Nach Uli Hoeneß hat auch Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke eine Spitze gegen Investoren im Profifußball losgelassen.
Watzke sieht keine Ablöse-Unmoral
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"Nach den ökonomischen Regeln sind Paris Saint-Germain oder Manchester City ja keine Erfolgsgeschichten. Ganz im Gegenteil", sagte Watzke im Interview mit dem Business Insider.
Den BVB bezeichnete er indes als "wirtschaftliche und sportliche Erfolgsgeschichte, die in Europas Fußball ihresgleichen sucht".
Vor Watzke hatte bereits Bayern-Präsident Hoeneß gegen die Scheich-Klubs gewettert. Vereine, "die jetzt so viel Geld ausgeben, wie Paris oder Manchester City, haben bis jetzt gar nichts gewonnen. Ich mache mir insofern keine Sorgen, dass das große Geld letztlich auch Titel gewinnt", hatte Hoeneß der Frankenpost gesagt.
Watzke näher bei Hoeneß als bei Rummenigge
Überhaupt liegen Hoeneß und Watzke in Bezug auf die Aktivitäten auf dem Transfermarkt inhaltlich eng beieinander – im Fall Ousmane Dembele deutlich näher als Watzke und Karl-Heinz Rummenigge.
Anders als Hoeneß hatte der Bayern-Boss den FC Barcelona nicht für den Streik Dembeles verantwortlich gemacht. Mit Blick auf Rummenigges Haltung in dieser Sache sagte Watzke dem Business Insider: "In diesem Punkt war ich natürlich eindeutig näher bei Uli Hoeneß."
Die Forderung von SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz, Spielergehälter künftig zu begrenzen, teilt Watzke derweil nicht. "Ich halte nichts von solchen Regulierungsversuchen", sagte er. Der BVB-Boss ist sicher, dass Ablösesummen in einem solchen Fall "wahrscheinlich über andere Wege bezahlt" würden.
"Dann macht Katar eben einen Sponsoringvertrag mit dem jeweiligen Klub", sagte Watzke. Im Fußball gelte das Prinzip, "dass der Stärkere gewinnt, und das lässt sich eben nicht sozialistisch regeln", sagte CDU-Mitglied Watzke.
Watzke verwahrt sich außerdem gegen die Ansicht, dass die gewaltigen Ablösesummen per se ein moralisches Problem seien: "Unmoralisch gibt es im Fußball bezogen auf Ablösesummen nicht."