Eineinhalb Jahre lag Max Kruses letzter Doppelpack in der Bundesliga zurück. Damals stach der Linksfuß für den VfL Wolfsburg doppelt gegen Werder Bremen zu.
Kruse wird zur Bremer Lebensversicherung
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Ausgerechnet gegen Werder, wo Kruse nach seinem verkorksten Wolfsburger Intermezzo im Sommer 2016 Zuflucht suchen sollte. Nach seiner hartnäckigen Knieverletzung zu Saisonbeginn hat der ehemalige Nationalspieler zwölf Bundesligaspiele Anlauf genommen.
Dann knipste Kruse am Samstag gegen den SV Darmstadt auch für Bremen erstmals doppelt und schickte Darmstadts Coach Torsten Frings bei dessen Rückkehr an die Weser quasi schon in die 2. Liga.
Längste Siegesserie seit zwei Jahren
Der 2:0-Sieg über Darmstadt war der dritte Bremer Sieg in Folge, der gleichzeitig die längste Siegesserie seit zwei Jahren für die Grün-Weißen bedeutet.
Matchwinner in einem Spiel, in dem über lange Strecken eigentlich die Gäste dominiert hatten, war eindeutig Kruse mit seinem neunten verwandelten Bundesliga-Elfmeter in der 75. Minute und dem Schlusspunkt in der Nachspielzeit.
Vor dem Gefühl in der Hansestadt, nach den drei Siegen in Folge schon genug Zähler gegen den Abstieg eingesammelt zu haben, warnte Bremens Doppeltorschütze Kruse indes ausdrücklich. "Wir haben einen Riesenschritt gemacht, aber in elf Spielen kann noch viel passieren", mahnte der Ex-Nationalspieler am Sky-Mikrofon.
Zwar wollte Werder-Trainer Alexander Nouri, der nach zwischenzeitlich sechs sieglosen Spielen in Folge Mitte Februar noch vor dem Aus gestanden und vor dem Spiel gegen Mainz am 21. Spieltag ein erstes Endspiel ausgerufen hatte, ausdrücklich nicht von einem glücklichen Sieg sprechen.
Doch wie schon vor einer Woche beim schmeichelhaften 2:1-Erfolg im Nordderby beim VfL Wolfsburg hätte der Gegner mindestens einen Punkt verdient gehabt.
"Muss mich beim Publikum entschuldigen"
"Für die erste Halbzeit muss ich mich beim Publikum entschuldigen, für die zweite Halbzeit aber bei der Mannschaft bedanken", sagte der Trainer. Während der Halbzeitpause monierte Nouri in der Kabine die aktuell ermittelten Laufleistungsdaten und forderte eindringlich zu mehr Engagement auf: "Vorher haben wir eindeutig zu wenig Aufwand betrieben."
Trotz des dritten Erfolgs in Serie ist bei Werder noch lange nicht alles Gold, was glänzt. Gegen Darmstadt wurde mehr als deutlich, dass die Hanseaten weiterhin große Probleme haben, im eigenen Stadion selbst die Initiative an sich zu reißen.
"Vielleicht spüren wir zu Hause zu viel Druck", sinnierte Außenverteidiger Robert Bauer. Da kommt dann wohl das Auswärtsspiel bei Bayer Leverkusen am nächsten Freitag gerade recht.