Ein Jura-Professor aus Osnabrück will erreichen, dass der FC Bayern aus dem Vereinsregister gelöscht wird. Präsident Harald Strutz von Bundesligist FSV Mainz 05 sieht diese Klage krititisch.

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"Man muss auch die Motivation dahinter sehen. Ich kenne diesen Professor nicht. Man kann natürlich in allen Dingen unserer Gesellschaft Prozesse führen. Wenn es jetzt sein Glück bedeutet, Bayern München diesen Prozess zu führen - da frage ich mich: Wer hat was davon?", sagte Strutz bei SPORT1.

Strutz: "Das ist halt auch populär"

Ein Verein in Deutschland muss laut Gesetz stets einen ideellen Zweck verfolgen und darf allenfalls in einem untergeordneten Sinne Umsätze erwirtschaften.

Jurist Strutz, der im Ligavorstand jahrelang die Interessen der Vereine vertrat und als Experte im Vereinsrecht gilt, ist dieses Problem durchaus bewusst. Die Klage von Professor Lars Leuschner ist für ihn aber der falsche Weg und populistisch.

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"Die Gemeinnützigkeit darf ja nicht auf Gewinnerzielung abzielen. Das ist das Spannungsfeld, in dem wir uns bewegen. Die Problematik ist nicht neu. Das wissen auch die Bundesligavereine. Es ist aber neu, dass jemand sagt: Jetzt versuche ich mal den FC Bayern München als Verein aufzulösen. Das ist halt auch populär", meinte der 65-Jährige.

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Uli Hoeneß, der bei der Jahreshauptversammlung des FCB am 25. November wieder die Präsidentschaft übernehmen soll, meinte bei Sky: "Mein Bauchgefühl sagt mir, dass sich da jemand sehr wichtig machen will."

Bald nur noch Kapitalgesellschaften?

Bei Mainz 05 arbeite man bereits an neuen Strukturen, erklärte Strutz: "Wir diskutieren bei Mainz 05 im Moment auch über eine Strukturänderung. Wir haben auch zwei Informationsveranstaltungen dazu, weil wir unsere Fans und Mitglieder mitnehmen wollen. Wir wollen einen Aufsichtsrat einführen, um Transparenz und Kontrolle sicherzustellen."

Die Mainzer sind zusammen mit Schalke 04 und dem VfB Stuttgart einer der wenigen Vereine, die die Abteilung für Profifußball noch nicht ausgegliedert haben.

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Hat die Klage auf Löschung der Bayern aus dem Vereinsregister Erfolg, würde das besonders für diese Vereine Konsequenzen haben.

Strutz glaubt aber ohnehin, dass in Zukunft alle Vereine zu Kapitalgesellschaften umgewandelt werden: "Ich glaube, die Entwicklung des Fußballs wird dahin gehen, dass man sagen wird: Es ist richtig, dass nur noch Kapitalgesellschaften da sind. Dass dann auch die Problematik der Gemeinnützigkeit nicht mehr besteht. Das sehe ich auch so."

"Fans wollen nicht als Aktionäre gesehen werden"

Noch gilt im deutschen Fußball die 50+1-Regel. Sie besagt, dass Investoren nicht die Stimmmehrheit bei Kapitalgesellschaften übernehmen dürfen, in die Fußballvereine ihre Profiabteilungen ausgliedern.

Strutz ist sich nicht sicher, ob diese Regel in Zukunft fortbestehen wird: "Ob die 50+1-Regel rechtlich haltbar ist, wird die Zukunft zeigen", erklärte er.

Man müsse damit rechnen, dass in Zukunft nur noch Firmen in der Bundesliga spielen - und keine eingetragenen Vereine mehr.

Strutz gab zu bedenken: "Aber auch Firmen müssen nicht den Bezug zu den Fans verlieren. Dann sind einfach neue Gestaltungsformen gefordert. Es ist wichtig, dass die Fans sich identifizieren. Die Fußball-Fans wollen einfach Mitglied eines Vereins sein und wollen nicht als Aktionäre oder Gesellschafter einer Firma gesehen werden."