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Kommentar: Thomas Tuchel ist nicht für Emotionen verantwortlich

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Kommentar: Thomas Tuchel ist nicht für Emotionen verantwortlich

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Die Kritik an Tuchel ist falsch

Ivo Hrstic, Digital-Chef von SPORT1, widerspricht der Kritik an Thomas Tuchel. Der Trainer des BVB sei nicht für die aufgekommenen Emotionen verantwortlich.
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© Getty Images

Das Bundesliga-Wochenende stand ganz im Zeichen der entflammten Härte-Diskussion. Wie viel Foul ist die Liga? Die Antwort ist eindeutig, das belegt ein Blick auf die Zahlen.

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Noch nie gab es seit der Datenerfassung 1992 nach sieben Spieltagen so wenig Fouls wie in dieser Spielzeit. Im Schnitt sind es aktuell nur 28 Fouls pro Spiel, im Vergleich dazu waren es 2001/02 noch 43 (!).

Von einer Treter-Liga kann also keine Rede sein. Für mich ist das lediglich eine Scheindebatte, auch wenn der 7. Spieltag eher zu den rustikaleren gehörte.

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Für die aufgekommenen Emotionen aber jetzt Thomas Tuchel verantwortlich zu machen, finde ich falsch. Der BVB-Coach hatte am vergangenen Spieltag, zumindest statistisch gesehen, zu Recht das übertrieben häufige Foulspiel seiner Gegner angesprochen.

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Auch das rassige Heimspiel gegen Hertha BSC war wieder ein Beleg dafür, die Berliner foulten mit 21 Vergehen deutlich häufiger als Borussia Dortmund (13 Fouls).

Doch am Ende entscheiden eben nicht die Quantität, sondern die Qualität der Fouls über den Härtegrad eines Spiels. Der BVB muss also wie alle anderen Spitzenmannschaften damit leben lernen, gerade weil die Dortmunder Offensivqualität so groß ist.

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Für mich hat Thomas Tuchel es einfach versäumt, die Foul-Vorwürfe deutlicher von einer billigen Ausrede zu trennen. So blieb der Eindruck des schlechten Verlierers, ein gefundenes Fressen für den Rest der Liga und Hertha-Coach Pal Dardai ("Das Spiel ist Männersport").

Spieler wie Unparteiische konnten sich nachweisbar an diesem Wochenende nicht völlig von der aktuellen Diskussion lösen. Wir haben schon Spieltage mit weniger Fouls und Fehlentscheidungen erlebt.

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Dennoch sind für mich nicht die Schiedsrichter der Kern der Debatte. Am Ende sind es die Spieler selbst, die wie beim Foul von Augsburgs Kostas Stafylidis gegen den Schalker Breel Embolo die Gesundheit ihrer Kollegen durch übertriebene Härte gefährden.

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Umso erfreulicher fiel das Verhalten von Herthas Sebastian Langkamp am vergangenen Freitag auf. Nach seinem peinlichen Umfaller gegen Rotsünder Emre Mor folgte seine prompte Entschuldigung via Interview - ein Lichtblick.

Wenngleich ich lieber sehen würde, wenn Langkamp (1,90 m) beim nächsten Schubser von Mor (1,68 m) einfach stehen bleiben würde. Frei nach dem Motto: Die Bundesliga - hart, aber herzlich!