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FC Schalke 04: Peter Neururer kritisiert Heidel und Weinzierl

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FC Schalke 04: Peter Neururer kritisiert Heidel und Weinzierl

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Neururer: Schalke droht Zerfall

Schalke 04 steht im Niemandsland der Tabelle. Für SPORT1- Experte Peter Neururer wirft das gewichtige Fragen an Markus Weinzierl und Christian Heidel auf.
Peter Neururer (l.) stellt Markus Weinzierl (M.) und Christian Heidel kein gutes Zeugnis aus
Peter Neururer (l.) stellt Markus Weinzierl (M.) und Christian Heidel kein gutes Zeugnis aus
© SPORT1-Grafik: Philipp Heinemann / Getty Images / Imago
Reinhard Franke
Reinhard Franke

Als Trainer brachte er den FC Schalke 04 einst auf Bundesliga-Kurs, als Fan ist Peter Neururer dem FC Schalke 04 bis heute verbunden. Momentan schwillt ihm deswegen mächtig der Kamm.

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Die 0:2-Pleite beim SC Freiburg am Sonntag war für ihn nur das i-Tüpfelchen auf eine enttäuschenden Saison - die für ihn gewichtige Fragen an Trainer Markus Weinzierl und Manager Christian Heidel aufwirft. Und nach Neururers Einschätzung sehr schmerzhafte Folgen haben kann.

Kritik an Personalpolitik

"Niederlagen können passieren, aber nicht in dieser Art und Weise", sagt der SPORT1-Experte: "Wenn Freiburg nur 50 Prozent seiner hundertprozentigen Torchancen genutzt hätte, dann wäre Schalke mit fünf, sechs Stück untergegangen. Ohne eigene Torchance, das muss man sich mal vorstellen!"

Neururer kritisiert vor diesem Hintergrund besonders die Personalpolitik der Gelsenkirchener, bei der Sportvorstand Christian Heidel und Trainer Markus Weinzierl für seinen Geschmack bislang kein gutes Gespür bewiesen haben.

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"In Freiburg standen sieben Spieler auf dem Platz, die von Christian Heidel und Markus Weinzierl geholt wurden. Ich stelle mir da die Frage, ob das die richtigen Spieler sind."

Das Verhältnis von Preis und Leistung stimme nicht, es sei "ein Wahnsinn, wenn man den Auftritt von Freiburg sieht und dann den Etat des Sportclubs mit dem von S04 vergleicht."

Mit der Verpflichtung von Heidel und Weinzierl sollte im vergangenen Sommer alles besser werden, doch statt Jubelstimmung herrschen auf Schalke nach dem bitteren Scheitern in der Europa League und Platz zehn in der Liga nur noch Tristesse und Lethargie.

Weinzierl spricht Klartext
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Weinzierl spricht Klartext

"Schalke ist nicht Mainz"

"Ich schätze Christian Heidel sehr, er ist einer der besten Manager der Liga, wenn man an seine Zeit in Mainz zurückdenkt. Er hat eine Riesenerfahrung, aber Schalke ist nicht Mainz", sagt Neururer und schiebt nach: "Er arbeitet akribisch, aber ob er erfolgreich arbeitet, das muss in Frage gestellt werden."

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Der Nachfolger von Horst Heldt habe bei S04 "bisher nur eines bewirkt, nämlich, dass trotz der sportlich größten Krise seit rund 20 Jahren Ruhe im Verein herrscht. Davor ziehe ich den Hut."

Lehmann ätzt

Der frühere Schalker Torhüter Jens Lehmann sprach sowohl Heidel als auch Weinzierl gar die Fußball-Kompetenz ab.

Die Antwort von Heidel ließ nicht lange auf sich warten: "Lehmann möchte Trainer werden, und ich wünsche ihm, dass er seine Ideen bei einem Verein umsetzen kann und diese sofort zum Erfolg führen. Allerdings kann ich aus 25 Jahren Erfahrung sagen, dass er schnell merken wird, dass ihm seine Bundesliga- und Länderspiele dann nicht mehr viel helfen werden", sagte Heidel in der Bild.

Ein gewitzter Konter, am Ende aber muss Heidel in seinem Kern-Job überzeugen, und der wird in der kommenden Saison nicht einfacher. Er muss Schalke ohne die Einnahmen aus dem internationalen Geschäft wieder zu alter Stärke führen.

"Schalke ohne Champions League lässt nicht diesen Etat zu, ohne Europa League erst recht nicht", meint Neururer, der im Sommer deshalb einen sehr schmerzhaften Umbruch erwartet.

"Es muss sich fast alles ändern"

"Ohne die Qualifikation für Europa wird auch der eine oder andere Spieler nicht bleiben. Warum auch? Wie will man Spieler wie Kolasinac, Goretzka oder Meyer halten? Diese Jungs wollen doch eine Perspektive haben. Sie sind auf Schalke und stellen plötzlich fest, dass sie diese auf Schalke gar nicht haben", erklärte er.

Auf Heidel kommt viel Arbeit zu. Im Hinblick auf die neue Saison müsse sich "fast alles ändern", so Neururer.

Nicht zuletzt gelte es schleunigst zu klären, ob es künftig noch mit Coach Weinzierl weitergeht. Nicht ausgeschlossen, dass er gehen muss, besonders wenn sich Schalke in den fürs Image wichtigen Saisonabschlussspielen gegen die Abstiegskandidaten HSV und Ingolstadt weiter blamiert.

Neururer geht nicht zwingend von einem Verbleib aus: "Man muss das Innenverhältnis überprüfen und dann eventuell einen Schlussstrich ziehen. Wenn ich keine Ziele klar formuliere, kann ich auch keine erreichen. So kann Schalke auf Dauer nicht bestehen."

Dass Weinzierl angesichts der verpassten Saisonziele von sich aus hinwerfen wird, glaubt Neururer allerdings nicht: "Wenn man den emotional größten Verein trainiert, der leider nicht der beste ist, dann gibt diesen Job keiner freiwillig auf."