Nach dem K.o. in letzter Sekunde brauchten die unglücklichen Verlierer von Werder Bremen lange, um sich wieder aufzurappeln.
"Überlebenskampf": Werder am Boden
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"In der Nachspielzeit den Punkt noch herzuschenken, ist der Wahnsinn", sagte Kapitän Zlatko Junuzovic nach dem 2:3 (1:1) beim FC Augsburg bei Sky fassungslos: "Das ist jetzt Überlebenskampf pur."
Trotz Überlegenheit und zweimaliger Führung hatte es nicht zum Sieg und zum erhofften Befreiungsschlag im Abstiegskampf gereicht. Stattdessen gingen die Hanseaten durch ein spätes Tor von Raul Bobadilla aus Abseitsposition noch zu Boden (90.+4) und verspielten bereits zum vierten Mal in dieser Saison eine Führung.
"Es fehlt die Cleverness"
"Wir haben das Spiel unter Kontrolle, lassen den Ball gut laufen und bestrafen uns selber", meinte Junuzovic: "Mit solchen Fehlern stehen wir zu Recht da unten. Es fehlt einfach die Cleverness. Wenn du zweimal in Führung gehst, musst du es rüberbringen."
Damit bleibt die Nouri-Elf die einzige Mannschaft, die 2017 noch keinen Punkt geholt hat. Erneut fielen defensive Patzer ins Gewicht. Sowohl beim Ausgleich durch Koo, als auch bei Bobadillas Last-Minute-Tor stand die Bremer Defensive nicht sattelfest.
"Das ist unser Hauptproblem, das zieht sich schon durch die ganze Saison. Wenn wir das nicht abstellen, dann wird es ganz schwer", bilanzierte ein ernüchterter Werder-Sportdirektor Frank Baumann bei Sky.
Sonntags-Fluch bei Bremen
Die Sonntags-Spiele entwickeln sich zum Fluch für die Bremer. In bisher fünf Sonntagsspielen in dieser Saison, gingen die Grün-Weißen fünfmal als Verlierer vom Platz. Alexander Nouri war nach der Pleite bedient: "Ich muss sagen, dass ich auch mit dem 2:2 nicht zufrieden gewesen wäre. Wir haben das Spiel kontrolliert und müssen das 3:1 machen. Wenn du dann hinten raus das Spiel noch aus den Händen gleiten lässt, dann ist das extrem bitter."
"Wir sind in einer ganz schwierigen Situation und kommen da nur gemeinsam raus. Das werden wir die nächsten Wochen angehen. Wir müssen jetzt schleunigst anfangen zu punkten. Es gibt aber keinen Grund aufzugeben", appellierte Sportdirektor Baumann an die Werder-Profis.