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Kommentar zum Rücktritt von Philipp Lahm beim FC Bayern München

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Kommentar zum Rücktritt von Philipp Lahm beim FC Bayern München

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Lahm ist seiner Linie treu geblieben

Der Rücktritt von Philipp Lahm vom FC Bayern München kam nicht überraschend. Und auch das Ablehnen einer Stelle bei den Bayern kam nicht unerwartet.
Christian Ortlepp Philipp Lahm FC Bayern München
Christian Ortlepp Philipp Lahm FC Bayern München
© SPORT1-Grafik: Getty Images
Christian Ortlepp
Christian Ortlepp
von Christian Ortlepp

Kompetenz. Verantwortung. Identität. Loyalität. Glaubwürdigkeit.

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Philipp Lahm stand und steht für diese Werte. Nicht nur auf, sondern auch neben dem Fußballplatz. Nur wird der FC Bayern München auf seine aktuell herausragende Führungspersönlichkeit in Zukunft nicht mehr zurückgreifen können. Zumindest vorerst.

Sportlich war der Rücktritt keine Überraschung mehr. Lahm ist sich gegenüber treu und ehrlich geblieben.

"Ich sehe meinen Führungsstil in der Art, dass ich jeden Tag versuche, mein Bestes zu geben. Es ist wichtig, jeden Tag, jedes Training und jedes Spiel alles zu geben. Und ich denke, dass ich bis zum Ende der Saison dazu noch fähig bin. Aber nicht darüber hinaus", erklärte Lahm seine Erwartung an sich selbst.

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Seit seinen Aussagen im Trainingslager in Doha im Januar 2016 ist der Prozess am Laufen, Lahm hat vor allem in den letzten Monaten und Wochen gespürt und festgestellt: Nein, ich kann die eigenen Erwartungen nicht mehr erfüllen.

Deshalb mache ich Schluss. Ganz nebenbei: Lahm gibt einen hochdotierten (kolportierte 15 Millionen Euro pro Jahr), noch ein Jahr laufenden Vertrag zurück. Bemerkenswert auch, dass unter anderem Ex-Trainer Pep Guardiola noch in der Nacht eine SMS sandte und ihn zu seiner Entscheidung beglückwünschte.

Dass Lahm auch keinen Job - zumindest vorerst - beim FC Bayern übernehmen wird, war die eigentliche Überraschung. Aber auch hier ist sich Lahm treu geblieben. Er hat alle Schritte eingehalten, seine Entscheidung zuerst intern geäußert, gestern öffentlich.

Selbst wenn der FC Bayern von einer gemeinsamen Presseerklärung ausgegangen war, so war der Ur-Münchner gestern Abend gezwungen, Klarheit zum Thema des Tages zu schaffen. Ein Dementi - in der Mixed Zone vor versammelter Medienlandschaft – wäre nicht Lahms Art gewesen.

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Sich nicht zu verbiegen, auch nicht für einen Anschlussjob beim FC Bayern, das ist Lahms Credo. Auch in einer möglichen neuen Rolle will er seine Kompetenz ausspielen und Verantwortung übernehmen. Seinen Führungsstil will er auch beibehalten - und der ist nun mal kooperierend, nicht konfrontativ.

Dies hat ihm der Aufsichtsrat aktuell wohl nicht zugetraut. Oder will der FC Bayern "nur" einen neuen Sportdirektor, der täglich hautnah an der Mannschaft dran ist? Eine Rolle, die nicht wirklich zu Lahm passt.

Nichtsdestotrotz: Lahm wird zum FC Bayern zurückkehren – spätestens 2019, wenn Rummenigge seinen Nachfolger sucht. Den hätte er aber liebend gerne schon ab Sommer im Verein gesehen.