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Hamburger SV: Heribert Bruchhagen und Lotto King Karl sprechen über die Zweite Liga

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Hamburger SV: Heribert Bruchhagen und Lotto King Karl sprechen über die Zweite Liga

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Das ist Hamburgs Horrorszenario

Nach dem Absturz auf den Relegationsplatz droht dem Hamburger SV der erste Abstieg. Bei SPORT1 sprechen Klub-Boss und Stadionsprecher die Zweite Liga durch.
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© SPORT1-Grafik: Eugen Zimmermann / Getty Images / Imago
Reinhard Franke
Reinhard Franke

Die Art und Weise der peinlichen 0:4-Klatsche beim FC Augsburg hat den Fans des Hamburger SV Angst gemacht. Die Rothosen belegen drei Spieltage vor Saisonende den Relegationsplatz, der GAU des ersten Bundesligaabstiegs droht.

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"Es war in Augsburg eine deprimierende Leistung", gibt Vorstandsboss Heribert Bruchhagen im Gespräch mit SPORT1 zu.

"Aber wir haben eine gute Heimbilanz und darauf müssen wir jetzt aufbauen. Ich will gar nicht so viel über dieses Szenario sprechen, weil man mir dann vorwirft, dass ich mich jetzt schon zu viel mit der Zweiten Liga beschäftige."

Die möglichen Konsequenzen muss der Klub nichtsdestotrotz auf dem Schirm haben. SPORT1 zeigt, welche Folgen der Abstieg für den Klub hätte.

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Finanzen:
Dass die Fernseheinnahmen wegbrechen, wäre für den finanziell sowieso schon ziemlich gebeutelten HSV verheerend.

"Dann rutschen wir automatisch auf Platz 19 im Fernsehgeld-Ranking", erklärt Bruchhagen. "Normalerweise wären wir beim Klassenerhalt auf Platz 13 oder 14 des Rankings. Wenn es aber runter geht, sind wir 19. nach Zweitliga-Bedingungen. Das ist schlimm."

Zumindest die Lizenz für die Zweite Liga ist gewährleistet. Zum einen wurden die Zahlungsziele für laufende Kredite durch Umschuldung gestreckt.

Die nun knapp 50 Millionen Euro von Investor Klaus-Michael Kühne für neues Personal müssen außerdem erst dann zurückgezahlt werden, wenn sich der HSV innerhalb von sechs Jahren für einen internationalen Wettbewerb qualifiziert.

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Kader:
Die Kosten für die Mannschaft belaufen sich derzeit auf mehr als 50 Millionen Euro pro Saison. Nach SPORT1-Informationen gelten die Verträge aller Spieler, deren Laufzeit über den Juni hinausgehen, auch für den Fall des Abstiegs. Zu gleichen Konditionen.

Teure Spieler wie Lewis Holtby, Pierre-Michel Lasogga oder Filip Kostic könnten daher in der Zweiten Liga kaum gehalten werden und müssten allein schon deshalb - notfalls auch mit Verlust - verkauft werden, um das Gehaltsniveau zu senken.

Der Vertrag von Torwart Rene Adler läuft aus, über eine Verlängerung wurde aber noch nicht gesprochen. Zuletzt wurde der frühere Nationaltorwart mit Aufstiegsaspirant Hannover 96 in Verbindung gebracht.

"Ich rechne nicht mit dem Abstieg. Aber es ist ein ganz normaler Vorgang, dass wir im Rahmen des Lizensierungsverfahrens auch ein Zweitliga-Szenario zeichnen müssen. Das haben wir gemacht und das zieht natürlich auch personelle Konsequenzen nach sich", erklärt Bruchhagen.

"Das geht gar nicht anders. Der Lizenzspieler-Etat verkleinert sich fast um die Hälfte."

Sportliche Führung:
Markus Gisdol wird auch in der Zweiten Liga Trainer der Rothosen sein, so viel steht fest. "Wir sind schon bei der Vertragsverlängerung mit Markus Gisdol diesen Worst Case durchgegangen", stellt Bruchhagen klar.

Auch Sportchef Jens Todt steht aktuell nicht zur Debatte, auch wenn es ihm viel Kritik eingebracht hat, dass Gisdol und er die Mannschaft nach dem Debakel von Augsburg in Watte gepackt hatten.

"Jens Todt hätte auch dann Kritik abbekommen, wenn er die Mannschaft stark kritisiert hätte", urteilt Bruchhagen. "Mit welcher Methode man an die Mannschaft nach so einer deprimierenden Leistung rangeht, zieht doch immer Kritik nach sich. Es gibt da kein Allheilmittel."

Stadion-Uhr und Maskottchen:
Der Dino und der Stadion-Uhr stehen für das Alleinstellungsmerkmal des letzten überlebenden Gründungsmitglieds der Bundesliga. Was mit beiden bei einem Abstieg passieren würde, ist noch offen.

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"Bislang ist mir nicht bekannt, dass es irgendeine Diskussion über den Dino und die Stadion-Uhr gibt", sagt der langjährige Stadionsprecher Lotto King Karl, der die Stimmung im und um den Verein aktuell als "sehr ruhig und fokussiert" beschreibt.

"Beim Dino würde ich dafür plädieren, dass man ihn auch in der Zweiten Liga behält, weil er absolut niedlich ist." Für Vorstandsboss Bruchhagen ist die Angelegenheit ohnehin nachrangig: "Ich habe ganz andere Sorgen, als mir über solche Dinge Gedanken zu machen."