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Neue Qualität im Titelkampf? BVB zerlegt Darmstadt - und Bayern wackelt

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Neue Qualität im Titelkampf? BVB zerlegt Darmstadt - und Bayern wackelt

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Der BVB klaut Bayerns große Stärke

Bayern gerät gegen Ingolstadt erstmals ins Wanken, gleichzeitig zaubert der BVB gegen Darmstadt und lässt auf Spannung hoffen - dank einer alten Stärke der Münchner.
BVB jubelt gegen Darmstadt
BVB jubelt gegen Darmstadt
© dpa Picture-Alliance
Jonas Nohe
Jonas Nohe

Zwei Mal 6:0 gewonnen, zwölf Tore binnen vier Tagen geschossen, kein einziges kassiert: Die Woche hätte schlechter laufen können für Borussia Dortmund.

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In der Ewigen Tabelle der Bundesliga schob sich der BVB schon einmal an Werder Bremen vorbei auf Rang zwei hinter dem FC Bayern - und trotz aktuell nur Platz vier scheint es nur eine Frage der Zeit, bis diese Konstellation auch an der Spitze der aktuellen Bundesliga-Tabelle wiederzufinden ist.

Oder geht für den BVB sogar noch mehr?

Uli Hoeneß prophezeit Spannung

"Ich glaube, die Spannung wird früher kommen, als wir gerade denken", hatte der ehemalige - und wohl auch künftige - Bayern-Präsident Uli Hoeneß vor dem Spieltag in der Bild prophezeit: "Von Dortmund können wir einiges erwarten."

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Als wollten sie Hoeneß bestätigen, zauberten die BVB-Profis gegen heillos überforderte Darmstädter das zweite 6:0 nach dem ebenso deutlichen Auswärtssieg in der Champions League bei Legia Warschau auf den Rasen.

Was an dem Sieg besonders beeindruckte: Er kam ohne Pierre-Emerick Aubameyang, Mario Götze, Andre Schürrle, Shinji Kagawa, Sebastian Rode, Marc Bartra, Lukasz Piszczek, Marco Reus und Sven Bender in der Startformation zustande.

Nimmt man noch Emre Mor und Roman Weidenfeller hinzu, hatte der BVB auf Ersatzbank und Tribüne eine weitere Elf zusammen, die es wohl mit fast jedem Bundesliga-Team aufnehmen könnte.

Rode: Brauchen "19, 20 oder 21" Topspieler

"Wir haben alle drei Tage ein Spiel, da ist es wichtig, dass man nicht nur 14 Topspieler hat, sondern 19, 20 oder 21", erklärte Joker-Torschütze Sebastian Rode - und der muss es schließlich wissen.

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In der vergangenen Saison erlebte der Neuzugang noch beim FC Bayern mit, wie wichtig ein auch in der Breite qualitativ hochwertiger Kader im Kampf um Titel ist.

Eine simple Statistik spricht dabei Bände: Gegen die Teams auf den Plätzen drei bis sechs (Leverkusen, Gladbach, Schalke, Mainz) verspielte der BVB in der Vorsaison nur zwei Punkte beim 2:2 auf Schalke. Der FC Bayern ließ gegen diese Teams zehn Punkte liegen - und wurde trotzdem mit zehn Punkten Vorsprung Meister.

BVB verliert Meisterschaft gegen Kellerkinder

In den direkten Duellen mit dem BVB machten die Münchner nur drei Punkte wett, der Unterschied liegt unter anderem in den Spielen gegen die Kellerkinder: Sieben Punkte verspielte Schwarz-Gelb gegen die Teams auf den Rängen 14 bis 18 - der Rekordmeister nur zwei.

Genau diese Spiele sind es, in denen beim Tanz auf drei Hochzeiten oftmals die zweite Reihe gefordert ist, um den Stammkräften ruhigen Gewissens auch mal eine Pause gönnen zu können.

FBL-GER-BUNDESLIGA-DORTMUND-DARMSTADT
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Statt wie in der Vorsaison mit dauerbeanspruchten Leistungsträgern wie Mats Hummels, Henrikh Mkhitaryan und Aubameyang gegen den vermeintlich größten Außenseiter Darmstadt Punkte liegen zu lassen, entledigte sich Dortmund dieser Aufgabe diesmal souverän - dank überzeugender Nachrücker wie Christian Pulisic oder Adrian Ramos.

Lewandowski: "Hatten diesmal Glück"

Und, siehe da, gleichzeitig drohte ausgerechnet der scheinbar unverwundbare FC Bayern an der Pflichtaufgabe Ingolstadt zu scheitern. Nur mit viel Glück und dank eines überragenden Manuel Neuer behielten die Münchner zum Oktoberfestauftakt die drei Punkte in der Allianz Arena.

"Wir hatten diesmal Glück", gestand Torjäger Robert Lewandowski - und Trainer Carlo Ancelotti fand eine ebenso berechtigte wie bemerkenswerte Erklärung für den wackligen Auftritt: "Wir hatten viele Ausfälle."

Thomas Müller, Philipp Lahm und David Alaba mussten mit einer Magen-Darm-Grippe passen, auch Mats Hummels fehlte angeschlagen.

Sicher: Gerade in der Abwehr vermissten die Münchner damit wichtige Spieler. Aber auch solche Ausfälle auffangen zu können - es war bisher das Alleinstellungsmerkmal der Bayern in der Bundesliga.

Tuchel fordert Dembele, Mor und Co.

Über 100 Millionen Euro nahm der BVB im Sommer in die Hand, um das zu ändern. Erfolgreich, wie es scheint.

"Dafür haben wir sie geholt. Unser Vertrauen gilt diesen jungen Spielern, sonst würden wir sie nicht aufstellen", betonte Thomas Tuchel mit Blick auf Raphael Guerreiro, Ousmane Dembele, Emre Mor und Co., um zugleich zu fordern: "Sie müssen aber auch zurückzahlen."

Gegen Darmstadt gelang das schon einmal eindrucksvoll. Jetzt warten auf den BVB vier Spiele in zwölf Tagen, ab Mitte Oktober dann sieben in 23 Tagen.

Die nächste Bewährungsprobe für Dortmunds neue Stärke folgt bestimmt.