Am Tag nach dem turbulenten 2:2 in Hoffenheim setzte Borussia Dortmund einen Tweet ab.
BVB muss sich auf seine Stärken besinnen
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"209 Bundesligaspiele, kein berechtigter Platzverweis", hieß es da zur gelb-roten Karte von Marco Reus.
Es mag augenzwinkender Galgenhumor sein. Man kann das lustig finden.
Der BVB könnte es aber auch einfach sein lassen.
Doch irgendwie passte das Nachkarten ins Bild, denn die Borussia fällt in dieser Saison verstärkt mit Nebengeräuschen abseits des Platzes auf.
Da war das öffentliche Lamento von Thomas Tuchel über die Härte des Gegners nach der Niederlage in Leverkusen.
Da waren die Rundumschläge des Trainers gegen die eigene Mannschaft nach dem Remis in Ingolstadt und der Niederlage in Frankfurt.
Jetzt folgte die scharfe Kritik von BVB-Boss Hans-Joachim Watzke am Schiedsrichter.
Nicht falsch verstehen! Watzke hat in der Sache Recht, wenn er die Fehlentscheidungen beim Gegentor von Sandro Wagner und dem Platzverweis von Reus anprangert.
Ebenso wie der Hinweis von Tuchel auf übermäßige Fouls an seinen Spielern mit Blick auf die Statistik nachvollziehbar ist.
Nur: Die Dortmunder schaden sich mit den zahlreichen Nebenkriegsschauplätzen mehr, als dass es ihnen nützt.
Tuchels Härtedebatte etwa kommt wie ein Bumerang zurück, die Gegner nehmen sie offensichtlich als taktische Marschroute gegen den BVB.
Die Borussia ist deshalb gut beraten, sich ganz auf die eigenen Stärken zu konzentrieren.
Denn nach dem vierten Auswärtsspiel in Folge ohne Sieg - ein Novum unter Tuchel - ist der Rückstand auf die Bayern und Leipzig auf zehn Punkte angewachsen. Das wird dem Potenzial der Mannschaft nicht gerecht.
Das Spiel in Hoffenheim darf trotzdem als positive Reaktion bewertet werden. Der BVB hat sich nicht nur erfolgreich in Unterzahl gegen eine Niederlage gestemmt. Die teils jungen Spieler haben sich auch gegen die phasenweise knüppelharte Gangart von Hoffenheim gewehrt.
Beispielhaft dafür stand ausgerechnet Mario Götze. Der Edeltechniker erzielte nicht nur sein erstes Tor seit seiner Rückkehr im Sommer, sondern überzeugte auch als Malocher.
Götze könnte damit als Vorbild dienen. Nicht reden, sondern machen.
Oder frei nach BVB-Legende Adi Preißler: Entscheidend ist auf'm Platz.