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Kagawa, Reus, Götze - und jetzt Mkhitaryan? Der BVB und seine Rückkehrer

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Kagawa, Reus, Götze - und jetzt Mkhitaryan? Der BVB und seine Rückkehrer

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Dortmunds Liebe zu den Rückkehrern

Dortmund pflegt seine Liebe zu Altbewährtem - durchaus mit Erfolg. Vielleicht kehren nach Sahin, Kagawa und Götze bald auch andere verlorene Söhne wieder zurück zum BVB.
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© Imago
Nico Seepe
Nico Seepe
von Stefan Rommel

Mit Rückkehrern kennen sie sich gut aus in Dortmund. Siggi Held war in den 70ern der erste, danach kamen Jürgen "Kobra" Wegmann oder später Andreas Möller wieder zurück. Die Comebacker der Neuzeit heißen Nuri Sahin, Shinji Kagawa und Mario Götze.

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Borussia Dortmund pflegt seine Liebe zu Altbewährtem, auch deshalb haben Sahin, Kagawa und Götze in den letzten Jahren wieder einen Platz gefunden in jenem Kader, den sie zuvor aus freien Stücken verlassen hatten.

Für alle drei gilt: Schwarz und Gelb, zurück bei dem Verein, der sie groß, wichtig und begehrt gemacht hat. Nachdem sie anderswo nicht mehr ganz so wichtig und begehrt waren. Die Borussia fährt mit ihren Rückholaktionen ganz gut, selbst die Ur-Dortmunder Kevin Großkreutz und Marco Reus wurden ja zwischenzeitlich auf Reisen geschickt, ehe sie wieder zum BVB zurückkehrten.

Reus sprüht vor Spielfreude
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Reus sprüht vor Spielfreude

Bei Sahin und Kagawa muss man aber wohl feststellen, dass sie nie mehr so ganz an die Form alter Tage anknüpfen konnten. Bei Götze lässt sich eine abschließende Beurteilung wohl erst am Ende dieser Saison vornehmen.

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25 Millionen Transferüberschuss

Sahin war das Herz des BVB, als er die Borussia im Sommer 2011 verließ. Dortmund war gerade Meister geworden, aber Real Madrid ist eben Real Madrid. Außerdem wusste Sahin ja längst, dass die Tür zu seinem Klub niemals so ganz zu fällt.

Sahins Karriere stockte bereits im zarten Alter von 18 Jahren, er ließ sich als Talent zu Feyenoord ausleihen und kehrte ein Jahr später als gestandener Profi wieder zurück. Als er nach Madrid wechselte, später leihweise nach Liverpool und dann leihweise wieder nach Dortmund, hatte er alle Facetten des Profi-Daseins erlebt. Und er hat dem BVB auch noch ein paar Euro Transferüberschuss erwirtschaftet.

Bei Kagawa und Götze ging das auch so, auch diese beiden verkaufte der BVB auf der Höhe ihres Schaffens für teures Geld und bekam dann etwas weniger gehypte Spieler für kleineres Geld zurück. Es ist sicherlich nur ein Zufall, dass die Borussia auf diese Art für alle drei Spieler rund 25 Millionen Euro erwirtschaftete - das Geld nimmt der Klub aber trotzdem gerne mit.

Sahin und Kagawa nicht mehr (ganz) die Alten

Sportlich ging die Rechnung bislang aber allenfalls mit Abstrichen gut auf. Sahin fand nach seinem Comeback nie wieder zu dieser regelmäßig hervorragenden Form seiner frühen Tage, mittlerweile spielt der ehemalige Strippenzieher im Mittelfeld unter Trainer Thomas Tuchel kaum noch eine Rolle.

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Ähnlich verhält es sich bei Kagawa. Der Japaner war einer jener Glücksgriffe, die einem Klub alle Jubeljahre mal gelingen. Aber irgendetwas ist in Manchester auf der Strecke geblieben. Kagawa kann beim BVB an manchen Tagen eine sehr wichtige Rolle einnehmen, er kann Spiele entscheiden wie zu besten Zeiten. Und dann sitzt er zwei Wochen später wieder nur auf der Bank oder schafft es gar nicht erst in den Kader.

Er hat immer noch seine Highlight-Auftritte, bringt seine Stärken aber nicht regelmäßig ein. In den wirklich wichtigen Spielen der vergangenen Saison - gegen die Bayern in der Liga und im Pokal oder gegen Liverpool in der UEFA Europa League - spielte er kaum eine Rolle. Und wenn er spielte, spielte er schwach.

Und Götze? Wirkt in seinen ersten Wochen in Dortmund freier als in den drei Jahren in München. Dass Götze nicht in jeder Partie spielen darf, ist Kalkül. Tuchel will den Spieler langsam wieder aufbauen, Götze muss sich zudem erst an diesen anderen Dortmunder Fußball unter einem anderen Trainer gewöhnen. Von den drei Rückkehrern darf man Götze am ehesten zutrauen, dass er wieder an sein Level vor dem Abgang anknüpfen kann.

Mkhitaryan-Rückkehr? Eher nicht

Dieser Tage mehren sich wieder die Blicke gen Manchester. Dort ist Henrikh Mkhitaryan gestrandet und will unter Jose Mourinho partout keinen Anschluss finden bei United. Der Armenier gilt dort jetzt schon als 42-Millionen-Euro-Missverständnis, dabei ist noch kein Drittel der Saison absolviert.

Nicht erst der Daily Mirror hatte den Einfall einer neuerlichen Dortmunder Rückholaktion, befeuert wurde die fixe Idee auch wegen Mkhitaryans Schwärmerei für seinen Ex-Trainer Tuchel. "Er hat meine Fähigkeiten geweckt und mir vollstes Vertrauen geschenkt. Die Dinge liefen dann fast automatisch. Ich habe mich gefühlt, als würde ich schweben. So frei war ich auf dem Platz."

Tatsächlich würde wohl auch der Coach seinen Lieblingsschüler gerne wieder begrüßen. In diesem speziellen Fall aber dürfte Tuchel in der Trainer-Sportdirektor-Geschäftsführer-Troika recht allein mit seinem Wunsch sein. Michael Zorc und Hans-Joachim Watzke haben vor Mkhitaryans tollem Jahr unter Tuchel auch zwei sehr leidvolle des Armeniers in Dortmund erlebt.

Gerücht um Mkhitaryan-Rückkehr
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Gerücht um Mkhitaryan-Rückkehr

Watzkes klare Aussage zu Mkhitaryan

Das Vertrauen in die zweifelsfrei vorhandenen Stärken des 27-Jährigen ist nicht so ausgeprägt wie das des Trainers. "Man muss es erst einmal verkraften, in Mats Hummels und Ilkay Gündogan zwei Weltklassespieler und dazu noch Henrikh Mkhitaryan zu verlieren", formulierte Watzke vielsagend im Kicker.

Der Geschäftsführer wirkt immer noch über die Maßen enttäuscht vom Wechsel des Spielers und schließt einen ähnlichen Karriereverlauf wie bei Sahin, Kagawa oder Götze aus. "Jeder intelligente Spieler sollte sich vorher Gedanken machen, in welches Umfeld er wechselt. Wenn man in einem funktionierenden Umfeld wie in Dortmund spielt, ist es zweifelhaft, das gleich wieder herzuschenken, wenn es nach langer Anlaufzeit endlich funktioniert."

Dortmunds Verantwortliche hatten vor Mkhitaryans Wechsel zudem durchaus registriert, dass er sich in entscheidenden Spielen gerne vor Verantwortung gedrückt hatte. Wie im Pokalfinale gegen Bayern, als er im Elfmeterschießen verweigerte.

Watzkes Traum von Hummels

Aber vielleicht darf Watzke eines Tages wieder einen anderen verlorenen Sohn begrüßen.

Mats Hummels trauert Watzke jedenfalls am meisten nach.

Eine Rückholaktion "wäre mein Wunschtraum", sagt Watzke - um dann gleich dran zu hängen: "Diesen Traum kann ich realistisch einschätzen."