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Borussia Dortmund: OGC Nizza eröffnet Poker um Trainer Lucien Favre

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Borussia Dortmund: OGC Nizza eröffnet Poker um Trainer Lucien Favre

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Nizza eröffnet den Favre-Poker

Im Werben um Lucien Favre hat sich Borussia Dortmund eine erste Abfuhr eingeholt. Dahinter könnte bei dessen Verein OGC Nizza allerdings Kalkül stecken.
Laut Medienberichten ist der BVB an Lucien Favre als potenziellem Nachfolger von Thomas Tuchel interessiert. Doch will der Schweizer überhaupt weg? Oder gibt es eigentlich einen anderen Kandidaten?
Matthias Schreiber
Matthias Schreiber
Reinhard Franke
Reinhard Franke
von Matthias Schreiber, Reinhard Franke

Zwei Spieltage vor Saisonende ist die Spielzeit für Trainer Lucien Favre und den OGC Nizza bereits so gut wie gelaufen.

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Auf Anhieb zog der Schweizer Coach mit den Südfranzosen in die Playoffs der Champions League ein, ist an den verbliebenen Spieltagen nicht mehr von Platz drei zu verdrängen. (Ligue 1: Die Tabelle)

Es läuft also auch in der Ligue 1 für Favre, der sich nicht zuletzt auf die Fahne schreiben darf, einen Problem-Profi wie Mario Balotelli endlich in die Spur gebracht zu haben.

Tuchel-Abschied immer wahrscheinlicher

Dennoch muss der Verein an der Cote d'Azur um seinen Coach bangen. Der Grund dafür ist Borussia Dortmund.

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Bei den Schwarzgelben wird durch den schwelenden Konflikt zwischen Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Thomas Tuchel ein Abschied des BVB-Trainers im Sommer immer wahrscheinlicher - auch wenn am Ende Platz 3 in der Liga und der Pokalsieg stehen sollten.

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Nizza bleibt (noch) gelassen

Wie die Bild berichtet, soll sich die Borussia deshalb bereits mit Wunschtrainer Favre weitgehend einig sein. Doch ein gewichtiges Problem besteht nach wie vor: Der Ex-Gladbacher hat in Nizza einen Vertrag bis 2019 unterschrieben.

"Dortmund hat eine sehr gute Idee, denn Lucien ist ein Top-Trainer", gibt sich Nizzas Geschäftsführer Julien Fournier bei SPORT1 gelassen. "Aber sie hätten diese Idee vor der laufenden Saison haben müssen, als er frei war. Jetzt ist er in Nizza."

Tatsächlich war Favre schon einmal beim BVB im Gespräch, als vor zwei Jahren ein Nachfolger für Jürgen Klopp gesucht wurde. Davon, dass es nun im zweiten Anlauf klappt, geht Fournier nicht aus: "Lucien wird auch in der nächsten Saison unser Trainer sein. Er hat nie den Wunsch geäußert, uns zu verlassen."

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Ablöse wäre Verhandlungssache

Spätestens nach diesen Äußerungen ist offenkundig, dass eine Bundesliga-Rückkehr Favres ein kostspieliges Unterfangen werden dürfte.

Die Rahmenbedingungen sind klar: Favres Vertrag in Nizza läuft in zwei Jahren aus, nach Medienberichten hat der Taktik-Liebhaber auch keine Ausstiegsklausel in seinem Arbeitspapier fixiert, Dortmund müsste sich mit Nizza also auf eine Ablösesumme einigen.

Auch wenn französische Medien melden, dass Favre bei "entsprechender Anfrage" ein vorzeitiger Abschied zugesichert wurde.

Zum Vergleich: Vor der Saison feilschte der FC Schalke wochenlang um Trainer Markus Weinzierl, wurde letztlich mehr als drei Millionen Euro an den FC Augsburg los. Ähnliches würde wohl auch dem BVB blühen.

Favre kämpft um Freigabe

Nach Bild-Informationen soll der Trainer derzeit um seine Freigabe bei der Klubführung kämpfen und wäre einer Rückkehr in die Bundesliga alles andere als abgeneigt. "Die Bundesliga ist sehr attraktiv. Die Stadien sind immer voll, die Liga ist eine der besten in Europa. Keine Diskussion", sagte Favre jüngst im Sportbuzzer Fantalk.

Der Talententwickler dürfte zudem alleine beim Gedanken an die Dortmunder Mannschaft, gespickt mit hochtalentierten Zauberfüßen wie Ousmane Dembele, Christian Pulisic, Emre Mor, Julian Weigl oder seinem früheren Gladbacher Lieblingsschüler Marco Reus, feuchte Augen bekommen.

In Nizza dagegen wird Favre jeder Cent zweimal umgedreht, zu den Heimspielen kommen gerade einmal etwas über 20.000 Fans. Alles sportliche Gründe, die Favre das süße Leben an der Mittelmeerküste Frankreichs aufwiegen dürften.

"Wenn es einen Verein geben sollte, der interessiert ist, müsste er mit uns diskutieren", sagte OGC-Präsident Jean-Pierre Rivere. Bis jetzt habe sich der BVB nicht bei dem Klub gemeldet. Falls die Borussia aber interessiert sei, "könnte es möglicherweise Gespräche geben".

Dortmund hat Plan B

Sollten die Gespräche mit dem BVB jedoch zu keinem Ergebnis führen und Favre bei Nizza bleiben oder zum ebenfalls interessierten AS Monaco wechseln, liegt auch beim BVB wohl noch ein Plan B in der Schublade.

Wie der Reviersport berichtet, soll auch Niko Kovac, Trainer von Pokal-Finalgegner Eintracht Frankfurt, ein Kandidat sein. Dieser hat beim BVB im Januar 2016 hospitiert und soll einen glänzenden Eindruck hinterlassen haben. Auch Paulo Sousa, BVB-Held von 1997 und jetzt in Florenz erfolgreich, wird weiterhin genannt.

Was dem BVB im Favre-Poker allerdings Mut machen dürfte: Nizza soll bereits Kontakt zum derzeit vereinslosen Leicester-Meistermacher Claudio Ranieri aufgenommen haben.