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Gründe für die schwindende Dominanz des FC Bayern München

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Gründe für die schwindende Dominanz des FC Bayern München

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Darum bröckelt Bayerns Dominanz

Das Remis gegen Hoffenheim stellt erneut unter Beweis: Dem FC Bayern fehlt die Überlegenheit der vergangenen Jahre. SPORT1 nennt Gründe für die schwindende Dominanz.
Der FC Bayern kam gegen Hoffenheim nicht über ein Remis hinaus
Der FC Bayern kam gegen Hoffenheim nicht über ein Remis hinaus
© Getty Images
von Sebastian Mittag, Martin Volkmar

Nach dem 1:1 gegen die TSG Hoffenheim führt der FC Bayern zwar weiter die Bundesligatabelle an. Doch schon punktgleich mit den Münchnern liegt Aufsteiger RB Leipzig nach zehn Spieltagen auf Platz zwei. 

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Die Überlegenheit der vergangenen Jahre ist den Bayern verloren gegangen. 

SPORT1 nennt Gründe für die schwindende Dominanz:

- Probleme bei Gegenwehr

Immer, wenn die Bayern diese Saison gegen Teams spielten, die sich aktiv und aggressiv zur Wehr setzten, konnte die Mannschaft von Trainer Carlo Ancelotti nicht gewinnen.

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In der Champions League biss man sich an Atletico Madrid die Zähne aus und verlor 0:1. Gegen Köln, in Frankfurt und nun gegen Hoffenheim gab es in der Bundesliga nur Unentschieden.

Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann erklärte nach dem Spiel in der Allianz Arena seinen Matchplan: "Entweder du verteidigst mit Mann und Maus, was meistens doch für einen Sieg für Bayern reicht. Oder du versuchst, hoch zu pressen und schnell in eigenen Ballbesitz zu kommen. Das war der Plan: Nicht so extreme Ballbesitz-Zeiten für Bayern zu haben."

Mit Erfolg: Hoffenheim ließ dem FCB "nur" 67 Prozent Ballbesitz. Zu Guardiola-Zeiten waren es oft um die 80 Prozent.

- Erfolgshunger wird vermisst

Pep Guardiola übernahm die Mannschaft nach dem Triple im Jahr 2013. Trotz des maximal möglichen Erfolges im Vorjahr blieben die Münchner hungrig und eilten einfach weiter von Sieg zu Sieg. Auch ein Verdienst von "Mahner" Matthias Sammer. Doch der frühere Sportdirektor ist nicht mehr an Bord.

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Ancelotti lässt seine Stars eher an der langen Leine. Bisher zahlt sich das sportlich noch nicht aus.

SPORT1-Experte Armin Veh glaubt, dass sich bei Bayern ein gewisser Schlendrian eingeschlichen hat: "Wenn du viermal hintereinander alles gewinnst, jedes Spiel gewinnst, dann kann es schon sein, dass du ein paar Prozent weniger machst", sagte er im Volkswagen Doppelpass.

- Wenig Erneuerung

Nach der Ära Guardiola setzten die Bayern auf einen weichen Übergang. Ancelotti wollte keine Revolution; sichtbar auch an den lediglich zwei Neueinkäufen vor der Saison.

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Bayern-Trikots im Wandel der Zeit

Nur Mats Hummels und Renato Sanches wurden verpflichtet. Weltmeister Hummels zeigt wie erwartet überzeugende Leistungen. "Golden Boy" Sanches konnte sich jedoch noch nicht durchsetzen.

Mehr Konkurrenz von außerhalb hätte der Mannschaft möglicherweise gut getan.

- Schwachstelle im defensiven Mittelfeld

Auch weil Sanches noch nicht zündet, bilden weiter Arturo Vidal und Xabi Alonso die defensive Zentrale der Bayern.

Vidal trug gegen Hoffenheim die Hauptschuld am Gegentor, indem er Torschütze Kerem Demirbay nur hinterhertrabte. Vidals schwache Leistung quittierte Ancelotti später mit dessen Auswechslung.

Alonso war ebenfalls nicht sattelfest. In der Schlussphase ließ er sich in der Vorwärtsbewegung an der Mittellinie den Ball abknüpfen, was Hoffenheim eine Chance ermöglichte. Der 34-Jährige ist im Rückzug nicht mehr der Schnellste. Insgesamt strahlt das Duo Vidal/Alonso nicht die größte Sicherheit aus.

- Kein Bayern-Dusel

Bei fehlender Dominanz rettete die Münchner früher oft der sagenumwobene Bayern-Dusel. Gegen Hoffenheim fehlte aber genau dieses - oft erzwungene - Glück im Abschluss in den Schlussminuten.

Exemplarisch dafür war die vergebene Riesenchance von Thomas Müller in der Nachspielzeit. Ancelotti stellte dazu lakonisch fest: "So ist Fußball. Manchmal hast du nicht das Glück, das du dir wünschst. Das müssen wir akzeptieren."

- Müller in der Krise

Apropos Müller: Dem früheren Torjäger klebt "die Scheiße so ein bisschen am Stiefel", wie er nach dem Spiel selbst analysierte.

In der Bundesliga schoss Müller 20 Mal aufs Tor, davon dreimal ans Aluminium - es gelang ihm aber noch kein einziger Treffer. 

Früher war der "Raumdeuter" der Mann für die wichtigen Tore. Derzeit ist der Weltmeister nur ein Schatten seiner selbst.

- Abhängigkeit von Lewandowski und Robben

Gerade weil Müller nicht mehr trifft, sind die Bayern in der Offensive abhängig von Robert Lewandowski und Arjen Robben. Zu abhängig.

Von den Offensivkräften der Bayern trafen diese Saison nur Lewandowski (7 Tore), Robben (3) und Franck Ribery (2) mehr als einmal. Und Ribery fehlt derzeit verletzt.

Hoffenheim ließ Lewandowski und Robben nicht zum Torerfolg kommen - und wurde mit einem Punkt belohnt. Bezeichnend: Den Gegentreffer legte sich die TSG selbst ins Netz.