Fans des FC Bayern haben beim Heimspiel gegen Schalke 04 offene Kritik an den Verantwortlichen des Vereins geübt.
Eigene Fans kritisieren Bayern-Bosse
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In der Südkurve der Allianz Arena hielten sie drei große Banner hoch. Die Aufschrift: "Katar aus 'Aberglauben'. Zumindest keine Reise mehr in den Schurkenstaat USA?"
Kritik an Trainingslager in Katar
Damit wandten sich die Anhänger gegen das erneute Abhalten des Winter-Trainingslagers im Januar in Katar.
Der Wüstenstaat steht unter anderem wegen der schlechten Arbeitsbedingungen auf den Baustellen der Stadien für die WM 2022 immer wieder international in der Kritik. Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge hatte die Entscheidung für die Aspire Academy in Doha mit "Aberglauben" begründet.
"Wir bereiten uns seit Jahren in der Aspire Academy auf die Rückrunde vor. Wir haben seit dieser Zeit sehr viele Titel gewonnen", sagte er.
In den USA, wo das vom neuen Präsidenten Donald Trump erlassene - wenn auch derzeit gestoppte - Einreiseverbot für Menschen aus sieben überwiegend muslimischen Ländern weltweit Kritik hervorruft, trugen die Münchener im vergangenen Sommer mehrere Testspiele aus. Das Ziel: Die Marke FC Bayern auch auf dem US-Markt noch besser zu etablieren.
Banner für italienischen Ultra
Auf weiteren Bannern äußerten Bayern-Ultras auch ihre Meinung zu einem anderen Sachverhalt.
Die Fans forderten Freiheit für den italienischen Ultra Antonino Filippo Speziale, der seit einem Angriff auf Polizeikräfte beim sizilianischen Derby zwischen Catania und Palermo im Februar 2007 in Haft sitzt.
In Ultrakreisen wird der offiziellen Darstellung widersprochen, wonach Speziale dem Polizisten Filippo Raciti mit dem Wurf eines Waschbeckens tödliche Verletzungen zugefügt haben soll. Vielmehr soll ein anderer Polizist Raciti mit einem Fahrzeug angefahren und so dessen tödliche innere Blutungen an der Leber verursacht haben.